Am Ende der Saison: Myrthe Schoenaker beendet Handball-Karriere
Die Entscheidung ist gefallen: Myrthe Schoenaker beendet aus gesundheitlichen Gründen ihre Handball-Karriere nach der laufenden Saison. Nach zwei Jahren bei den Flames der HSG Bensheim/Auerbach kehrt die 30-Jährige dem Handball den Rücken und setzt zukünftig andere Prioritäten. Gerne hätten beide Seiten die Zusammenarbeit verlängert, doch die Leistungsträgerin im Rückraum plagen diese Saison anhaltende Kniebeschwerden, die den weiteren Leistungshandball verhindern. Myrthe Schoenaker kehrt nach der Saison in ihre Heimat zurück und will ab dem Sommer den Fokus auf Beruf und Privatleben legen.
Die Niederländerin trägt seit der Saison 2021/22 das Trikot der Flames und entwickelte sich zum Glücksfall für beide Seiten. Myrthe Schoenaker fand immer mehr zu ihrer alten Stärke zurück und profitierte dabei auch von ihrer langjährigen Erfahrung im In- und Ausland. Schoenaker ist vierfache niederländische Meisterin und Pokalsiegerin mit dem SV Dalfsen. Für die niederländische A-Nationalmannschaft hat sie 14 Länderspiele bestritten. Bereits 2015 wagte die Rechtshänderin mit dem Wechsel zu den Füchsen Berlin den ersten Schritt in die Bundesliga. Nachdem Berlin zum Saisonende 2015/16 seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückzog, wechselte sie zum dänischen Verein København Håndbold. Mit København Håndbold gewann sie 2018 die dänische Meisterschaft und kehrte im Sommer 2018 mit ihrem Wechsel zum VFL Oldenburg nach Deutschland zurück. Beim VfL Oldenburg gelang Schoenaker in ihrer ersten Saison 2018/19 auf Anhieb der Sprung unter die Top 10 der ligaweiten Scorerliste. Im Sommer 2020 wechselte sie dann zur HSG Blomberg-Lippe, wo sie verletzungsbedingt nur wenig Spieleinsätze hatte. Ein Jahr später folgte dann der Wechsel zu den Flames, mit denen sie dieses Jahr Deutscher Vize-Pokalsieger wurde.
„Myrthe muss leider ihre Karriere beenden. Ich glaube, Myrthe hat gezeigt, wie wichtig sie für uns ist, auch in den letzten Wochen und bereits auch im ersten Jahr. Ich bin froh, dass sie noch mal Spaß hatte bei uns und nochmal so zurückgekommen ist, was ihr ja auch keiner zugetraut hatte. Leider sagt ihr Knie, dass es nicht mehr weitergeht. Das ist manchmal schade, dass die Spielerin das nicht alleine entscheiden kann. Ich habe sehr gerne mit Myrthe gearbeitet. Myrthe war sehr professionell. Sie hat das Spiel verstanden und hat das Spiel lesen können. In den beiden Jahren hat sie uns sehr geholfen. Ich wünsche ihr, dass sie jetzt einen neuen Lebensweg ohne Handball geht und dass sie einen Job findet, der ihr Spaß macht und das Knie dann ohne Belastung Ruhe gibt und sie eine schöne Zeit hat. Ich kann mich bei Myrthe nur bedanken für die zwei gemeinsamen Jahre. Ich wünsche ihr für ihre Zukunft alles Gute und wir werden jetzt noch die letzten Spiele eine schöne Zeit haben. Dann wird Myrthe in den verdienten Handball-Ruhestand gehen und ihr Körper wird es ihr danken“, sagt Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm mit Blick auf die Entscheidung von Myrthe Schoenaker den zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern und die Handballschuhe an den Nagel zu hängen.
„Ich habe in Bensheim zwei schöne Jahre erlebt. Bensheim ist ein toller Verein und ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Das Highlight war natürlich das Pokal Final4 - damit ist mein letzter Handballtraum noch in Erfüllung gegangen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich meine Handballkarriere nach dieser Saison beenden. Leider haben Kniebeschwerden die Entscheidung für mich getroffen und es geht nicht mehr weiter. Ich bin Heike und unseren Physios sehr dankbar dafür, dass sie alles gegeben haben, damit ich diese Saison noch fertig spielen kann“, sagt Myrthe Schoenaker.
„Ich werde die Flames und generell das Handballspielen sehr vermissen. Aber nach vielen Jahren im Ausland freue ich mich auch darauf, die Zeit mit meiner Familie und Freunden in meiner Heimat genießen zu können. Ich möchte mich bei der Mannschaft, dem Trainerteam, den Betreuern, Mitarbeitern der Geschäftsstelle, unseren tollen Fans und den Sponsoren für die gemeinsame Zeit bedanken. Bensheim ist und bleibt in meinem Herzen. Ich hätte mir für mein Karriereende keinen anderen Verein wünschen können. Aber es ist noch nicht zu Ende. Ich werde gemeinsam mit der Mannschaft alles für die letzten Spiele geben, um die Saison erfolgreich zu beenden. Vielen lieben Dank! Nie ohne die Flames!“
Flames-Geschäftsführer Michael Geil bedauert ebenfalls das Karriereende von Myrthe Schoenaker: „Die kurzfristige Verpflichtung von Myrthe zur Saison 21/22 war für uns ein Glücksfall - handballerisch wie menschlich. Sie hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und auch in schwierigen Situationen Verantwortung übernommen. Wir wünschen ihr für ihre Zeit nach dem Handball alles Gute.“
Die Kaderplanung der Flames für die Saison 2023/24 ist mit dieser Personalentscheidung abgeschlossen.
Überragende zweite Halbzeit
Dank einer gewaltigen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) einen souveränen Auswärtssieg beim BSV Sachsen Zwickau einfahren. Nach einer knappen 15:13-Pausenführung stand am Ende ein deutlicher 34:20-Auswärtssieg für das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm auf der Anzeigentafel. Beste Werferinnen waren Lisa Friedberger mit 8/6 Toren und Lucie-Marie Kretzschmar mit 6 Toren auf Seiten der Flames, bei Zwickau war Laura Nagy mit 5/1 Toren am erfolgreichsten. Zur besten Spielerin des Spiels bei den Flames wurde Isabell Hurst gewählt, bei Zwickau Diana Dögg Magnusdottir.
