KURZLEHRGANG IN KAISERAU - Amelie Berger und Isabell Hurst dabei

Frauen-Nationalmannschaft läutet neue Länderspiel-Saison ein / Gaugisch: „Eine wichtige Zwischenetappe in Richtung Oktober“

Das Nationalmannschaftsjahr 2023/24 ist eröffnet: Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes startet mit einem Kurzlehrgang in Kamen-Kaiserau in die kommenden Handball-Monate. Für die Maßnahme, die am 25. und 26. September stattfinden wird, hat Bundestrainer Markus Gaugisch 16 Spielerinnen nominiert, darunter auch einige Akteurinnen aus dem erweiterten Kader der Frauen-Nationalmannschaft.

„Zwei Dinge werden in Kaiserau im Fokus stehen: Zum einen kann ich mir ein Bild über den aktuellen Leistungsstand der Spielerinnen kurz nach dem Saisonstart machen. Zum anderen wollen wir taktisch in Kleingruppen wie auch als Mannschaft an den Automatismen weiterarbeiten, die wir in der Play-offs-Maßnahme im April umgesetzt haben und so auch unsere Perspektivspielerinnen an unsere Spielidee weiter heranführen“, sagt Gaugisch. „Daher ist dieser Kurzlehrgang eine wichtige Zwischenetappe vor dem ersten regulären Lehrgang im Oktober und wird uns so noch einmal wertvolle Informationen mit Blick auf die finale Nominierung für die Oktober-Woche liefern.“

Bereits zwei Wochen nach dem Kurzlehrgang in Kaiserau startet die DHB-Auswahl am Sonntag, 8. Oktober, in Großwallstadt in ihren ersten regulären Lehrgang des neuen Länderspiel-Jahres. Teil der Maßnahme sind die zwei EHF EURO Qualifiers-Partien gegen die Ukraine und Israel. Das Heimspiel gegen die Ukraine wird am Donnerstag, 12. Oktober, um 20.15 Uhr in der Buderus Arena Wetzlar angepfiffen (Karten via dhb.de/tickets), bereits zwei Tage später steht in Tel Aviv das erste Auswärtsspiel auf dem Programm (Anwurf: 18.30 Uhr).

Der November startet mit Lehrgangstagen in München inklusive der Partie gegen Ungarn im Rahmen des „Tag des Handballs“ in der Olympiahalle (Anwurf 14.30 Uhr, Karten via dhb.de/tickets). Die unmittelbare WM-Vorbereitung startet am Montag, 20. November, und beinhaltet zwei Auswärtsvergleiche mit WM-Gastgeber Schweden in Ystad (24. November) und Lund (26. November).

Ihren WM-Auftakt bestreiten die Frauen am Donnerstag, 30. November, gegen Japan, es folgen weitere Gruppenspiele gegen den Iran (2. Dezember) und Polen (4. Dezember). Für deutsche Fans wird es auch einen deutschen Fanblock für die Partien in Herning geben, Karten sind via aimtoexcite.com erhältlich.

Das Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft:

Lisa Antl (Borussia Dortmund), Amelie Berger (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Lena Degenhardt (Borussia Dortmund), Alexia Hauf (HSG Blomberg-Lippe), Kim Hinkelmann (Sport-Union Neckarsulm), Isabell Hurst (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe), Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen), Marie Michalczik (HSG Blomberg-Lippe), Meret Ossenkopp (Borussia Dortmund), Laetitia Quist (HSG Blomberg-Lippe), Alicia Stolle (Borussia Dortmund), Mareike Thomaier (TSV Bayer 04 Leverkusen), Sarah Wachter (Borussia Dortmund), Anna-Lena Hausherr (Borussia Dortmund), Marie Andresen (Buxtehuder SV), Toni-Luisa Reinemann (VfL Oldenburg/nur 26. September)

PM DHB - Foto: Marco Wolf


30:29 gegen den Meisterschaftsfavoriten – Flames bringen die Weststadthalle zum Kochen

Wenn es einen perfekten Saisonstart gibt, dann haben den die Flames hingelegt. Nach dem 30:24-Auswärtssieg in Buxtehude, dem ersten Sieg gegen den BSV überhaupt, folgte am Samstagabend der 30:29 (12:11)-Heimsieg gegen den Meisterschaftsfavoriten Thüringer HC. Für die Flames war es der dritte Sieg gegen den THC und nach dem 05.02.2022 der zweite Heimsieg. Beste Werferinnen waren Isabell Hurst und Lisa Friedberger bei den Flames sowie Annika Lott beim THC mit je sieben Treffern.

Nach 42 Minuten hatte sich das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm einen Acht-Tore-Vorsprung herausgespielt. Auch wenn es am Ende nochmal eng und spannend wurde, so ließen sich die Flames die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und feierten einen laut umjubelnden Sieg vor 680 Zuschauern in der Weststadthalle, die seit langem mal wieder zur Weststadthölle wurde. So feierten die Flames und ihre Fans ein Handballfest und die Stimmung in der Halle war fantastisch. Die letzten fünf Spielminuten stand nahezu die ganze Weststadthalle und feuert ihre Flames an.

„Wir haben zwei Punkte gegen Thüringen und nur das zählt. Natürlich gehört am Ende auch Glück dazu, aber wir haben uns das heute verdient. Wir haben wie die Löwen gekämpft und in der Abwehr alles investiert. Ich bin heute einfach nur glücklich, weil diese zwei Punkte haben wir jetzt“, freute sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.

„Als wir volles Risiko gingen, hatten wir sogar noch die Möglichkeit, das Ding zu drehen. Aber wir haben heute zu viele Chancen liegengelassen. Da hat Bensheim einfach besser getroffen“, so das Fazit von THC-Coach Herbert Müller.

In der Anfangsphase zeigte sich die Nervosität auf beiden Seiten und die Flames konnten sich bei Helen van Beurden bedanken, die ein starker Rückhalt war und bei Vanessa Fehr, die kurz vor der Pause beim Stande von 12:11 einen Siebenmeter von Kathrin Pichlmeier parierte. So ging es mit einer knappen Führung in die Kabine.

Die Flames erwischten einen wesentlich besseren Start in den zweiten Abschnitt. Kurz nach Wiederanpfiff verwandelte Lisa Friedberger einen Siebenmeter sicher zum13:11 und Torfrau Helen van Beurden netzte zum 14:11(32.) ins leere THC-Tor ein. Siebenmeterkiller Vanessa Fehr wechselte bei einem Strafwurf wieder ins Tor und parierte erneut. Diesmal gegen Nathalie Hendrikse. Josefine Huber erhielt eine Zeitstrafe, weil sie zu früh das Feld betrat und in Überzahl erhöhte Amelie Berger auf 15:11 (34.). Die Flames spielten sich jetzt in einen Rausch. Nach dem Treffer von Lisa Friedberger zum 18:12 (37.) reagierte THC-Trainer Herbert Müller mit einer Auszeit.

Die zeigte aber nur bedingt Wirkung, weil auch Heike Ahlgrimm diese Zeit nutzte und ihr Team entsprechend einstellte. So erhöhten die Flames auf einen Acht-Tore-Vorsprung zum 22:18 (42.) durch Alicia Soffel und Herbert Müller reagierte mit seinem letzten Team-Timeout.

Seine Mannschaft gab sich noch nicht geschlagen und verkürzte innerhalb von vier Minuten auf 23:19. Jetzt reagiert Heike Ahlgrimm und nahm eine Auszeit.

Der THC setzte zwar seine Aufholjagd fort, doch die Flames behielten die Nerven und dank Kim Naidzinavicius, die das Team hervorragend auf dem Feld führte, die Ruhe. Der THC kam zwar noch dreimal bis auf ein Tor beim 24:23 ((50.), 25:24 ((52.) und 27:26 (57.), doch die Flames ließen sich diesen Heimsieg und zweiten Saisonsieg nicht mehr nehmen. Das 30:27 (60.) durch Isabell Hurst mit ihrem siebten Treffer brachte die Vorentscheidung. Der THC konnte nur noch auf 30:29 verkürzen.

Das nächste Ligaspiel ist am 07.10.23 (18:00 Uhr, Weststadthalle) gegen die Sport-Union Neckarsulm. Davor geht es am 30.09.2023 für die Flames wieder zum Buxtehuder SV im Achtelfinale um den DHB-Pokal.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden (1) - Amelie Berger (2), Isabell Hurst (7), Leonie Kockel, Sarah Dekker, Alicia Soffel (4), Ndidi Agwunedu (3), Lisa  Friedberger (7/4), Kim Naidzinavicius (4/2), Lucie-Marie Kretzschmar (2), Mia Ziercke, Sophia Ewald.


