Flames erkämpfen sich die Punkte gegen die Wildcats
Das war ein hartes Stück Arbeit, bis die Punkte vor 1190 Zuschauern in der Weststadthalle unter Dach und Fach waren. Mit 25:21 (13:10) setzten sich die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am 23. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gegen den Abstiegskandidaten SV Union Halle-Neustadt durch und festigten mit 36:10 Punkten ihren 3. Tabellenplatz. Die Wildcats bleiben mit 10:36 Elfter und stehen weiter auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Dies könnte sich allerdings heute ändern, falls die Sport-Union Neckarsulm beim VfL Oldenburg gewinnt. Beste Torschützinnen bei den Flames waren Isabell Hurst und Kim Nadizinavicius mit jeweils sechs Treffern. Bei den Wildcats traf Edita Nukovic (5) am häufigsten.
„Vielen Dank für eure Unterstützung. Ich glaube ihr wart heute unser großer Rückhalt und habt einen großen Anteil daran, dass wir gekämpft haben und dass ihr uns getragen habt zu dem Kampfspiel. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und 6:1 geführt. Ich glaube, da haben wir uns gesagt, dass das alles von allein läuft, und dann sind wir leider im Angriff ins Stocken gekommen. Die Abwehr war in Ordnung, wir kriegen nur 21 Tore. Nur wir haben halt vorne viele Dinge nicht gemacht. Uns fehlte so die Durchschlagskraft, wir haben sehr viele Tore dann nicht gemacht, wo wir uns die Chancen rausgespielt haben. Dann gehen wir mit 3 Toren Vorsprung in die Pause und haben in der Kabine eigentlich gesagt, dass wir sehr vorsichtig sein müssen. Das ist ein sehr schwerer Spielstand und auch ein sehr gefährlicher Spielstand und genau das ist eingetreten. Nichtsdestotrotz haben wir eigentlich immer gewusst, dass wir noch mal einen draufsetzen können. Ich habe in einer Auszeit zu Ihnen gesagt, dass wir Ruhe bewahren müssen, dass wir noch eine Viertelstunde Zeit haben. Am Ende ist wichtig, dass wir gewonnen haben, und wir haben uns das heute erkämpft. Es war kein schönes Spiel von uns, aber auch solche Spiele muss man gewinnen und das haben wir mit euch zusammengetan. Von daher haben wir die nächsten zwei Punkte und darauf können wir stolz sein“, freute sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm über den Erfolg ihres Teams.
„Herzlichen Glückwunsch an Heike und die Flames. Es war eine riesige Stimmung hier in der Halle und es hat richtig Spaß gemacht. Noch mehr hätte es uns gefreut, wenn wir auch was hätten mitnehmen können. Vielleicht wäre das sogar heute drin gewesen. Ich denke, wir haben 35 Minuten heute sehr, sehr gut gespielt mit einer überragenden Torhüterin und super Abwehr und teilweise guten Tempospiel. Wir haben aber leider in der ersten Viertelstunde gar keine Durchschlagskraft im Angriff gehabt und in den letzten 10 Minuten dann auch nicht mehr, wo uns dann vielleicht hinten raus die Kraft ein bisschen ausgegangen ist. Es waren 35 Minuten sehr, sehr gut und auf einem richtig guten Niveau und wir 17:15 geführt haben. Das gibt uns Hoffnung für die letzten Spiele, aber muss auch ganz klar sagen wir, wir haben in den letzten Wochen schon öfter mal gute Phasen gehabt und es reicht einfach nicht aus, wenn wir das nicht über 60 Minuten hinkriegen, sondern nur über 35 oder 40. Dennoch bin ich stolz darauf, auf diese 35 Minuten, aber Bensheim hat eben 60 Minuten dagegengehalten und guten Handball gespielt und deshalb auch verdient gewonnen“, so Gästetrainer Till Wiechers nach dem Spiel.
Die Flames erwischten einen starken Start und führten nach acht Minuten bereits mit 6:1. Dann kam jedoch etwas Sand ins Getriebe und der Motor stockte beim Abschluss. Neben leicht vergebenen klaren Torchancen wurden alle drei Siebenmeter durch Kim Naidzinavicius und zweimal Lisa Friedberger verworfen, so dass während der langen Torflaute die Wildcats auf 6:4 (19.) verkürzen konnte. In Überzahl, nach einer Zeitstrafe gegen Edita Nukovic, erlöste Isabell Hurst ihre Flames nach fast zwölf torlosen Minuten und erhöhte wieder auf 7:4 (20.).
Beim 9:8 (26.) durch einen von Alexandra Lindström verwandelten Siebenmeter waren die Wildcats erstmals bis auf ein Tor dran, ebenso beim 10:9 (26.) durch Lilli Röpcke. Sarah van Gulik und zweimal Alicia Soffel sorgten für den 13:10-Halbzeitstand.
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten die Gäste von der Saale. Emma Hertha und Alexandra Lindström verkürzten auf 13:12 (33.). Isabell Hurst sorgte im Gegenzug für den ersten Treffer der Flames in der zweiten Halbzeit zum 14:12 (33.).
Den Flames gelang es nicht sich weiter abzusetzen – im Gegenteil. Aus dem Zwei-Tore-Rückstand machten die Wildcats durch einen 4:0-Lauf eine Zweit-Tore-Führung und die Flames lagen mit 14:16 (39.) im Hintertreffen. Kim Naidzinavicius erzielte den wichtigen Anschlusstreffer zum 15:16, doch Cara Reuthal erhöhte wieder auf zwei Toren zum 15:17(41.).
Doch dann kam Josi Leinert von den Junior Flames auf Rechtsaußen, die bei ihrem Bundesliga-Debüt gleich zwei wichtigen Tore zum 17:17 (47.) erzielte und das Spiel war wieder ausgeglichen.
Luci Strauchmann sorgte noch einmal für die Gästeführung zum 17:18 (19.). Hinten hielt die eingewechselte Helen van Beurden die Bälle und vorne netzten Lisa Friedberger, Kim Naidzinavicius und Isabell Hurst zum 20:18 (51.) ein.
Den Wildcats gelang noch dreimal der Anschlusstreffer zum 20:19 (52.), 21:20 (54.) und 22:21 (57.), doch der Ausgleich gelang dem Team von Till Wiechers nicht mehr. Angetrieben vom lautstarken Publikum gelang den Flames noch ein 3:0-Lauf durch Tore von Kim Naidzinavicius, Isabell Hurst und Lisa Friedberger zum 25:21-Endstand.
Am nächsten Samstag,11.05.2024, geht es für die Flames zum Deutschen Pokalsieger TuS Metzingen und zwei wichtige Punkte für einen europäischen Startplatz in der EHF European League, den die Gastgeber durch den Pokalsieg bereits sicher haben. Anwurf ist in der Öschhalle Metzingen um 19:30 Uhr.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden (ab 41. Minute) – Isabell Hurst (6), Josi Leinert (2), Alicia Soffel (5), Ndidi-Silvia Agwunedu (1), Lisa Friedberger (2), Jill Kooij, Kim Naidzinavicius (6), Sarah van Gulik (3), Mia Ziercke, Lilli Holste und Dionne Visser.