Nach drei Niederlagen in Folge festigten die Flames durch den Sieg ihren 8. Tabellenplatz mit 19:23 Punkten und liegen bei noch fünf ausstehenden Spielen drei Punkte hinter Platz sieben und 8 Punkte vor dem Relegationsplatz. Von dem ist das Team von Trainer Norman Rentsch nach der Niederlage allerdings nur noch einen Punkt entfernt, da die Sport-Union Neckarsulm durch den Heimsieg gegen den Buxtehuder SV zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammelte.
„Ich bin natürlich absolut froh, dass wir heute gewonnen haben, denn wir waren gewarnt vom letzten Jahr, wo wir mit 6 Toren verloren haben. In der ersten Halbzeit haben wir zu viel verworfen, deswegen war es ziemlich knapp. Ich habe zu meinen Mädels gesagt, dass wir als Sieger heute vom Feld gehen, wenn wir in der zweiten Halbzeit die Dinger vorne reinmachen. Man hat gesehen, dass wir Lösungen gefunden haben. Wir kriegen in der zweiten Halbzeit nur sieben Tore und von daher geht der Sieg hier in Ordnung. Ich bin heute sehr happy, dass wir das hier in Zwickau, was nicht einfach ist, souverän gemacht haben“, zog eine glückliche Heike Ahlgrimm eine positive Bilanz nach dem Spiel.
BSV-Coach Norman Rentsch fehlten etwas die Worte. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin nach den 60 Minuten noch etwas sprachlos. Ich glaube, wir haben die Möglichkeit gehabt in der ersten Halbzeit mitzuhalten. Wir haben uns Situationen am Kreis und der Sechs-Meter-Linie erarbeitet, wo wir gute Wurfmöglichkeiten hatten. Da sind wir nicht so konsequent gewesen, wie es notwendig gewesen wäre und gehen dann vielleicht mit der Führung in die Halbzeit und dann sieht es anders aus. Aber in der zweiten Halbzeit zwölf Tore minus. Das geht halt nicht und ist nicht erstligareif, das muss man so sagen. Wir haben im Angriff nicht die Möglichkeiten gefunden in die Nahwurfzone reinzukommen. Nur Laura Nagy hält uns mit paar Einzeltoren am Leben. Darüber müssen wir sprechen, und dann müssen wir, glaube ich, ganz konsequent, dann auch die Rückschlüsse finden.“
Die Flames erwischten einen guten Start ins Spiel und lagen nach neun Minuten mit 5:2 vorne und zwangen BSV-Trainer Norman Rentsch zur ersten Auszeit. Die Flames verpassten es, sich weiter abzusetzen und ihre Chancen konsequent zu nutzen. Dies rächte sich. Immer wieder gelang es Zwickau dranzubleiben und Diana Dögg Magnusdottir gelang sogar der Ausgleich zum 10:10 (24.). Bis zur Pause konnten die Flames dann wieder auf zwei Tore davonziehen und gingen mit einer knappen 15:13-Führung in die Kabine.
Heike Ahlgrimm fand in der Pause die richtigen Worte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit die Dinge verändert, die wir in der ersten Halbzeit nicht richtig gemacht haben. In der zweiten Halbzeit kriegen wir nur noch sieben Tore. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“
Ihr Team zog zu Beginn des zweiten Abschnitts nach knapp vier Minuten auf 5 Tore zum 18:13 (34.) davon. Bei Zwickau bäumte sich Laura Nagy auf und verkürzte bis zum 16:20 (38.) immer wieder auf vier Tore. Nach einem verworfenen Siebenmeter von Lisa Friedberger gelang Anna Frankova sogar der noch das 17:20 (40.).
Doch dann begann der Flames-Express zu rollen. Myrthe Schoenaker mit zwei Treffern, davon einer vom Siebenmeterpunkt stellten wieder den 5-Tore-Vorsprung beim 22:17 (43.) her und Norman Rentsch bat sein Team zur Auszeit.
Dies zeigte jedoch keine Wirkung. Es folgte ein Doppelschlag durch Lucie-Marie Kretzschmar zum 24:17 (46.) und BSV-Coach Norman Rentsch nahm sein letztes Team-Timeout.
Isabell Hurst erhöhte auf 25:17 (47.) und Laura Nagy verkürzte wieder auf 25:18. Das beeindruckte die Flames aber wenig. Innerhalb von fünf Minuten zog das Team von Heike Ahlgrimm auf 29:18 (52.) davon und ließ keinen Zweifel mehr an dem Auswärtssieg in Zwickau und der Revanche zur Niederlage an gleicher Stelle in der letzten Saison.
Den Schlusspunkt setzte Isabell Hurst mit ihrem Treffer zum 34:20-Endstand.
„Ich habe heute wirklich sehr gute Pässe bekommen von meinen Mitspielern und ich bin auch froh darum, dass ich eine gute Leistung zeigen konnte und so der Mannschaft auch helfen konnte. Aber ich bin ganz ehrlich, im Endeffekt bin ich einfach nur unfassbar froh, dass wir diese zwei Punkte geholt haben, die waren sehr wichtig und die wollten wir. Dafür wollten wir heute alles investieren und ich glaube, das hat man gerade in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir wirklich mit Leidenschaft gekämpft haben. Deshalb auf jeden Fall auch der Lob an meine Mitspieler, das war heute wirklich schön und hat Spaß gemacht“, so Isabell Hurst beim Pressegespräch.
Am nächsten Samstag, 29.04.2023, empfangen die Flames den Tabellenletzten VfL Waiblingen. Anwurf ist in der Weststadthalle um 18:00 Uhr.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (2), Isabell Hurst (3), Lotta Heider (4), Myrthe Schoenaker (4/3), Elisa Stuttfeld (1), Alicia Soffel (3), Ndidi Agwunedu, Lisa Friedberger (8/5), Lucie Kretzschmar (6), Lilli Holste (2), Dionne Visser (1).
Flames wollen wieder zurück in die Erfolgsspur
Nach drei Niederlagen in Folge steht dieses Wochenende für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) die schwere Auswärtsbegegnung beim BSV Sachsen Zwickau auf dem Programm. Anwurf ist am Samstag, 22.04.2023, um 18:00 Uhr in der Sporthalle Neuplanitz.