Flames freuen sich beim ersten Heimspiel auf den Deutschen Vizemeister Thüringer HC

Nach dem 30:24-Auswärtssieg zum Saisonauftakt der Handball Bundesliga Frauen (HBF) beim Buxtehuder SV, freuen sich die Flames der HSG Bensheim/Auerbach auf ihr erstes Heimspiel der Saison 2023/24 in der Weststadthalle Bensheim. Anwurf ist am Samstag, 16.09.2023 um 18:00 Uhr.

Der letzte Heimspielgegner 2022/23 ist gleichzeitig der erste Heimspielgegner 2023/24. Mit dem Thüringer HC erwarten die Flames zum Saisonstart gleich eines der TOP-Teams der Liga. Seit dem Aufstieg 2005 in die 1. Bundesliga wurde der THC 7 x Deutscher Meister (2011-2016 und 2018). Außerdem wurde man 3 x DHB-Pokalsieger (2011, 2013 und 2019) und gewann 3 x den DHB-Supercup (2015, 2016 und 2018). Alle Erfolge gehen auf das Konto von Trainer Herbert Müller, der seit 2010 Cheftrainer ist.

„Thüringen ist der absolute Favorit in diesem Spiel und wie ich schon mehrfach gesagt habe, für mich mein Meisterschaftsfavorit dieses Jahr. Jeder, der Herbert Müller kennt, weiß, dass er sehr ehrgeizig ist und dass ihn das fuchst, dass er die letzten Jahre nicht Meister geworden ist. Das Gros der Mannschaft ist zusammengeblieben und er hat sich punktuell verstärkt. Von daher hat er eine sehr starke Mannschaft. Er hat mit Pichl, hat jetzt einige gute Spielerinnen neu dazu gekriegt, mit Pichlmeier, Kündig und Gullberg sowie Eckerle im Tor. Darüber müssen wir nicht sprechen. Von daher hat eine sehr starke Mannschaft. Nichtsdestotrotz müssen wir uns nicht verstecken. Wir werden alles dafür tun, um sie zu ärgern. Thüringen spielt nicht gerne gegen uns, wir spielen zu Hause vor eigenem Publikum und da wollen wir natürlich mit dem Publikum zusammen direkt ein Feuerwerk abfackeln“, wünscht sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.

Letzte Saison wurde der THC Deutscher Vizemeister. Das Saisonziel des THC ist erst einmal in allen drei Wettbewerben (DHB-Pokal, Meisterschaft und EHF European League) so lange wie möglich mitzumischen. „Wir wollen aufs Podium“, formulierte Herbert Müller seine Erwartungen. Er will ins FINAL4 nach Stuttgart im DHB-Pokal und erneut das Finalturnier der European League erreichen. Für die EHF European League ist der THC bereits für die Gruppenphase gesetzt und muss keine Qualifikation mehr spielen.

Durch die Rückkehr von Kerstin Kündig (aus Bietigheim), Josefine Huber nach Kreuzbandriss, Dinah Eckerle sowie die Zugänge von Kathrin Pichlmeier (VFL Oldenburg) und Ida Gullberg (H 65 Höörs HK/SWE) wurde das Team, wie bereits erwähnt, punktuell verstärkt. Die beiden zuletzt genannten waren im ersten Saisonspiel gegen Leverkusen beide je fünfmal erfolgreich.

Die Schlüsselspielerin im Team ist weiterhin Nationalspielerin Annika Lott, die letzte Saison beste Spielerin der Liga wurde und außerdem beste Torschützin im Final4 der European League war.

Das erste Saisonspiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen entschied der THC mit 32:22 klar für sich.

Bisher gab es das Duell gegeneinander in Liga und Pokal vierzehnmal. Zehnmal ging der THC als Sieger vom Platz, zweimal die Flames und zweimal trennte man sich Unentschieden. Gerne würden die Flames dem Favoriten ein Bein stellen und mit den Fans im Rücken den dritten Sieg einfahren.

„Wir haben Selbstvertrauen durch unsere Vorbereitung und das Spiel gegen Buxtehude. Wir wissen an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen und haben uns diese Woche auf Thüringen sehr gut vorbereitet. Von daher freue ich mich auf ein schönes Spiel, auf ein spannendes Spiel, auf eine volle Halle, auf Mega-Unterstützung, so dass wir wieder die Weststadthölle haben. Jedenfalls wollen wir sie schön ärgern und vielleicht können wir ja auch was Zählbares mitnehmen. Das ist auf jeden Fall das Ziel und dafür werden wir alles investieren“, verspricht Heike Ahlgrimm mit Blick auf das Spiel am Samstag.

Rund um das Spiel wird auch noch einiges geboten. So gibt es eine Tombola, ein Flames-Euro-Shirt zu kaufen und vor der Halle wartet auch ein Food-Truck von Pono Bowls mit leckeren Bowls auf die Zuschauer.

 

 

 

 

 

 


Rückblick auf die Vorbereitung und Ausblick auf die Saison – Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm im Interview

Mit der Begegnung beim Buxtehuder SV startet für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach die neue Saison 2023/2024 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Seit Anfang Juli bereitete Coach Heike Ahlgrimm die Flames intensiv auf die siebte Saison im Oberhaus vor. Wie bereits in den letzten Jahren führte Flames-Mitarbeiterin Andrea Müller kurz vor Saisonbeginn ein ausführliches Interview mit Heike Ahlgrimm über die Vorbereitung und die bevorstehende Saison.

Heike, die lange Vorbereitung befindet sich auf der Zielgeraden. Freut Ihr Euch auf den Start in die neue Saison?

Heike Ahlgrimm: Wir freuen uns riesig auf den Start der neuen Saison und das Ende der Vorbereitung. Ich glaube, das ist immer so, denn Vorbereitung mag niemand wirklich. Von daher sind wir voller Vorfreude und froh, dass es endlich losgeht. Jetzt kommt das, wofür wir so hart gearbeitet haben, jetzt geht es um Punkte, jetzt geht es um Wettkampf, um Sieg und Niederlage. Alles, was bis jetzt war, zählt nicht mehr. Wir sind sehr motiviert und haben uns viel vorgenommen für diese Saison. Deshalb kann ich sagen: ja, endlich.

Wie ist die Vorbereitung in Deinen Augen gelaufen und was habt Ihr so gemacht?

Heike Ahlgrimm: Die Vorbereitung ist sehr gut gelaufen. Wir haben dieses Jahr das Trainingslager wieder in Imst in Österreich gehabt. Das war sehr schön und dort sind gute Bedingungen. Wir haben wieder unsere beiden Turniere gespielt in Fritzlar und unseren Dentsply Sirona Cup, die sehr erfolgreich waren. Aber du darfst natürlich die Vorbereitung nicht überbewerten, weil das jetzt alles nicht mehr zählt. Wenn wir jetzt nicht punkten, dann war alles wie vorher und es war für die Katz. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg und haben sehr viele Dinge schon richtig gut gemacht. Es wird aber weiter ein Prozess sein und wir werden uns weiterentwickeln. In der Vorbereitung haben wir natürlich ein paar Events gemacht, wie Paddeln, Dartspielen und vor allem beim Powerplay konnten wir wirklich auch als Team nochmal zusammenfinden und das hat uns sehr gutgetan.

Für Euch ist die Saison eigentlich schon eine Woche vorher gestartet. Als Vize-Pokalsieger der letzten Saison durftet ihr im Supercup gegen den deutschen Meister und Pokalsieger SG BBM Bietigheim antreten. Über 52 Minuten habt Ihr einen großartigen Kampf geliefert und erst am Ende deutlich mit 34:23 verloren. Welche Erkenntnisse konntet Ihr aus dem Spiel mitnehmen?

Heike Ahlgrimm:  Ich habe ja von Anfang an gesagt, dass wir so ein wenig zwiegespalten sind. Das war für uns ein Zusatzspiel, was uns weitergebracht hat, wo wir viel mitgenommen und dass wir genossen haben. Es war ärgerlich, dass in der siebten Minute durch die Rote Karte für Lisa Friedberger schon etwas das Herzstück weggefallen ist. Sarah van Gulik konnte auch nicht spielen. Das ist natürlich in so einem Spiel ärgerlich. Wir haben trotzdem bis zur 52. Minute mitgehalten, haben nur mit drei Toren hinten gelegen, verlieren dann aber in den letzten 8 Minuten so ein bisschen den Kopf, wo wir einfach auch tot waren, weil wir über unsere Grenzen hinausgehen mussten. Wir haben sehr viele Dinge gut gemacht und wirklich gekämpft. Im Angriff haben wir gegen Bietigheim Lösungen gefunden und wir werden weiter daran arbeiten. Man kann aus solchen Spielen nur lernen. Ich glaube, dass wir trotz der hohen Niederlage am Ende mit erhobenem Haupt vom Spiel gehen können und von daher schauen wir mal, wie es weitergeht.

Zu Deinem Kader. Nach 17-monatiger Verletzungspause ist Sarah Dekker zu Beginn der Vorbereitung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und gehört wieder fest zum Kader. Beim Turnier in Fritzlar wurde sie sogar zur besten Spielerin ausgezeichnet. Wie geht es Sarah und was kann man nach der langen Pause von ihr schon erwarten?

Heike Ahlgrimm: Dekki geht es gut und ich bin sehr froh, dass sie zurück ist. 17 Monate sind eine lange Zeit. Wir haben aber immer hinter ihr gestanden. Das haben wir damals bei Alice schon gemacht. Dekki hat jetzt eine komplette Vorbereitung mitgemacht und hat keine Schmerzen mehr im Knie. Sie hat wieder Vertrauen in den eigenen Körper, was ganz wichtig ist. Mit Dekki und Bergi (Anm.: Amelie Berger) haben wir zwei Mega-Rechtsaußen im Team, die sich gut ergänzen. Von daher freue ich mich darauf. Zum einen freue ich mich, dass sie wieder da ist, weil man bei so einer Verletzung nie weiß, wie es weitergeht und zum zweiten freue ich mich, dass sie uns wirklich weiterhilft und schon wieder so gut zurückgekommen ist und wir da auf einem guten Weg sind. Das braucht logischerweise noch viel Zeit und die werden wir Sarah geben. Aber ich bin sicher, dass sie sich von Spiel zu Spiel und von Training zu Training weiterentwickelt und dass es weiter vorangeht.

Mit Kim Naidzinavicius ist den Flames quasi ein Königstransfer gelungen. Die ehemalige Nationalspielerin kehrte, bepackt mit vielen Jahren Erfahrung und Erfolgen, vom Deutschen Meister SG BBM Bietigheim an die Bergstraße zurück, wo sie bereits von 2008-2011 in der zweiten Liga spielte. Was bedeutet dieser Verpflichtung für die Flames und welche Rolle spielt Kim im Team?

Heike Ahlgrimm: Über Kim müssen wir rein theoretisch wenig sagen. Kim ist das i-Tüpfelchen, was uns gefehlt hat. Wir haben jetzt schon in der Vorbereitung, im Training und im Spiel gemerkt, wie wichtig sie für uns ist. Dies nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch sie als Persönlichkeit. Sie strahlt eine wahnsinnige Ruhe aus. Kim hat immer gute Laune, sie ist für die für die Mädels da, die gucken auf sie hoch. Das ist schon was Besonderes, dass so eine Spielerin sich für uns entscheidet. Kimi ist sehr geerdet, worüber ich sehr froh bin, was man auch merkt und sieht. Sie hat in den Vorbereitungsspielen und im Supercup schon gezeigt, wie wichtig sie werden kann. Das geht nicht von heute auf morgen, aber sie wird natürlich eine tragende Rolle für uns einnehmen und auch die anderen Spielerinnen, wie Lisa und Sarah oder auch Amelie, profitieren wahnsinnig von ihr, von ihrer Erfahrung und sie lernen von ihr. Ich bin sehr froh und wir werden noch sehr viel Spaß mit Kimi haben. Wir sind wir da auf einem guten Weg und es macht Spaß mit Kimi zu arbeiten. Wie gesagt, wir werden noch viel Freude mit ihr haben und dadurch auch erfolgreich sein.

Die weiteren Neuzugänge sind drei junge Spielerinnen mit Linksaußen Mia Ziercke (von der HSG Blomberg-Lippe), Torfrau Tabea Coors (1. FSV Mainz 05) und Kreisläuferin Sophia Ewald aus der eigenen Jugend, die letzte Saison bereits einige Kurzeinsätze hatte. Damit bleiben die Flames ihrer Linie treu immer wieder junge Talente zu verpflichten und zu entwickeln. Kannst Du uns kurz, was zu den dreien sagen? Wie ist der erste Eindruck nach der Vorbereitung und was erwartest Du von ihnen?

Heike Ahlgrimm: Das machen wir ja in den letzten Jahren schon immer. Wir haben mit Mia Ziercke auf Linksaußen eine junge Deutsche als Nachfolge für Elisa Stuttfeld geholt, die noch Zeit braucht, um reinzukommen. Sie ist noch jung, macht sich im Kopf noch viel zu viele Gedanken. Wenn wir Ruhe bewahren, dann können wir von ihr noch einiges erwarten. Sie hat auf jeden Fall ein Wurf-Repertoire, was relativ Wenige haben und sie kann gut Siebenmeter werfen. Jetzt braucht sie nur noch das Vertrauen in sich selbst. Mit Tabea haben wir eine Torhüterin, die schon mal bei uns im Verein war und uns auf der Torhüterposition ergänzen soll, wenn was unseren beiden Torhüterinnen passiert. Sie ist eine junge Spielerin, die noch viel lernen kann und sie hat in der Vorbereitung schon gezeigt, dass sie mithalten kann und hat gute Spiele gemacht. Sie trainiert zweimal in der Woche bei uns mit, ist aber für die zweite Mannschaft eingeplant, um dort mit den Junior Flames die Klasse in der dritten Liga zu halten.  Sophia Ewald war letztes Jahr schon dabei und hat dieses Jahr einen kleinen Vertrag bekommen. Sie haben wir jetzt schon direkt gebraucht, was eigentlich nicht eingeplant war. Sie wurde direkt ins kalte Wasser geworfen. Sophia macht ihre Sache aber richtig gut, zahlt natürlich Lehrgeld, was ganz normal ist. Ich bin sehr froh, sie in unseren Reihen zu haben, gerade durch den Ausfall von Dionne Visser hilft sie uns im Moment wahnsinnig. Wir werden in aller Ruhe mit allen dreien die Entwicklungen weitergehen, ihnen Zeit geben und mit ihnen arbeiten. Ich denke, dass sie alle Drei großartig ins Team passen und mit uns den gemeinsamen Weg weitergehen.

In der Vorbereitung hattet ihr gleich mit Dionne Visser und Lilli Holste zwei Verletzte zu beklagen, die beide operiert wurden. Wie geht es ihnen und wie lange werden sie ausfallen?

Heike Ahlgrimm: Lilli hat nächste Woche nochmal eine Nachuntersuchung, aber das sieht richtig gut aus. Wir gehen davon aus, dass sie nächste Woche mit ein bisschen prellen und werfen anfangen kann und die Woche darauf wird sie wieder ins Training einsteigen können. Da sind wir voll im Soll. Es ist zum Glück bei ihr die rechte Hand. Als Linkshänderin ist das ein bisschen von Vorteil. Von daher sind wir da guter Dinge. Bei Dio müssen wir abwarten, das kann sich so schnell nicht entscheiden. Da brauchen wir jetzt erstmal sechs bis acht Wochen absolute Ruhe. Dann müssen wir gucken, wie sich das entwickelt. Die OP ist sehr gut verlaufen, aber bei so einer Verletzung ist das nie einfach zu sagen, wann sie wieder da ist und wie lange sie ausfällt. Das ist bei dem Mittelhandbruch von Lili einfacher, die wird in 2-3 Wochen wieder anfangen. Aber bei Dio gibt es kein gewisses Datum. Da werden wir ihr aber alle Zeit der Welt geben, bis sie wieder fit ist und der Rücken nicht mehr schmerzhaft ist, da sie in den letzten Jahren schon öfter Probleme damit hatte. Den Weg werden wir mit ihr gemeinsam gehen, damit sie irgendwann ihr Comeback feiern kann.

Letzte Saison war Lisa Friedberger als Kapitänin Dein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Wird die Dienstälteste Spielerin der Flames auch diese Saison das Team führen?

Heike Ahlgrimm: Lisa Friedberger wird wieder meine Kapitänin sein. Das stand auch gar nicht zur Diskussion. Das hat nichts mit der Dienstältesten Spielerin zu tun, sondern sie ist die Spielerin, die immer vorangeht, die das Team leitet, lenkt und führt, und das schon seit Jahren. Sie gibt für den Verein alles und ist ein Vorbild für viele Spielerinnen, daher war das für mich klar, dass sie wieder Kapitänin und mein verlängerter Arm auf dem Feld bleibt. Es gibt keinen Co-Captain, sondern ich habe mich entschieden, dass wir einen kleinen Mannschaftsrat bilden. Das sind dieses Jahr Sarah von Gulik und Isabel Horst. Beide Spielerinnen sind schon sehr lange bei uns im Verein. Sie sind unterschiedliche Typen und sind Spielerinnen, die auch immer vorweggehen, vollen Einsatz und sehr viele Emotionen zeigen und sollen Lisa unterstützen. Dieses Dreiergespann kann dann auch dieses Jahr die Mannschaft leiten und führen.