Für die Flames gilt es in Zwickau von der ersten bis zur letzten Sekunde in Angriff und Abwehr zu kämpfen und konzentriert bis zum Abpfiff zu bleiben. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm hatte in den letzten drei Ligaspielen den Gegner jeweils bis kurz vor dem Ende im Griff und teilweise schon als sicherer Sieger ausgesehen, doch am Ende standen sie mit leeren Händen da. So wie auch am letzten Wochenende bei der unnötigen und ärgerlichen 31:32 Niederlage gegen die TuS Metzingen.
In der Tabelle änderte sich dadurch erstmal nichts für die Flames. Mit 17:23 Punkten blieben sie zwar Achter, jedoch beträgt der Rückstand zu Platz Sieben jetzt schon fünf Punkte. Der BSV Sachsen Zwickau liegt derzeit mit 12:28 Punkten auf dem 11. Platz und hat damit drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den die Sport-Union Neckarsulm mit 9:31 Punkten belegt. Das Team von Norman Rentsch schaffte letzte Saison den Klassenerhalt erst durch zwei Siege in den Relegationsspielen. Dies möchte man diese Saison unbedingt vermeiden und vorher den Klassenerhalt sichern.
Erfolgreichste Torschützin der Sachsen ist die Rückraumlinke Ema Hrvatin mit 110/14 Toren, gefolgt von Diana Dögg Magnusdottir im rechten Rückraum mit 84/4 Toren und der Rechtsaußen Anna Frankova mit 63 Toren.
Die Flames und Zwickau trafen bisher in 25 Spielen aufeinander. Die Bilanz geht klar an die Flames mit 20 Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen. Die letzte Niederlage war das Rückspiel letzte Saison in Zwickau. Während die Flames zu Hause mit 25:18 als Sieger vom Platz gingen, unterlagen sie in Zwickau mit 26:22 und boten eines der schlechtesten Saisonspiele. Das Hinspiel in dieser Saison konnten die Flames deutlich mit 30:22 für sich entscheiden.
Die Flames reisen als Favorit nach Zwickau und nehmen diese Favoritenrolle auch an und wollen sich endlich mal wieder mit Punkten belohnen. In den Trainingseinheiten diese Woche hat man zumindest wieder alles dafür getan, damit das auch gelingt und sich intensiv auf den Gegner vorbereitet.
„Es wird ein ganz, ganz schweres Spiel. In Zwickau erwartet uns eine enge volle Halle, es ist sehr laut und sie haben frenetische Fans. Wir sind gewarnt vom letzten Jahr, da sind wir dort untergegangen und haben hoch verloren. Ich glaube, dass wir dieses Jahr ein bisschen gefestigter sind. Wir fahren auf jeden Fall dorthin, um zwei Punkte zu holen und wir sind Favorit. Wir sind besser als Zwickau und das müssen wir auf die Platte bringen. Es ist wichtig, dass wir die Rückraumspielerinnen, vor allem die Ema Hrvatin und die Diana Dögg Magnusdottir in Griff zu bekommen. Wir freuen uns auf das Spiel und wir werden alles daransetzen, um zu gewinnen“, lautet die Marschroute von Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.
Verzichten muss sie neben den beiden Langverletzten auch in Zwickau auf die erkrankte Sarah van Gulik sowie auf Leonie Kockel, die sich im Spiel gegen Metzingen eine Knieverletzung zugezogen hat.
Flames stehen am Ende mit leeren Händen da
Die Premiere auf dem schönen blauen Hallenboden ist nicht so verlaufen, wie es alle gehofft hatten und wie es 53 Minuten lang auch aussah. Am Ende kassierten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach eine unnötige 31:32 (18:16)-Niederlage gegen die TuS Metzingen. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm hatte sich Anfang der zweiten Halbzeit eine Fünf-Tore-Führung beim 22:17 herausgespielt und stand am Ende wieder mit leeren Händen da. Beste Werferin bei den Flames war Alicia Soffel mit 9 Toren, bei den TUSSIES war Katharina Pandza mit 10/3 Toren am erfolgreichsten.
„Glückwunsch an Metzingen zum Sieg. Im Endeffekt war es sehr knapp. Wir haben es halt einfach nicht geschafft unser Spiel bis zum Ende durchzuziehen. Wir haben ganz viele Fehler gemacht und hatten ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Wir haben viel geführt, wir haben fünfmal die Chance oder viermal die Chance auf das Fünfte wegzugehen, aber wir schaffen es nicht. Metzingen kommt immer wieder ran, Tor um Tor und wir fangen wieder an zu denken, was wir vorher nicht gemacht haben. Am Ende haben wir noch zwei Möglichkeiten ein Tor zu machen, schaffen es aber nicht. Von daher stehen wir heute mit leeren Händen da. Das ist sehr ärgerlich, weil wir heute mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten. Es war mehr drin, aber so ist es. Wir müssen weiterarbeiten, wir müssen einfach schauen, dass wir in den entscheidenden Situationen ein bisschen cleverer sind, ein bisschen mehr Mut haben und ein bisschen mehr Überzeugung. Wir müssen das abhaken und weitermachen. Nächste Woche kommt ein ganz schweres Spiel. Aber heute tut es schon weh“, bilanziert die enttäuschte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
Ihre Gegenüber, TUS-Trainer Werner Bösch war dagegen glücklich über den Ausgang des Spiels. „Ich denke wir haben von beiden Mannschaften ein Auf und Ab gesehen, mit einem glücklichen Sieg auf Metzinger Seite. Es hätte auch genauso gut andersrum ausgehen können. Am Schluss hält uns Lea mit ihren Paraden den Sieg. Wir haben heute beide hier Werbung für den Handballsport gemacht“, so Bösch.
Die TUSSIES erwischten den besseren Start in die Partie und lagen nach zwei Minuten mit 0:2 vorne. Alicia Soffel (4.) und Lotta Heider glichen für die Flames aus. Es blieb ein ausgeglichenes Spiel. Alicia Soffel sorgte mit ihrem Treffer zum 9:8 (15.) für die erste Führung der Flames. Magda Balsam glich zum 9:9 (16.) aus. Maren Weigel erhielt eine Zeitstrafe und Myrthe Schoenaker verwandelte den Siebenmeter zum 10:9 (17.) und Flames-Torfrau Vanessa Fehr warf in das leere Metzinger Tor zum 11:9 und hätte sogar noch einen weiteren Treffer erzielen können, doch der Wurf landete knapp neben dem leeren Gehäuse.