Apropos „Dienstälteste“... Auch Du bist mittlerweile schon seit 2015 in Bensheim und seit 2016 für die Bundesligamannschaft verantwortlich, mit der Du direkt in die 1. Liga aufgestiegen bist. Somit gehörst Du zu den Dienstältesten Trainern in der 1. Liga. Lediglich Tessa Bremmer (seit 2014 bei der HSG Bad Wildungen), Herbert Müller (seit 2010 beim Thüringer HC) und Dirk Leun (seit 2008 beim Buxtehuder SV) sind länger bei ihren Vereinen im Amt. Die Mannschaft und der Verein haben sich durch Dich kontinuierlich weiterentwickelt. Für die Voraussetzungen in Bensheim hast Du eigentlich schon fast alles erreicht als deutscher Vizepokalsieger, dem Spiel um den Supercup und der Teilnahme an der EHF European League. Was ist für Dich nach der langen Zeit noch Motivation und welche Ziele hast Du noch?

Heike Ahlgrimm: Ich stehe noch sehr gerne in der Halle und das ist das, was ich liebe. Natürlich gibt es auch manchmal andere Momente, nachdenkliche Momente, Momente, wo es sehr anstrengend ist. Es geht immer um Sieg und Niederlage, man steht da schon unter Druck, aber mir macht das wirklich noch sehr viel Spaß. Ich habe aber auch dieses Jahr, was vieles einfacher macht, eine sehr gute Mannschaft. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir das mit Kimi und Bergi möglich gemacht haben, so dass wir dieses Jahr wirklich, für mich, die beste Mannschaft haben, seitdem ich hier bin. Jetzt sind wir in der Pflicht und der Druck ist groß, um das umzusetzen, um das aufs Spielfeld zu bringen und um den nächsten Schritt zu machen, denn jetzt kann es auch einen Schritt nach oben gehen. Dementsprechend habe ich das Ziel mit dieser Mannschaft wieder einen weiteren Schritt nach oben zu machen. Wir haben das Ziel international weiterzukommen, das Ziel wieder ins Final4 einzuziehen und das Ziel, dass man das umsetzt, was man sich vornimmt. Ich werde weiter mit der Mannschaft hart arbeiten, die Mädels unterstützen, versuchen sie voranzubringen und versuchen sie weiterzuentwickeln. Das sind alles die Ziele, die man als Trainerin hat und von daher geht es auf jeden Fall weiter.

Mit dem Spiel um den Supercup und der Teilnahme an der der EHF European League habt ihr bereits einen historischen Erfolg für Bensheim erreicht und Geschichte geschrieben. In der Qualifikation spielt ihr gegen Oldenburg oder Thessaloniki.  Wie siehst Du die Chancen die Gruppenphase zu erreichen?

Heike Ahlgrimm: Die Chance auf die Gruppenphase ist da, aber wir müssen erstmal abwarten, wer weiterkommt. Oldenburg spielt zweimal in Griechenland. Ich gehe davon aus, dass Oldenburg weiterkommt. Es ist wahrlich nicht das Los, das man sich gewünscht hat, weil eine deutsche Mannschaft natürlich nicht international das ist. Wir hätten gern eine andere Mannschaft gehabt. Wir werden aber, egal ob es jetzt Oldenburg oder Thessaloniki ist, alles dafür tun, um in die Gruppenphase einzuziehen. Das wird nicht einfach. Wir werden erst zu Hause spielen, dann auswärts in Oldenburg oder in Griechenland. Von daher wird es ein schweres Unterfangen. Wir haben aber so viel Selbstbewusstsein, dass wir diese einmalige Chance nutzen wollen, um danach noch weitere sechs Spiele in der Gruppenphase zu haben. Es ist eine Riesenmöglichkeit, dies mit nur zwei Spielen, einem Hin- und Rückspiel, zu erreichen und dafür werden wir alles investieren. Wir werden uns ordentlich darauf vorbereiten und dann schauen wir, was geht.

Das Erreichen der Gruppenphase ist auf der einen Seite das Ziel, das alle erreichen wollen, auf der anderen Seite ist es ein finanzieller und logistischer Kraftakt, der gestemmt werden muss. Die Flames dürfen in der Gruppenphase nicht in der Weststadthalle spielen. Gibt es hierfür schon Lösungen und was kann die Region und das Umfeld dazu beitragen?

Heike Ahlgrimm: Es ist definitiv ein finanzieller und logistischer Kraftakt. Wir suchen immer noch Sponsoren, wir brauchen immer noch Unterstützung, denn wenn wir wirklich in die Gruppenphase einziehen, ist das eine sehr große finanzielle Herausforderung für uns und für so einen kleinen Verein sehr, sehr schwierig. Ich hoffe, dass wirklich noch einige Sponsoren aufspringen und uns unterstützen, weil wir alles dafür tun, um da erfolgreich zu sein. Wir dürfen nicht in der Weststadthalle spielen, das steht schon mal fest. Wir werden nach Elsenfeld umziehen. Das ist eine Halle mit zwei Seiten, die einen sehr modernen Boden hat. Der wird von unten beleuchtet mit blau und den Linien, sodass man den blauen Boden nicht legen muss. Ich bin sehr froh, dass wir das als Verein hinbekommen haben. Natürlich hätten wir gerne in unserer Weststadthalle gespielt, aber die Auflagen der EHF sind ganz klar definiert und das steht daher nicht zur Diskussion. Dementsprechend bin ich froh, dass wir eine Lösung gefunden haben und umziehen werden. Ich hoffe, dass wir trotzdem genügend Publikum bekommen, vielleicht auch noch ein neues Publikum dazubekommen und dass die eingefleischten Fans trotzdem den Weg dorthin auf sich nehmen, um uns da zu unterstützen, weil es wirklich für Bensheim was Einmaliges und was ganz Besonderes ist, dass wir international spielen. Von daher hoffe ich, dass jeder dazu beiträgt uns da zu unterstützen und als achter Mann hinter uns steht.

Die letzte Saison habt Ihr auf dem 8. Tabellenplatz abgeschlossen. Ihr habt eine sehr erfolgreiche Vorbereitung gespielt und alle Testspiele sowie das Turnier in Fritzlar und den selbst ausgerichteten 3. Dentsply Sirona Cup gewonnen und dabei auch gegen viele Ligakonkurrenten gespielt und testen können. Welche Erkenntnisse konntest Du gewinnen und glaubst Du, dass die Erwartungen im Umfeld dadurch gestiegen sind?

Heike Ahlgrimm: Die Erwartungen sind definitiv gestiegen, aber das ist ja immer so: Man will immer höher, weiter, schneller etc. Das ist klar. Wir werden uns davon aber nicht beirren lassen. Alles, was in der Vorbereitung war, zählt jetzt nicht mehr. Ja, wir haben eine gute Mannschaft und ja, wir haben auch schon gute Spiele gemacht in der Vorbereitung. Aber wir müssen das jetzt umsetzen. Wir müssen jetzt die Punkte sammeln in der Liga. Wir werden uns stetig weiterentwickeln und wir dürfen uns nicht ausruhen. Natürlich schielen wir schon dieses Jahr ein bisschen weiter nach oben, aber wichtig für mich ist, dass wir uns nicht unter Druck setzen lassen, sondern dass wir weiter unseren Weg gehen, von Spiel zu Spiel schauen, Schritt für Schritt gucken. Da gehören so viele Faktoren dazu. Da gehört das Umfeld dazu, das uns unterstützt. Ich hoffe, dass wir wieder viele Leute in die Halle bekommen und dass in der Halle mal wieder über 1000 Zuschauer sind. Ich hoffe auch, dass wir attraktiven Handball spielen und so dazu beitragen, dass die Leute kommen. Dann hoffe ich, dass die Sponsoren uns weiter die Stange halten. Da sind sehr viele Erwartungen von unserer Seite und von Seite der Sponsoren. Von daher freue ich mich auf die neue Saison, die hoffentlich eine Mega-Saison wird. Wir werden sportlich alles dafür tun.

Die Liga wird am Ende der Saison um zwei Mannschaften reduziert. Somit gibt es drei direkte Absteiger und keine Relegation. Wer sind für Dich die Kandidaten, die um den Abstieg spielen und wer ist für Dich der Meisterschaftsfavorit?

Heike Ahlgrimm: Es gibt drei Absteiger und keine Relegation, weil die Liga verkleinert soll. Das heißt natürlich, dass es dieses Jahr ein Hauen und Stechen gibt. Bietigheim gehört wieder zu den Meisterschaftsfavoriten. Ich sehe dieses Jahr aber Thüringen ein Ticken stärker, von daher lege ich mich fest, dass Thüringen Meister wird und Bietigheim Zweiter. Dann hat man die üblichen Verdächtigen da oben mit Dortmund, Oldenburg, Metzingen, Buxtehude und Blomberg. Ich hoffe, dass wir auch einen Schritt nach oben machen, dass wir mit den oberen Plätzen ein bisschen liebäugeln. In meinen Augen streiten sich fünf Mannschaften, um die drei Abstiegsplätze. Da gehört Bad Wildungen und Halle dazu, ebenso Solingen, als Aufsteiger sowie Zwickau und Neckarsulm. Auf der anderen Seite weiß man auch, wie schnell es im Handball geht. Man darf sich keine Ausrutscher leisten, damit man nicht da unten reinrutscht. Von daher wird es für uns wichtig sein, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln und erfolgreich zu sein. Wir brauchen den Flow und wenn man den bekommt, dann kann man auch erfolgreich Handball spielen und dann kann man auch das Positive mitnehmen und Pünktchen sammeln. Dafür werden wir alles tun und dann gucken wir, wo die Reise hingeht.

Reden wir über den Liga-Auftakt. Für die Flames geht es dieses Wochenende mit dem Auswärtsspiel beim Buxtehuder SV los, dann kommen die beiden Heimspiele gegen den Deutschen Vizemeister Thüringer HC und die Sport-Union Neckarsulm. Dazwischen geht es im Achtelfinale des DHB-Pokals erneut zum Buxtehuder SV. Wie siehst Du Eure Chancen in den ersten Spielen und im Pokal?

Heike Ahlgrimm:  Buxtehude ist gleich ein sehr schweres Auswärtsspiel, weil alle von uns jetzt erwarten, dass wir gewinnen, weil wir in der Vorbereitung gewonnen haben. Aber ich habe ja schon am Anfang angesagt, dass das alles nicht mehr erzählt. Buxte spielt zu Hause, hat den Heimvorteil und wir haben eine lange Anfahrt. Aber dieses Jahr haben wir alles dafür getan, dass es erfolgreich wird, indem wir einen Tag vorher losfahren. Von daher bin ich da guter Dinge, dass es dieses Jahr, endlich zum ersten Sieg gegen Buxtehude reicht.

Dann haben wir ein ganz, ganz schweres Spiel zu Hause. Unser erstes Heimspiel geht gegen meinen Meisterschaftsfavoriten, den Thüringer HC. Auf der anderen Seite müssen wir uns jetzt nicht vor Thüringen verstecken, denn wir haben immer gute Spiele gegen Thüringen gemacht und Thüringen mag es nicht unbedingt gegen uns zu spielen. Danach ist das Spiel gegen Neckarsulm. Das ist ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Das sind zwei fest eingeplante Punkte. Dementsprechend werden wir dieses Spiel fokussiert angehen. Im Achtelfinale des Pokals geht es wieder nach Buxtehude. Aber es ist, wie es ist und wir können es nicht ändern. Wenn wir wieder zum Final Four wollen, dann müssen wir jeden Gegner, der uns zugelost wird, schlagen. Dementsprechend werden wir versuchen in Buxtehude das Pokalspiel zu gewinnen, weil das Final Four in Stuttgart das große Ziel ist, und dafür werden wir alles investieren.

Vize-Pokalsieger und Tabellenplatz 8 in der Saison 2022/23. Was ist das Saisonziel für die Saison 2023/24?

Heike Ahlgrimm: Wir wollen in die Gruppenphase im Europapokal, wir wollen wieder ins Final Four und wir wollen einen Platz besser als Platz 8 sein. Also wir wollen auf jeden Fall nach oben schielen. Mit dieser Mannschaft ist das möglich, aber nur dann, wenn wir alle an einem Strang ziehen, wenn wir alle fokussiert sind, wenn wir unsere Leistung abrufen, wenn wir mit unseren Fans jedes Spiel genießen und ein Fest in der Weststadthalle machen und bei den Auswärtsspielen vielleicht der eine oder andere mitkommt. Dann ist dieses Jahr einiges möglich. Dafür werden wir alles investieren und alles tun.

Zum Abschluss: Hast Du einen persönlichen Wunsch?

Heike Ahlgrimm: Ich wünsche mir, dass wir verletzungsfrei bleiben beziehungsweise keine weiteren Verletzungen hinzukommen, dass meine beiden verletzten Spielerinnen wieder zurückkommen, dass wir uns wirklich mit der Mannschaft kontinuierlich weiterentwickeln, immer einen Schritt nach vorne machen, dass wir diese Saison wirklich Spaß haben und jedes Spiel genießen. Dann schauen wir, was am Ende dabei rumkommt.

Vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg für die neue Saison.

 


Perfekter Saisonstart – Flames gewinnen erstmals gegen Buxtehude

Es war ein perfekter Saisonstart für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm gewann am Sonntagnachmittag ihr Auswärtsspiel in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) beim Buxtehuder SV mit 30:24 (15:11). Dies ist der erste Sieg in einem Pflichtspiel gegen den Buxtehuder SV überhaupt. Erfolgreichste Torschützin bei den Flames war Lucie-Marie Kretzschmar mit sechs Toren. Bei den Gastgeberinnen waren Isabelle Dölle und Charlotte Kähr mit jeweils fünf Treffern am erfolgreichsten. 

Um den Sieg überhaupt möglich zu machen, war die Anreise zu einem Auswärtsspiel erstmals bereits einen Tag vorher, da die Flames sonst am Sonntagmorgen um 5:00 Uhr ihre Fahrt Richtung Buxtehude antreten hätten müssen. Wie sich zeigte, war das eine gute Entscheidung, denn in den bisherigen sechszehn Pflichtspielen (Liga und Pokal) gegeneinander gelang den Flames vorher nur einmal ein Unentschieden am 28.02.2021 in Bensheim. Alle anderen fünfzehn Spiele konnte der BSV für sich entscheiden.

„Ich bin absolut froh, dass wir diese zwei  Punkte haben. Wir haben uns  sehr, sehr schwer getan in das Spiel reinzukommen und haben die ersten acht  Minuten alles falsch gemacht, was es falsch zu machen gibt. In der Auszeit, die Dirk nach acht  Minuten genommen hat, haben wir uns einfach gesagt, dass  das Spiel für uns jetzt losgeht, dass wir geduldig sein müssen und dass wir weitermachen sollen und dass wir das abhaken, was bis dahin war. Das ist uns gut gelungen, dann stand es auf einmal  vier zu fünf für uns. Und dann war der Bann gebrochen. Es war dann ein hin und her. Kurz vor der Halbzeit haben wir uns dann etwas absetzen können, was sehr wichtig war. Wir haben mit vier Toren geführt und gehen mit einer 15:11-Führung in die Halbzeit. Dann sind sehr gut aus der Kabine gekommen und haben in der zweiten Halbzeit im Endeffekt das Spiel verwaltet. Wir haben immer mit sechs bis sieben Toren geführt und hätten auch noch viel höher gewinnen können und müssen. Wir haben zwanzig Fehlwürfe, also zu viele Fehlwürfe gemacht und wenn wir davon noch ein paar mehr reinmachen, dann sieht es noch ganz anders aus. Am Ende des Tages fragt keiner mehr danach. Wir haben die zwei Punkte und vor allen Dingen ist jetzt auch Ruhe, weil wir endlich gegen Buxte gewonnen haben. Und da bin ich sehr froh drüber“, war Heike Ahlgrimm glücklich nach dem Spiel .

Man merkte beiden Mannschaften die Nervosität im ersten Saisonspiel an. So wurden klare Chancen vergeben. Den Flames gelang in den ersten acht Minuten, kein einziger Treffer. So führten die Gastgeber mit 3:0. BSV-Coach Dirk Leun war trotzdem mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden und nahm eine Auszeit. Diese Auszeit nutzte Heike Ahlgrimm, um bei ihrem Team nochmal den Reset-Knopf zu drücken, was wirkte. So gelang Kim Naidzinavicius das erste Flames-Tor in der neuen Saison zum 1:3 (9.). Cara Hartstock erhöhte zwar nochmal auf 4:1 für die Gastgeber, doch mit einem 3:1-Lauf glichen die Flames zum 4:4 aus (11.) und waren wieder im Spiel. Trotzdem wurden weiterhin100%ige vergeben, so dass sich keine Mannschaft absetzen konnte, was auch an den starken Torhüterleistungen auf beiden Seiten lag. Völlig zu Recht wurden die beiden Torhüterinnen Marie Andresen (BSV) und Helen van Beurden (Flames) nach dem Spiel auch als beste Spielerinnen ausgezeichnet.

Bei Stande von 9:9 (23.) nahm Heike Ahlgrimm ein Team-Timeout und fand auch hier wieder die richtigen Worte. Ihr Team konnte sich in den verbleibenden sieben Minuten bis zur Pause einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeiten. Mit einer 15:11-Führung ging es in die Kabine.

Den ersten Treffer im zweiten Abschnitt erzielte zwar der BSV durch die Ex-Flames-Spielerin Lotta Heider, doch anschließend gelang es den Flames sich weiter abzusetzen. Nach dem 19:13 (35.) nahm BSV-Coach Dirk Leun bereits eine weitere Auszeit.