Katharina Pandza konnte für die TUSSIES nochmal zum 12:12 24.) ausgleichen, doch bis zum Pausenpfiff hatten sich die Flames einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt. Mit einem 18:16 ging es in die Kabinen.
Die Flames erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Alicia Soffel machte da weiter, wo sie in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit aufgehört hatte und erzielte gleich das erste Tor in Halbzeit zwei. Drei Tore von Leonie Kockel und die Flames waren beim 22:17 (37.) erstmals mit fünf Toren weg. Die Flames hatten die Möglichkeit weiter davonzuziehen, doch scheiterten sie immer wieder an der Schweizer Nationaltorhüterin Lea Schüpbach, die ihr Team mit ihren Paraden nicht nur im Spiel hielt, sondern dafür sorgte, dass ihr Team zurück ins Spiel fand.
Leonie Kockel erzielte das 23:19 (41.) für die Flames und erhielt kurz danach in der Abwehr eine Zeitstrafe. Die Überzahl nutzten die TUSSIES und verkürzten durch Magda Balsam und Dagmara Nocun auf 23:21 (43.) und Katharina Pandza eine Minute später auf 23:22. Die TUSSIES witterten ihre Chance und Flames-Coach Heike Ahlgrimm reagierte mit einem Team-Timeout. Lisa Friedberger erhöhte wieder auf 24:22 (45.) für die Flames.
Zehn Minuten vor dem Ende kam Metzingen zum 26:26 (50.), Alicia Soffel brachte ihr Team nochmals mit 27:26 (51.) in Führung.
Nationalspielerin Maren Weigel gelang mit ihrem Tor zum 27:28 (53.) die erste Führung der TUSSIES seit dem 7:8. Metzingen legte immer wieder vor, doch die Flames glichen jeweils aus. Katarina Pandza erzielte 90 Sekunden vor dem Ende das Führungstor zum 31:32 für die TUSSIES. Die Flames hatten noch die Chance mindestens einen Punkt zu holen, doch wie auch in den beiden letzten Ligaspielen gegen Oldenburg und in Buxtehude nimmt die Schlussphase kein gutes Ende für die Flames, die erneut mit leeren Händen dastehen.
Für die Flames geht es am nächsten Samstag, 22.04.2023, zum BSV Sachsen Zwickau.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr (1), Helen van Beurden – Amelie Berger, Isabell Hurst (2), Leonie Kockel (4), Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker (3/2), Elisa Stuttfeld (3), Alicia Soffel (9), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (4/1), Lucie Kretzschmar, Lilli Holste, Dionne Visser (3).
Liga-Neustart gegen Metzingen
Nach fast drei Wochen Pause fliegt der Ball wieder in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Nach dem erfolgreichen Pokalwochenende am 01./02.04.23 beim Haushahn Final4 in Stuttgart und einer Woche Urlaubspause geht es für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am Samstag, 15.04.2023, gegen die TuS Metzingen ebenfalls im Bundesligaalltag weiter. Anwurf in der Weststadthalle ist um 18:00 Uhr.
Nach einer Woche trainingsfrei sind die Flames am Ostermontag wieder ins Training eingestiegen und haben sich intensiv auf das Spiel vorbereitet.
„Ich bin froh, dass wir diese freie Woche hatten, weil wir das nach den ganzen Emotionen und der ganze Euphorie, die da war, gebraucht haben. Es war gut, dass wir ein bisschen den Kopf frei bekommen haben und wieder runterkommen konnten. Jetzt liegt der volle Fokus auf der Bundesliga. Wir haben noch sieben sehr schwere Spiele. Wir haben Spiele, die wir unbedingt gewinnen müssen, aber wir haben auch Spiele, wo wir keine Favoriten sind”, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm zum Re-Start in der Liga.
Die TUSSIES waren ebenfalls beim Final4, unterlagen aber in beiden Spielen. Im Halbfinale verlor man deutlich 29:39 gegen den späteren Pokalsieger, die SG BBM Bietigheim. Im kleinen Finale unterlag das favorisierte Team von Coach Werner Bösch mit 26:39 dem VfL Oldenburg, gegen den man in der Liga deutlich mit 35:24 gewonnen hatte.
Etwas Pokalfeeling erwartet beide Teams auch in der Weststadthalle. Der ab der kommenden Saison in der HBF vorgeschriebene blaue Handballboden wird für das Spiel erstmals in der Halle verlegt.
Dieser Boden ist auch Pflicht bei den internationalen Spielen und die sind auch das Saisonziel der TuS Metzingen, den diese Saison fand erstmals seit sieben Jahren der Europapokal ohne die TUSSIES statt. Den TUSSIES reichte letzte Saison der fünfte Platz nicht zur Teilnahme aus. Diesen Tabellenplatz belegen die TUSSIES aktuell auch mit 22:14 Punkten, haben allerdings ein Spiel weniger als die HSG Blomberg-Lippe auf dem 4. Platz mit 23:15 Punkten.
In der Liga macht man weitestgehend die Hausaufgaben zum Erreichen des Saisonzieles. Lediglich die beiden Niederlagen in Leverkusen (22:26) und in Zwickau (25:26) waren sicher nicht eingeplant.
Beste Torschützin der TUSSIES ist Linksaußen Dagmara Nocun mit 104/11 Toren, die damit Platz 8 der HBF-Scorerliste belegt. Ihr folgt auf Platz 2 der internen Statistik Nationalspielerin Lena Degenhardt mit 85/1 Toren, die verletzungsbedingt allerdings bis zum Saisonende ausfällt. Ihr folgt Rechtsaußen Magda Balsam mit 79/37 Toren. Magda Balsam war mit 17 Treffern auch beste Torschützin beim Haushahn Final4.
Die Flames und die TUSSIES standen sich bisher in 29 Pflichtspielen gegenüber. Davon gingen die TUSSIES fünfzehnmal als Sieger vom Feld, elfmal die Flames und viermal trennte man sich Unentschieden. Die Bilanz in der ersten Liga spricht allerdings klar für die TUSSIES, denn von den 15 Siegen stammen 11 aus den Erstligaduellen. Eine Erstligabegegnung ging Unentschieden aus und zweimal gewannen die Flames, zuletzt am 29.12.2021 mit 31:28 hier in der Weststadthalle. Das Hinspiel konnten die TUSSIES nach einem 15:17-Pausenrückstand am Ende noch mit 34:31 für sich entscheiden.