Zwar verkürzte der BSV nochmals auf 17:20 (42.), doch Lucie-Marie Kretzschmar sorgte mit einem Dreierpack wieder für eine Sechs-Tore-Führung zum 23:17 (47.) und eine kleine Vorentscheidung. Dirk Leun reagierte mit seinem letzten Team-Timeout. Den ersten Sieg der Flames gegen sein Team konnte er damit aber nicht mehr verhindern.

Die Flames gewannen am Ende völlig verdient mit 30:24 und konnten zum ersten Mal die lange Busfahrt nach Hause genießen. Berits am 30.09.2023 kommt es in Buxtehude erneut zum Duell beider Teams im Achtelfinale um den DHB-Pokal.

Doch zuvor freuen sich die Flames auf ihr erstes Heimspiel. Am Samstag, 16.09.2023 empfangen die Flames um 18.00 Uhr in der Weststadthalle den deutschen Vizemeister Thüringer HC.

„Wir werden uns jetzt eine Woche gut vorbereiten und dann ein Mega-geiles Heimspiel vor eigenem Publikum machen. Ich hoffe, dass die Halle voll wird, dass uns alle unterstützen und dass wir den großen Favoriten Thüringen ärgern, wie öfters in den letzten Jahren und vielleicht gehen wir ja dann als Sieger vom Feld“, so Heike Ahlgrimm optimistisch mit Blick auf das erste Heimspiel gegen den Favoriten aus Thüringen.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (1), Isabell Hurst (3), Leonie Kockel (1), Sarah Dekker (3), Alicia Soffel (3), Ndidi Agwunedu (5), Lisa Friedberger (4), Kim Naidzinavicius (4/2), Lucie-Marie Kretzschmar (6), Mia Ziercke, Sophia Ewald.

 


Saisonstart im Norden

Die lange Vorbereitung hat ein Ende. Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach starten mit einem Auswärtsspiel beim Buxtehuder SV in die Saison 2023/24 der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Anpfiff ist in der Halle Nord am Sonntag um 15:00 Uhr.

Diese für Buxtehude ungewöhnliche Spielzeit (die Heimspiele finden normalerweise samstags um 16:00 Uhr statt) erforderte bei den Flames ungewohnte Maßnahmen. Um der Mannschaft eine Abfahrtszeit am Sonntagmorgen um 5:00 Uhr zu ersparen, reist das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm erstmals einen Tag vorher an.

„Es ist das allererste Spiel in der Saison. Wir freuen uns darauf, dass es endlich wieder losgeht. Wir hatten letzte Woche noch unser Bonusspiel mit dem Supercup. Aber jetzt geht es um Punkte, jetzt geht es darum in der Liga anzukommen. Diesmal haben wir alles dafür getan und haben die Voraussetzungen geschaffen, dass wir in Buxtehude ein gutes Spiel machen, denn wir fahren einen Tag eher hin. So haben wir keine Ausrede mehr, dass wir wegen Müdigkeit, im Stau stehen, etc. nicht gut spielen können“ so Heike Ahlgrimm.

Bisher ist es den Flames noch nie gelungen einen Punkt in Buxtehude zu holen, auch wenn sie letzte Saison so nah dran waren, wie noch nie. Damals hatten die Flames wenige Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer zu erzielen. Ein überhasteter Abschluss brachte Buxtehude nochmals in Ballbesitz und Maxi Mühlner gelang der 25:24-siegtreffer.

Überhaupt spricht die Bilanz klar für den Buxtehuder SV. In sechszehn Pflichtspielen gegeneinander gelang den Flames nur einmal ein Unentschieden am 28.02.2021 in Bensheim. Alle anderen fünfzehn Spiele konnte der BSV für sich entscheiden.

Diesmal soll das anders werden und die Flames wollen in Buxtehude erstmals einen Sieg einfahren. Auch wenn die Flames sich in der Vorbereitung zweimal gegen den BSV durchsetzen konnten, so erwartet Trainerin Heike Ahlgrimm ein umkämpftes Spiel.

„Es wird ein hartes und umkämpftes Spiel. Dieses Jahr haben wir eine sehr gute Mannschaft und können definitiv Buxtehude Paroli bieten. Wir können den ersten Sieg gegen Buxtehude einfahren und das wollen wir auf jeden Fall machen. In den letzten Jahren waren wir so nah dran. Ich erinnere nur an das letzte Spiel, wo wir ganz unglücklich verloren haben. Von daher wollen wir dieses Jahr die zwei Punkte und so fahren wir dort hin. Das wird kein Selbstläufer und alles, was in der Vorbereitung war, zählt nicht mehr, das wissen wir. Wir sind halt einfach heiß auf dieses Spiel und wir freuen uns. Bis auf die Verletzten Lilli Holste und Dionne Visser sowie die erkrankte Sarah van Gulik sind alle anderen fit. Dementsprechend werden wir auch mit viel Selbstvertrauen und mit ganz viel Selbstbewusstsein auftreten und dann holen wir uns die zwei Punkte“, ist Heike Ahlgrimm ganz optimistisch, dass es diesmal funktioniert.

Heike Ahlgrimm geht bereits in ihre achte Saison mit den Flames und steht dort seit 2016 auf der Kommandobrücke. Noch länger ist BSV-Trainer Dirk Leun im Amt. Seit 2008 ist Leun Coach in Buxtehude und somit Dienstältester in der Bundesliga.

Vier Abgänge hatte der Buxtehuder SV, vier Neuzugänge kamen zum BSV, u.a. Lotta Heider von den Flames, die in ihrem ersten Pflichtspiel somit gleich auf ihren ehemaligen Verein trifft. Neuzugang Kalia Klomp übernimmt eine Schlüsselposition beim BSV. Die 24 Jahre alte Niederländerin steuert das Spiel der Mannschaft.

Dies ist bei den Flames diese Saison Neuzugang Kim Naidzinavicius, die sich ebenso wie Mia Ziercke auf das erste Bundesligaspiel im Flames-Trikot freut. Ein Sieg in Buxtehude wäre dann noch die Krönung.

 

 


Auslosung des DHB-Pokal-Achtelfinals - Flames müsse nach Buxtehude

Kurze Reisen hat Bundestrainer Markus Gaugisch den Werkselfen des TSV Bayer 04 Leverkusen und den amtierenden Pokalsiegerinnen der SG BBM Bietigheim ausgelost. Lokalderbys in Dortmund und Neckarsulm stehen für die beiden Teams auf dem Programm, während sich Bensheim im hohen Norden in Buxtehude beweisen muss.

Die Achtelfinale-Paarungen im DHB-Pokal stehen nach der Auslosung während des HBF-Eröffungsspiels in Bietigheim fest. Bundestrainer Markus Gaugisch, der als Losfee fungierte, bewies ein Händchen für „viele, geographisch nah beieinander liegende Partien“, wie er nach der Auslosung feststellte.

Besonders interessant für den Trainer der Nationalmannschaft das Aufeinandertreffen der NRW-Clubs Dortmund und Leverkusen. „Ein enges Match – das werde ich mir auf jeden Fall genauer anschauen, weil da viele Spielerinnen sind, die für die Nationalmannschaft in Frage kommen“ kommentierte der 49-Jährige das Match, welches er als erstes aus dem Lostopf zog. Auch das letzte Match, welches aus dem Lostopf sprang, sorgte für wenig Reisesorgen bei den beteiligten Teams. Eine gute halbe Stunde Fahrt nach Neckarsulm steht für die Titelverteidigerinnen der SG BBM Bietigheim auf dem Programm – eine sicher gern gesehene Abwechslung nach den Reisestrapazen im Rahmen der EHF Champions League.

Richtung Norden geht es für die Europapokalteilnehmer Bensheim und Thüringen – während die Flames beim Buxtehuder SV gastieren, muss der THC den Weg zu den Handball-Luchsen aus Buchholz antreten. Der VfL Oldenburg darf sich auf den Weg ins Vorland der Schwäbischen Alb machen. Für den European-League-Qualifikanten steht ein Duell mit dem Zweitligisten FRISCH AUF Göppingen auf dem Programm.

Keine geographischen Nachbarn, aber Tabellennachbarn waren in der vergangenen Saison die HSG Blomberg-Lippe und die TuS Metzingen. Der Fünftplatzierte und der Sechstplatzierte der abgelaufenen Bundesliga-Saison stehen sich nun genauso im Achtelfinale gegenüber wie Aufsteiger Solingen und der SV Union Halle-Neustadt. Das letzte Achtelfinale bilden zwei Teams, die sich in der 1. Runde gegen Vertreter der Landesverbände durchgesetzt haben. Hier stehen sich die Bad Wildungen Vipers und die Tigers aus Waiblingen gegenüber.

Die Begegnungen des DHB-Pokal-Achtelfinales im Überblick:

Borussia Dortmund – TSV Bayer 04 Leverkusen
HSV Solingen-Gräfrath 76 – SV Union Halle-Neustadt
FRISCH AUF Göppingen – VfL Oldenburg
HSG Bad Wildungen Vipers – VfL Waiblingen
HL Buchholz 08-Rosengarten – Thüringer HC
Buxtehuder SV – HSG Bensheim/Auerbach
HSG Blomberg-Lippe – TuS Metzingen
Sport-Union Neckarsulm – SG BBM Bietigheim

Die Partien des DHB-Pokal-Achtelfinales werden in der Woche vom 25. September bis 1. Oktober ausgetragen.

Die weiteren Termine im DHB-Pokal 2023/24:

  • Viertelfinale: 1. November 2023
  • Haushahn Final4: 9. & 10. März 2024

"Haben einen Schritt nach vorne gemacht": Drei Fragen an... Heike Ahlgrimm

Im Supercup der Handball Bundesliga Frauen unterlag die HSG Bensheim/Auerbach der SG BBM Bietigheim am Ende deutlich mit 23:34. Danach sprach HSG-Trainerin Heike Ahlgrimm über die Leistung und erklärte was ihr trotzdem gefallen hat.

Ihr habt beim Supercup angesichts des Spielverlaufs, trotz der am Ende deutlichen Niederlage, ziemlich viel von dem umsetzen können, was ihr euch vorgenommen hattet. Stimmt dieser Eindruck von außen?

Heike Ahlgrimm:
Ja, auf jeden Fall! Wir haben das Spiel bis ungefähr zur 50. Minute offen gestaltet und es ihnen sehr schwer gemacht. Wir haben uns gut auf das Spiel eingestellt, wir haben viele Dinge emotional gemacht. Wir brauchen uns definitiv nicht zu verstecken.

Es ist mir ein bisschen zu hoch, am Ende sind uns so ein bisschen die Körner ausgegangen und Bietigheim macht einen 9:1-Lauf. Wir hatten keine Alternativen, keine Wechsel-Möglichkeiten mehr. Die Ausfälle von Lisa Friedberger mit der Roten Karte im Spielverlauf und von Sarah van Gulik im Vorfeld haben sehr geschmerzt, zumal uns Lilli Holste im Rückraum fehlt.

Eine Niederlage mit fünf oder sechs Toren wäre okay gewesen, dennoch können wir erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Abhaken und nächste Woche geht die Liga los.

Abhaken, okay. Aber ist man auch froh jetzt, diese Supercup-Teilnahme gehabt zu haben, auch für einen guten Saisonstart?

Heike Ahlgrimm:
Ja, na klar. Das ist ein Zusatzspiel für uns gewesen, das wir gerne am Ende etwas enger gestaltet hätten. Aber ich glaube, wir haben uns gut präsentiert, auch im Fernsehen. Daher bin ich sehr froh, dass wir uns 50 Minuten gut gezeigt haben. Jetzt freuen wir uns auf die neue Saison.

Wie ist euer Startprogramm?

Heike Ahlgrimm:
Wir spielen jetzt gegen Buxtehude, dann gegen Thüringen. Da können wir gleich nachlegen (schmunzelt).

Quelle: www.handball-world.news


Flames bieten 52 Minuten Paroli und verlieren am Ende 23:34

Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach boten einen tollen Fight über 50 Minuten in der Ludwigsburger MHPArena, mussten sich aber am Ende im Finale um den Supercup der Handball Bundesliga Frauen (HBF) zu hoch mit 23:34 (14:15) dem Doublegewinner SG BBM Bietigheim geschlagen geben. Damit holt die SG BBM mit dem vierten Supercupsieg in Folge unter ihrem neuen Trainer Jakob Vestergaard den ersten Titel dieser Spielzeit.

„Eine Analyse ist schwer direkt nach so einem Spiel. Wir haben 50 Minuten richtig stark gespielt, haben Sie vor neuen Aufgaben gestellt, haben nur mit 3-4 Toren hinten gelegen und haben viele Möglichkeiten gehabt. Wir gehen in die Halbzeit mit nur einem Tor Rückstand und hätten drei Minuten vorher auch selbst in Führung gehen können. Von daher haben wir viel richtig gemacht, in der Abwehr gut gestanden und sie vorne vor neue Herausforderungen gestellt. Das hat richtig gut geklappt. Doch leider haben wir in den letzten zehn Minuten des Spiels einen 9:1-Lauf bekommen, weil wir einfach keine Kraft mehr hatten und die Ausfälle nicht mehr kompensieren konnten. Daher waren wir auch vom Kopf her nicht mehr da, weil wir innerlich wussten, dass nix mehr geht. Das darf uns natürlich nicht so passieren. Wenn du das Spiel mit fünf Toren verlierst, dann ist das in Ordnung. Auf jeden Fall haben wir gezeigt, dass wir dieses Jahr mithalten können und dass wir dran sind. Elf Tore sind zu hoch. Der Supercup geht natürlich verdient an Bietigheim. Dafür sind sie individuell dann zu stark. Wir waren am Ende müde, da uns die Alternativen gefehlt haben. Wir haben ohne Lilly und Dio gespielt, Sarah musste kuerzfristig erkrankt zu Hause bleiben und dann fällt uns auch noch Frieda nach paar Minuten weg. Ich muss mir das nochmal angucken, ob es wirklich eine rote Karte war, denn ich habe jetzt schon von vielen gehört, dass es keine war. Dementsprechend klaut man uns auch so ein bisschen unser Herzstück, unseren Kapitän, was sehr schwer für uns ist.  Wir haben es trotzdem teilweise richtig stark gemacht und ich kann meiner Mannschaft auch keinen Vorwurf machen. Ich kann Ihnen bis zur 52. Minute ein Kompliment machen. Die letzten zehn Minuten müssen wir aber cleverer agieren. Da machen wir einfach zu viele Fehler“, so das Resümee von Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm direkt nach dem Spiel.

Ihr Team hatte sich als Vize-Pokalsieger für den Supercup qualifiziert, da die SG BBM sowohl deutscher Meister, wie auch Pokalsieger wurde. So kam es zur Neuauflage des Pokalfinales. Die Flames gingen als Underdog in dieses Spiel, waren aber hochmotiviert und wollte um ihre Minichance zu einer Sensation kämpfen. In den Vorbereitungsspielen und Turnieren holte man sich entsprechendes Selbstvertrauen.

Es waren gerade mal 36 Sekunden gespielt als Kelly Dulfer im ersten Angriff nach einem Zweikampf unglücklich auf die Schulter fiel und verletzt vom Platz musste. Bietigheim hatte den ersten Schock schnell verdaut und führte schnell durch Treffer von Kaba Gassama, Karolina Kudlacz-Gloc und Dorottya Faluvégi mit 3:0 (4.). Isabell Hurst erzielte den 1:3-Anschlusstreffer (5.). Veronika Malá erhöhte mit ihren beiden Treffern auf 1:5 (7.). Kim Naidzinavicius (Foto: Marco Wolf), die im Sommer zu den Flames zurückkehrte und bei allen vier bisherigen Supercup-Erfolgen der SG BB beteiligt war, verkürzte auf  2:5 (7.). Wenige Sekunden später mussten die Flames einen schweren Rückschlag hinnehmen. Flames-Kapitänin Lisa Friedberger sieht wegen eines Fouls an Veronika Malá die Rote Karte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Karolina Kudlacz-Gloc zum 2:6 (7.).

Diesen Schock mussten die Flames jetzt erst einmal verdauen. Durch den Ausfall von Sarah van Gulik und die Disqualifikation von Lisa Friedberger lag jetzt die ganze Last alleine auf den Schultern von Kim Naidzinavicius.

Nach gut zehn Spielminuten kamen die Flames immer besser in die Partie. Der Angriff stellte jetzt die Bietigheimer Abwehr immer wieder vor neue Herausforderungen und fand immer wieder Lücken in der Abwehr.

Lucie-Marie Kretzschmar brachte die Flames mit ihrem Treffer zum 11:13 (26.) auf zwei Tore heran und SG-Cheftrainer Jakob Vestergaard bat anschließend sein Team zur Auszeit.

Die nächsten beiden Treffer erzielten jedoch die Flames. Ndidi-Silvia Agwunedu zum 12:13 und Kim Naidzinavicius zum 13:13-Ausgleich (27.). Den Flames bot sich sogar die Chance zur ersten Führung, die aber nicht genutzt wurde. Mit dem knappen 14:15 Pausenrückstand ging es in die Kabine.

Die Flames kamen auch gleich gut aus der Kabine. Isabell Hurst glich zum 15:15 für die Flames aus. Isabelle Andersson und Nationalspielerin Xenia Smits brachten Bietigheim wieder mit zwei Toren zum 15:17 (34.) in Führung. Kim Naidzinavicius scheiterte im folgenden Angriff mit einem Siebenmeter, verkürzte aber nur einen Angriff später wieder auf 16:17 (38.). Auch beim 18:19 (42.) durch Leonie Kockel waren die Flames bis auf ein Tor dran.