Die Zuschaer erwartet eine packendes Bundesligaduell, in dem beide Mannschaften als Sieger vom Platz gehen wollen. Favorit sind die TUSSIES, die für ihr Saisoniel auch beide Punkte aus Bensheim benötigen.
“Metzingen ist Favorit in diesem Spiel und muss unbedingt gewinnen, um oben zu dranzubleiben. Sie wollen international spielen, dafür müssen sie Platz vier erreichen und daher gilt für sie, dass verlieren verboten ist. Wir können befreit aufspielen und ich möchte, dass die Mädels das genießen. Ich hoffe, dass wir ein bisschen die Euphorie vom Pokal mitnehmen und dass es leichter wird nach dem, was wir erreicht haben und dass uns das ein bisschen trägt. Wir haben nichts zu verlieren, aber wir werden auch für die Fans kämpfen. Ich hoffe, dass wieder viele in die Halle kommen und wir wollen ihnen mit 2 Punkten nochmal Danke sagen”, wünscht sich Heike Ahlgrimm
Verzichten muss sie neben den beiden Langverletzten auch auf die erkrankte Sarah van Gulik. Ob Lucie-Marie Kretzschmar, die wegen einer Knieverletzung schon beim Final4 nicht eingesetzt werden konnte, spielen kann, wird sich kurzfristig entscheiden.
“Wir sind ein klein wenig gehandicapt. Auf der anderen Seite hat auch Metzingen mit Lena Degenhart einen sehr schwerwiegenden Ausfall sowie mit Rebecca Rott und Viktoria Woth. Aber wir werden das kompensieren. Wenn wir unsere Leistung abrufen und auch diese Emotionen und diesen Einsatz zeigen, den wir gegen Oldenburg im Halbfinale gezeigt haben, dann bin ich guter Dinge, dass wir gegen Metzingen zu Hause bestehen können. Gerade zu Hause, mit unserem achten Mann, mit der Roten Wand im Rücken. Von daher freue ich mich auf das Spiel. Wir werden alles dafür tun, die zwei Punkte mitzunehmen”, verspricht Heike Ahlgrimm.
Der Frauen-Handball Förderkreis e.V. sucht einen Kassenwart*in
Der Frauen-Handball Förderkreis e.V. sucht einen Kassenwart*in
Der Frauen Handball Förderkreis e.V. hat den Zweck der ideellen, materiellen und finanziellen Förderung des weiblichen Handballsports der TSV Rot-Weiß Auerbach 1881 e. V.
Der Verein verfolgt die Beschaffung von Mitteln und Spenden, die Förderung der Jugendarbeit und die Mitglieder leisten aktive Mitarbeit bei der Ausgestaltung von Heimspielen der Flames z. B. durch Organisation, Auf- und Abbauarbeiten, Speisen- und Getränkeverkauf.
Der Verein wird finanziell und materiell durch Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen unterstützt, um seine Aufgaben erfüllen zu können.
Der/die Kassenwart*in hat daher eine zentrale Aufgabe innerhalb des Frauen-Handball Förderkreises
Er/sie ist komplett für die Verwaltung der Finanzen des Vereins verantwortlich und ist damit ein wichtiges Mitglied des Vorstandes
Meldet euch, wenn ihr Interesse habt den weiblichen Handball Sport in einer wichtigen Rolle mitgestalten zu wollen.
Wir freuen uns auf eure Bewerbung
Der Vorstand des Frauen Handball Förderkreises
Kontaktadresse:
Karin Klein-Massoth
foerderkreis@flames-handball.com
Haushahn Final4 2023: Bietigheim feiert dritten Pokalsieg in Folge
Die SG BBM Bietigheim hat ihren Pokal-Hattrick perfekt gemacht: Die Mannschaft von Markus Gaugisch gewann das Finale des Haushahn Final4 in der Stuttgarter Porsche Arena am Sonntag deutlich mit 39:25 (19:8) gegen die HSG Bensheim/Auerbach.
Für die SG war es die fünfte Finalteilnahme in der Porsche-Arena in Folge und der dritte Erfolg nach 2021 und 2022, die HSG Bensheim/Auerbach stand erstmals in der Vereinsgeschichte in einem Endspiel des DHB-Pokals. Den dritten Platz hatte sich zuvor der VfL Oldenburg durch ein 30:26 gegen die TuS Metzingen gesichert.
SG-Trainer Markus Gaugisch war dementsprechend hoch zufrieden mit allem: „Bensheim war eine Mega-Bereicherung für das Turnier, vor allem dank des überragenden Support, das war eine mehr als angemessene Atmosphäre für ein Finale. Es war ein tolles Event, bei dem alles gut funktioniert hat, das bleibt hängen. Wir waren der Favorit, aber trotzdem musst du die Leistung erst auf die Platte bringen. Es war ein perfektes Wochenende für uns.“
Die SG BBM Bietigheim präsentierte sich an beiden Turniertagen absolut dominant, ist seit über zwei Jahren in allen nationalen Wettbewerben (Bundesliga, DHB-Pokal und Super-Cup) verlustpunktfrei – und erhielt verdientermaßen die Pokal-Trophäe aus den Händen von DHB-Präsident Andreas Michelmann und Andreas Thiel, dem Präsidenten der Handball-Bundesliga Frauen.
Als beste Turnierspielerin wurde SG-Spielführerin Xenia Smits gewählt, die beste Torfrau des Haushahn Final4 2023 war Vanessa Fehr (HSG Bensheim/Auerbach) – und beste Torschützin war Magda Balsam (TuS Metzingen) mit 17 Treffern.
Nach dem sensationellen Halbfinalerfolg gegen den VfL Oldenburg am Vortag hielt die HSG Bensheim/Auerbach nur in der Anfangsphase gegen den alten und neuen Pokalsieger mit, der im Halbfinale die TuS Metzingen klar bezwungen hatte. Torfrau Vanessa Fehr hielt ihre Mannschaft im Rennen, doch auch sie war bei der Welle von Bietigheimer Gegenstößen chancenlos.
Schon kurz vor dem Seitenwechsel – beim 18:8 – war der Abstand erstmals zweistellig, und auch nach der Pause war der Unterschied zwischen dem aktuellen Bundesliga-Tabellenführer und dem Team von der Bergstraße offenkundig. Im Vorjahr hatte die SG das Finale in ähnlicher Deutlichkeit mit 40:30 gegen den VfL Oldenburg gewonnen. Erfolgreichste Finaltorschützinnen waren Antje Döll (Bieitgheim/11 Treffer) und Lisa Friedberger (Bensheim/9).
Bietigheim ist somit die vierte Mannschaft nach Bayer Leverkusen, Walle Bremen und dem HC Leipzig, der ein Hattrick im DHB-Pokal der Frauen gelingt. Ein Trostpflaster gab es aber noch für die HSG Bensheim/Auerbach: Wird die SG Meister der Saison 2022/23, startet der Pokalfinalist in der European League.
Den Weg ins Endspiel schafften die Spielerinnen von Trainerin Heike Ahlgrimm mit einem deutlichen 31:26 (16:12)-Sieg im Halbfinale gegen den Vorjahresfinalisten VfL Oldenburg vor 2768 Zuschauern. Mit vielen Emotionen, einer starken Defensiven und dem treffsicheren Trio Friedberger (7 Tore), Alicia Soffel und Lotta Heider (jeweils 6), das 20 der 31 Treffer der HSG beisteuerte. Beste Werferin der Partie war allerdings Oldenburgs Merle Carstensen mit acht Treffern.
Im ersten Halbfinale hatte die SG BBM Bietigheim gegen die TuS Metzingen einige Startschwierigkeiten, setzte sich dann aber ab Mitte der ersten Hälfte deutlich ab und feierte einem 39:29-Erfolg, der bereits beim 21:14 zur Pause schon gesichert war. Metzingens Magda Balsam war beste Torschützin mit elf Treffern – aber die dritte Halbfinalniederlage im DHB-Pokal gegen Bietigheim konnte auch sie nicht verhindern.
Das Spiel um Platz drei war lange Zeit offen, Metzingen führte nach Blitzstart zur Pause 15:14, aber der VfL Oldenburg drehte die Partie Mitte der zweiten Hälfte und gewann 30:26. Für VfL-Außen Maike Schirmer war es das letzte Pokalspiel ihrer Karriere: „Es ist das Schönste, die Karriere mit einem Final4 abzuschließen. Natürlich wollte ich ins Finale, aber es war toll, mit einem Sieg von der Platte zu gehen und mit der Mannschaft feiern“, sagte Schirmer.
Sport 1 hatte alle vier Partien aus der Porsche-Arena live übertragen, das erste Halbfinale und das Finale im frei empfangbaren Fernsehen, die beiden übrigen Partien als Livestream.
„Wir ziehen ein sehr positives Fazit, das ist organisatorisch alles sehr gut gelaufen. Wir waren mit zwei Livespielen im Fernsehen vertreten, wir hatten tolle Zuschauerzahlen in der Porsche-Arena und haben am Sonntag mit 3660 den Zuschauerrekord aus dem Jahr 2019 gebrochen - von daher sind wir sehr zufrieden“, sagte Christoph Wendt, Geschäftsführer der Handball Bundesliga der Frauen. „Stuttgart hat sich auf jeden Fall mit dem fünften Finalturnier in Folge als Veranstaltungsort etabliert. Wir planen weiterhin mit Stuttgart, der Termin fürs nächste Jahr steht schon fest mit dem 9. und 10. März 2024. Zudem haben wir eine mindestens dreijährige Vereinbarung mit unserem neuen Namensgeber und Stuttgarter Unternehmen Haushahn, die bis 2025 läuft“, blickt Wendt bereits voraus.
Die Spiele des OLYMP Final4 2023:
Halbfinals am Samstag, 01. April 2023:
TuS Metzingen vs. SG BBM Bietigheim 29:39 (14:21)
HSG Bensheim/Auerbach vs. VfL Oldenburg 31:26 (16:12)
Spiel um Platz 3 am Sonntag, 02. April 2023:
TuS Metzingen vs. VfL Oldenburg 26:30 (15:14)
Finale am Sonntag, 02. April 2023:
SG BBM Bietigheim vs. HSG Bensheim/Auerbach 39:25 (19:8)
Die Auszeichnungen beim OLYMP Final4 2023:
MVP: Xenia Smits (SG BBM Bietigheim)
Beste Torhüterin: Vanessa Fehr (HSG Bensheim/Auerbach)
Beste Torschützin: Magda Balsam (TuS Metzingen) – 17 Tore
PM HBF
Lotta Heider: „Das Spiel war unfassbar“
Die Stimmen zum zweiten Halbfinale des Haushahn Final4
Die HSG Bensheim/Auerbach steht erstmals in einem DHB-Pokalfinale. Beim Haushahn Final4 in der Stuttgarter Porsche-Arena setzte sich die Mannschaft von Cheftrainerin Heine Ahlgrimm gegen den vierfachen Pokalsieger und letztjährigen Finalisten VfL Oldenburg mit 31:26 (16:12) durch. Finalgegner am Sonntag (17.05 Uhr, live bei Sport 1) ist der aktuelle deutsche Meister, Bundesliga-Tabellenführer und Pokal-Titelverteidiger SG BBM Bietigheim.
Pressekonferenz-Stimmen zum zweiten Halbfinale
Niels Bötel, Trainer VfL Oldenburg:
Wir sind ins Spiel nicht reingekommen und waren anders als Bensheim nicht aggressiv genug. Bensheim hat das gut gemacht, seine Chancen genutzt und steht zurecht im Finale. Wir wollen morgen nochmal Gas geben, denn ein Final4 ist uns ein großes Highlight. Ich bin traurig, die Mädels sind traurig, dass wir nicht im Finale sind. Dennoch ist das Erreichen des Final4 schon eine große Sache für Mädels und Verein, wir spielen eine großartige Saison und können nicht jeden Tag unsere Bestleistung zeigen. Wir akzeptieren die Niederlage, die auch in der Höhe verdient war, wir hatten nur wenige Chancen heranzukommen. Wir haben es nicht geschafft, so aggressiv zu spielen wie Bensheim, dazu verwerfen wir viele freie Chancen und gehen mit einer hohen Hypothek in die zweite Hälfte. Es war deutlich nicht das, was wir zeigen wollten.