Es blieb umkämpft, doch Bietigheim konnte sich beim 21:26 (51.) durch Inger Smits erstmals wieder auf 5 Tore absetzen. Alicia Soffel und Sarah Dekker verkürzten wieder auf drei Tore zum 23:26 (53.).  SG-Cheftrainer Jakob Vestergaard reagierte mit einer Auszeit.

Die Auszeit zeigte ihre Wirkung. Während die Flames zusehends müder wurden, drehte sein Team noch einmal auf und spielte seine Klasse aus. Die Flames versuchten zwar alles, doch die SG BBM legte einen 8:0-Lauf hin und holte sich zum insgesamt fünften Mal den Supercup und schrieb damit nationale Geschichte, denn das gelang bisher keiner Mannschaft.

Der Sieg der SG BBM Bietigheim war völlig verdient, allerdings war die 11-Tore-Niederlage der Flames für den Spielverlauf doch etwas zu hoch. Trotzdem brauchen die Flames die Köpfe nicht hängen lassen. Sie haben einen tollen Kampf geboten und müssen das Positive aus dieser Begegnung mitnehmen.

Am nächsten Wochenende startet dann die Bundesligasaison mit einem Auswärtsspiel am Sonntag (10.09.2023, 15:00 Uhr) beim Buxtehuder SV, wo es gleich zu einem Wiedersehen mit Lotta Heider kommt, die letzte Saison noch das Trikot der Flames trug.

„Wir werden weitermachen und das abhaken. Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Jetzt werden wir zwei Tage ein bisschen traurig sein und ab nächster Woche werden wir Vollgas geben und uns dann halt sie wichtige Sachen holen. Das war jetzt Supercup und eine Zusatzchance für uns in einem Zusatzspiel uns mit starken Gegnern messen zu können. Wir haben gesehen, was uns noch fehlt, wir haben aber auch gesehen, was schon richtig gut  klappt. Jetzt haben wir Möglichkeit gut zu starten. Wir haben gleich ein sehr schweres Auswärtsspiel. Da werden wir alles in die Waagschale werfen, um nächsten Sonntag in Buxtehude den ersten Auswärtssieg einzufahren. Wir sind gut drauf und wenn wir das, was wir in den 45-50 Minuten gemacht haben, nächste Woche machen, dann wird das auch für uns mit dem Sieg klappen“, ist Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm dann auch schon wieder optimistisch mit Blick auf das nächste Wochenende.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (1), Isabell Hurst (4), Leonie Kockel (2), Sarah Dekker (2), Alicia Soffel (2), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger, Kim Naidzinavicius (6/2), Lucie Kretzschmar (4), Mia Ziercke (1/1), Sophia Ewald.

 


Flames kämpfen erstmals um den Supercup

In der Ludwigsburger MHPArena geht es am Samstag um 19 Uhr um den ersten Titel der Saison 2023/24 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Der amtierende Deutsche Meister und Deutsche Pokalsieger SG BBM Bietigheim empfängt beim Supercup die Flames der HSG Bensheim/Auerbach, die sich als Vize-Pokalsieger 2022/23 qualifizierten. Für die Flames ist es die erste Teilnahme am Supercup, für die SG BBM ist es bereits die fünfte Teilnahme. Bei den bisherigen vier Teilnahmen in den Jahren 2017, 2019, 2021 und 2022 ging die SG BBM immer als Sieger vom Platz.

Am 2. April standen sich die SG BBM Bietigheim und die Flames in Stuttgart im Finale des Haushahn Final4 gegenüber. Bietigheim setzte sich da klar mit 39:25 gegen die Flames durch. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm hatte trotzdem Grund zu feiern, denn durch die Finalteilnahme qualifizierte man sich für diesen Supercup und die EHF European League, wo die Flames in der dritten und letzten Qualifikationsrunde auf den Sieger der Partie VFL Oldenburg/PAOK Thessaloniki treffen. Der Sieger zieht dann in die Gruppenphase ein.

Der Supercup wird dieses Jahr zum 10. Mal ausgespielt und für die nächste Saison wurden die Teilnahmebedingungen geringfügig geändert. Der Deutsche Meister und der Deutsche Pokalsieger spielen - planmäßig vor Beginn der folgenden Saison 2024/25 - um den HBF-Supercup. Sollte der Deutsche Meister auch Pokalsieger werden, nimmt der Vize-Meister am Spiel um den Supercup teil und nicht mehr der Vize-Pokalsieger.

Umso mehr wollen die Flames beweisen, dass sie sich zu Recht in dieses Spiel um den Supercup gekämpft haben. Die Vorbereitung ist für das Team von Heike Ahlgrimm sehr gut verlaufen und sie konnten mit den Ergebnissen aus den Testspielen sehr zufrieden sein. Alle drei Testspiele gegen den Buxtehuder SV, die Sport-Union Neckarsulm und die Meenzer Dynamites konnten die Flames für sich entscheiden. Hinzu kommen die beiden Turniersiege in Fritzlar und beim eigenen Dentsply Sirona Cup, wo die Flames ebenfalls in insgesamt acht Spielen als Sieger vom Platz gingen und somit in der Vorbereitung ungeschlagen blieben.

Dies hat der Mannschaft ein entsprechendes Selbstvertrauen gegeben, mit dem sie nach Ludwigsburg reist, auch wenn mit der SG BBM Bietigheim die Flames allerdings jetzt ein anderes Kaliber erwartet. „Es bleibt das Spiel David gegen Goliath“, so Flames Trainerin Heike Ahlgrimm mit Blick auf die Begegnung.

Der Kader der SG BBM ist im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert und es steht mit Antje Döll nur noch eine ehemalige Flames-Spielerin im Kader. Julia Maidhof wechselte zu SCM Ramnicu Valcea nach Rumänien und Kim Naidzinavicius kehrte zu den Flames zurück und bestreitet jetzt im Flames-Trikot ihr erstes Pflichtspiel gleich gegen ihren ehemaligen Verein, mit dem sie diverse Titel holte, u.a. viermal den Supercup. Neben Kim Naidzinavicius feiert auch Linksaußen Mia Ziercke (vorher HSG Blomberg-Lippe) ihr Pflichtspieldebüt bei den Flames.

„Es ist das erste Pflichtspiel im neuen Verein, da steht erstmal die Vorfreude im Vordergrund. Bietigheim geht als hoher Favorit in dieses Spiel. Wir sind da sicherlich der Underdog, aber wir fahren nach Ludwigsburg, um das Spiel zu gewinnen“, freut sich Kim Naidzinavicius auf die Begegnung mit ihrem ehemaligen Verein.

Neu auf der Trainerbank bei der SG BBM ist Cheftrainer Jakob Vestergaard. Der ehemalige deutsche Bundestrainer löste den aktuellen deutschen Bundestrainer Markus Gaugisch ab, der ab dieser Saison nur noch seine Aufgaben als Bundestrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft war nimmt.

Auch wenn die Flames Außenseiter sind, so brennen doch alle auf das erste Highlight der Saison und werden alles geben, damit es ein spannendes Spiel wird.

„Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel, weil das für uns ein absolutes Highlight ist. Supercup, das ist für uns nicht alltäglich und wir sind voller Vorfreude. Wir haben sehr viele Emotionen, es knistert bei uns im Training, wir sind da wirklich sehr euphorisch. Wir müssen uns nicht verstecken. Ich glaube, dass man immer eine Chance hat, und das ist das allererste Spiel in der neuen Saison. Bietigheim hat ein paar neue Spieler und einen neuen Trainer. Vom Kern her sind die erste sieben vom letzten Jahr aber immer noch dabei und die sind sehr stark. Es ist David gegen Goliath, aber wir haben nichts zu verlieren. Von uns erwartet keiner irgendwas uns und wir werden dieses Spiel genießen. Wir dürfen nur nicht erstarren, wie wir das beim Finale in Stuttgart gemacht haben. Das wird uns nicht noch einmal passieren, weil wir immer gute Spiele gegen Bietigheim gemacht haben, und warum soll es nicht auch mal eine Überraschung geben? Das ist im Pokal schon oft genug passiert. Wir werden auf jeden Fall alles dafür investieren, um auch mal einen Titel zu holen. Das wäre für uns ein Mega-Highlight. So oder so haben wir uns für die harte Arbeit letztes Jahr dieses Eurosport-Spiel verdient. Wir sind alle fit, wir haben gut trainiert, wir sind heiß und wir werden einen richtigen Kampf bieten und alles dafür tun und sehr emotional zu Werke gehen. Dann schauen wir, was bei am Ende dabei rumkommt“, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.

Verzichten muss sie auf die beiden operierten Verletzten Dionne Visser und Lilli Holste.

Der Supercup wird live bei Eurosport im Free-TV gezeigt wird. Kommentator ist Sascha Staat zusammen mit Expertin Isabel Klein. Beginn der Übertragung ist um 18:45 Uhr.