Merle Carstensen, Spielerin VfL Oldenburg:
Wir sind brutal enttäuscht, dass wir das Finale nicht geschafft haben. Bensheim hat verdient gewonnen, weil wir über 60 Minuten nicht das gemacht haben, was uns sonst auszeichnet. Woran es gelegen hat, kann ich im Moment noch nicht sagen. Alle waren motiviert, manchmal hatten wir das Gefühl, wir schaffen das noch, aber der Funke ist nicht übergesprungen.
Heike Ahlgrimm, Trainerin HSG Bensheim/Auerbach:
Wenn man das ganze Spiel sieht, haben wir verdient gewonnen. Wir hatten einen Sahnetag erwischt, mit viel Emotionen und viel Kampf. Wir haben uns gesagt, wir haben nichts zu verlieren. Wir wollten allen zeigen, dass wir zurecht hier sind. Die ganze Woche hat es geknistert, wir hatten nur das Finale im Kopf. Und wir haben das ab der ersten Minute auf die Platte gebracht und Oldenburg den Schneid abgekauft. Am Ende wurde es knapp, aber wir haben immer wieder eine Schippe draufgelegt. Ich bin absolut stolz auf die Mädels und unsere überragenden Fans. Bei einem Final4 dabei zu sein ist ein Highlight für uns als Verein und daher waren wir so darauf fokussiert, denn nun haben wir die Riesenchance vielleicht international zu spielen, wenn Bietigheim Meister wird. Und werden im Finale alles geben.
Über das Glücksbringerfoto von ihrem Pokalsieg mit Leverkusen 2010: Das ist in jedem Training dabei, das ist hier dabei.
Zum Finale: Wir haben immer gut gespielt gegen Bietigheim, sie sind der Favorit, keine Frage, aber wir gehen ins Finale und geben alles dafür, werden alles investieren, vielleicht kann man ihnen ein Bein stellen. Ich will nicht, dass wir emotional runterkommen, jetzt haben wir es geschafft, ich will die Emotionen mitnehmen. Jetzt dürfen die Mädels feiern, nachher geht der Fokus ganz auf Bietigheim. Sie sollen es genießen, für die eine oder andere ist es vielleicht das letzte Finale ihrer Karriere. Also, lasst sie das feiern, dieses Finale ist das Größte überhaupt. Ich bin überzeugt, dass noch mehr geht, wenn wir die gleichen Emotionen morgen in der Abwehr bringen, man kann sie definitiv ärgern und dann geht auch was.
Lotta Heider, Spielerin HSG Bensheim/Auerbach:
Das Spiel war unfassbar, jede Spielerin hat enorm viel investiert, wir haben eine Woche nur ans Finale gedacht, da wollen wir hin – und wir haben den kleinen Puffer immer gehalten. Und unsere Torhüterinnen waren da, wenn man sie gebraucht hat. Und die Fans waren gigantisch, nach jedem Angriff auf die rote Wand zurücklaufen war überragend.
Zum Finale: Wir haben nichts zu verlieren, wir sind als Underdog ins Final 4 gegangen und haben bewiesen, was wir können. Wir haben Lust, Bietigheim die erste Niederlage der Saison beizubringen.
Quelle: HBF
Willensstark ins DHB-Pokal-Finale: Debütant HSG Bensheim/Auerbach schlägt den VfL Oldenburg
In der Handball Bundesliga der Frauen hat die HSG Bensheim/Auerbach beide Spiele gegen den VfL Oldenburg verloren. Die Niedersächsinnen haben als viermaliger Sieger außerdem mehr Erfahrung als der Final4-Debütant. So schienen die Rollen im zweiten Halbfinale des DHB-Pokals verteilt zu sein. Zur Pause lag der vermeintliche Underdog jedoch 16:12 vorne, da die Flames energetisch aufspielten. 2.768 Zuschauer verfolgten am Ende, wie Oldenburg vergeblich versuchte, die 31:26-Niederlage abzuwenden.
Im zweiten Halbfinale zwischen dem Event-Debütanten HSG Bensheim/Auerbach und dem mehrmaligen Sieger VfL Oldenburg dominierte zunächst der Premierengast. Angeführt von Lisa Friedberger, warfen die Bergsträßlerinnen ein 4:1 heraus. Der Drei-Tore-Vorsprung hatte in dem zunehmend lebendigen Schlagabtausch auch nach einer Viertelstunde beim 7:4 Bestand. Oldenburg hatte da gerade einen Konter vertändelt, da Bensheim im Rückzug aufmerksam war.
Der VfL Oldenburg bot eine solide Abwehr auf und erspielte sich gute Chancen, scheiterte aber immer wieder an Bensheim Torhüterin Vanessa Fehr, die schon siebenmal pariert hatte. Ein Konter von Marie Steffen und ein Kreistreffer von Kathrin Pichlmeier rief dennoch Heike Ahlgrimm auf den Plan, die zuvor mehrere technische Fehler ihrer Schützlinge im Spielaufbau beobachtet hatte. Der VfL hatte zum 7:6 (18.) aufgeschlossen und den Anschluss hergestellt.
Kurz nach Wiederbeginn wurde Bensheims Sarah van Gulik zum zweiten Mal hinausgestellt. Das Tor der Bergsträßlerinnen, die weiterhin um jeden Ball fighteten, hütete inzwischen Helen van Beurden. Zunächst schien es, als könnten die Oldenburgerinnen weiter verkürzen, doch spätestens mit dem Konter Lotta Heiders zum 19:13 (36.) wurde deutlich, dass die "Flames" auch dem zweiten Durchgang ihren Stempel aufdrücken wollten. Der VfL beanspruchte seine zweite Auszeit.
Lisa Friedberger wurde nach 40 Minuten disqualifiziert. Sie hatte beim Siebenmeter die gegnerische Torhüterin am Kopf getroffen. Der Underdog musste also seine beste Torschützin ersetzen. Bei Agwunedus 26:19 (47.) deutete alles darauf hin, dass das klappte, da die VfL-Abwehr oft zu langsam verschob und bei Bensheim bisher kein Substanzverlust zu erkennen war. Der "Rote Block" der HSG Bensheim/Auerbach trieb sein Team über das gesamte Spiel hinweg euphorisch Richtung Finale.
Schnelle Treffer und Carstensens Siebenmeter zum 26:23 (52.) brachte den viermaligen Pokalsieger spät noch einmal ins Spiel. Die "Flames" befanden sich da auf einer Durststrecke mit fünf Spielminuten ohne Torerfolg. Einige Ballgewinnen hatten die Oldenburgerinnen stark gemacht, doch sie agierten am Ende der Partie vor dem gegnerischen Tor oft ebenso überhastet wie Bensheim. Heiders 30:26-Treffer besiegelte es, die HSG Bensheim/Auerbach steht beim Debüt im Finale.
Quelle: Felix Buß / www.handball-world.com - Foto: Michael Schmidt
Flames fiebern dem Saison-Highlight entgegen
Die Vorfreude und die Spannung steigen bei den Flames der HSG Bensheim/Auerbach. Dieses Wochenende (01./02.04.) ist es soweit. In der Stuttgarter Porsche-Arena steigt das Haushahn Final4 im DHB-Pokal. Durch den überraschenden Erfolg im Viertelfinale über Borussia Dortmund hatten sich die Flames für das Saisonhighlight qualifiziert. Weitere Teilnehmer sind der VfL Oldenburg, der Titelverteidiger, die SG BBM Bietigheim und TuS Metzingen.
Für die Flames ist es die Premiere in Stuttgart. Die erste und letzte Teilnahme liegt schon einige Jahre zurück - die war 2011. Da gab es da Finalturnier noch nicht in Stuttgart.
Die Mannschaft und der Staff reisen bereits am Freitagmittag nach Stuttgart und werden am Nachmittag eine Trainingseinheit in der Arena vornehmen, um sich etwas an die Halle zu gewöhnen. Bis zu 6.200 Zuschauer fasst die Porsche-Arena – die Spielerinnen erwartet daher eine ganz andere Atmosphäre gegenüber den Hallen in der Liga.
Am Freitagabend steht für alle vier Finalteilnehmer ein Empfang der Stadt Stuttgart und ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm.
Die Flames reisen als Underdog nach Stuttgart und wollen sich in der Außenseiterrolle den Traum vom Finale erfüllen. Beide Ligaspiele haben die Flames gegen den VFL Oldenburg verloren – zuletzt vor zwei Wochen mit 26:28 in der heimischen Weststadthalle. Vielleicht kein Nachteil, denn die meisten rechnen mit dem Einzug von Oldenburg in das Finale. Auch weil Oldenburg als Pokalmannschaft gilt und die Atmosphäre und Stimmung in der Porsche-Arena bereits kennt. Letztes Jahr stand der VFL gegen Bietigheim im Finale und musste sich im Finale mit 30:40 geschlagen geben. Viermal konnte sich der VFL sogar schon die Liste der Pokalsieger eintragen. 1981, 2009, 2012 und 2018 hieß der DHB-Pokalsieger VFL Oldenburg.
Am Samstag werden die Karten neu gemischt und es stehen beiden Mannschaften alle Möglichkeiten offen. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe erwartet und die Tagesform wird die Entscheidung über den Finaleinzug geben. „Es ist vielleicht gar nicht schlecht, dass wir der Underdog sind“, glaubt auch Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.
Die Flames bestreiten am Samstag um 17.45 Uhr das zweite Halbfinale. Im ersten Halbfinale treffen ab 15.15 Uhr die TuS Metzingen und die SG BBM Bietigheim aufeinander. Auf wen die Flames im Spiel um Platz 3 oder im Finale treffen, wissen sie zumindest schon beim Anpfiff.
„Mega-Kribbeln im Bauch, Mega-Vorfreude, ganz viel Anspannung, ganz viel Emotionen und ja, wir freuen uns darauf, dass es endlich losgeht. Wir freuen uns darauf, dass wir uns diese Mega-Chance erarbeitet haben, dass wir diese beiden Spiele haben und dass ganz Handball- Deutschland auf uns schaut. Das ist etwas ganz, ganz besonderes. Wir werden das genießen. Wir werden das aufsaugen, das wird in richtig gutes Spiel. Wir sind voller Vorfreude. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, das haben wir von Anfang angesagt. An diesem Tag ist alles möglich. Wichtig ist, dass wir bei uns bleiben, dass wir alles investieren und dass wir alles dafür tun, um erfolgreich zu sein. Ich bin sehr optimistisch, dass wir eine Chance haben. Wir werden mit ganz viel Leidenschaft kämpfen und wir werden alles abrufen, damit wir in den Stunden danach in den Spiegel schauen können und sagen können, dass alles funktioniert hat. Oldenburg ist ein starker Gegner, aber auch ein Gegner, den man schlagen kann. Wir waren in 2 Spielen dicht dran und das hier ist ein ganz besonderes Spiel. Wir werden für den Traum, der lebt, ins Finale einzuziehen, alles investieren. Und dann schauen wir, was dabei rauskommt. Wir werden alles aufsaugen und alles mitnehmen. Dann klappt das schon“, ist Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm voller Vorfreude auf das FINAL 4.
Und niemand kann sich besser in die Lage ihrer Spielerinnen reinversetzen, als sie. In der Saison 2009/2010 gewann Heike Ahlgrimm als Spielerin mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen den DHB-Pokal.
Der Sportsender SPORT1 wird alle vier Begegnungen des Haushahn Final4 live im Fernsehen oder Internet übertragen. Den Auftakt bildet die Partie zwischen Titelverteidiger SG BBM Bietigheim und TuS Metzingen am Samstag ab 15:00 Uhr live im Free-TV (Spielbeginn 15:15 Uhr). Das zweite Halbfinale zwischen den Flames und dem VfL Oldenburg wird ab 17:40 Uhr im Livestream auf SPORT1.de übertragen. Am zweiten Tag des Haushahn Final4 zeigt SPORT1 das Finale live im Free-TV und davor das Spiel um Platz 3 im Livestream.
Erstmalig in der Geschichte der HBF wird der Auszeit-Buzzer beim Final4 im Einsatz sein. Die beiden etwa hüfthohen Säulen, die mit dem Anzeigensystem in der Halle verbunden sind, ersetzen die „Grüne Karte“, mit der bisher die Trainer durch das Legen der Karte auf den Tisch von Zeitnehmer und Sekretär eine Auszeit nehmen konnten.
Programm Haushahn Final4
Samstag, 1. April 2023
15.15 Uhr: TuS Metzingen vs. SG BBM Bietigheim
17.45 Uhr: HSG Bensheim/Auerbach vs. VfL Oldenburg
Sonntag, 2. April 2023
14:30 Uhr Spiel um Platz 3
17:05 Uhr Großes Finale mit anschließender Siegerehrung