Lotta Heider: „Das Spiel war unfassbar“

Die Stimmen zum zweiten Halbfinale des Haushahn Final4

Die HSG Bensheim/Auerbach steht erstmals in einem DHB-Pokalfinale. Beim Haushahn Final4 in der Stuttgarter Porsche-Arena setzte sich die Mannschaft von Cheftrainerin Heine Ahlgrimm gegen den vierfachen Pokalsieger und letztjährigen Finalisten VfL Oldenburg mit 31:26 (16:12) durch. Finalgegner am Sonntag (17.05 Uhr, live bei Sport 1) ist der aktuelle deutsche Meister, Bundesliga-Tabellenführer und Pokal-Titelverteidiger SG BBM Bietigheim.

Pressekonferenz-Stimmen zum zweiten Halbfinale 

Niels Bötel, Trainer VfL Oldenburg: 

Wir sind ins Spiel nicht reingekommen und waren anders als Bensheim nicht aggressiv genug. Bensheim hat das gut gemacht, seine Chancen genutzt und steht zurecht im Finale. Wir wollen morgen nochmal Gas geben, denn ein Final4 ist uns ein großes Highlight. Ich bin traurig, die Mädels sind traurig, dass wir nicht im Finale sind. Dennoch ist das Erreichen des Final4 schon eine große Sache für Mädels und Verein, wir spielen eine großartige Saison und können nicht jeden Tag unsere Bestleistung zeigen. Wir akzeptieren die Niederlage, die auch in der Höhe verdient war, wir hatten nur wenige Chancen heranzukommen. Wir haben es nicht geschafft, so aggressiv zu spielen wie Bensheim, dazu verwerfen wir viele freie Chancen und gehen mit einer hohen Hypothek in die zweite Hälfte. Es war deutlich nicht das, was wir zeigen wollten.

Merle Carstensen, Spielerin VfL Oldenburg: 

Wir sind brutal enttäuscht, dass wir das Finale nicht geschafft haben. Bensheim hat verdient gewonnen, weil wir über 60 Minuten nicht das gemacht haben, was uns sonst auszeichnet. Woran es gelegen hat, kann ich im Moment noch nicht sagen. Alle waren motiviert, manchmal hatten wir das Gefühl, wir schaffen das noch, aber der Funke ist nicht übergesprungen.

Heike Ahlgrimm, Trainerin HSG Bensheim/Auerbach: 

Wenn man das ganze Spiel sieht, haben wir verdient gewonnen. Wir hatten einen Sahnetag erwischt, mit viel Emotionen und viel Kampf. Wir haben uns gesagt, wir haben nichts zu verlieren. Wir wollten allen zeigen, dass wir zurecht hier sind. Die ganze Woche hat es geknistert, wir hatten nur das Finale im Kopf. Und wir haben das ab der ersten Minute auf die Platte gebracht und Oldenburg den Schneid abgekauft. Am Ende wurde es knapp, aber wir haben immer wieder eine Schippe draufgelegt. Ich bin absolut stolz auf die Mädels und unsere überragenden Fans. Bei einem Final4 dabei zu sein ist ein Highlight für uns als Verein und daher waren wir so darauf fokussiert, denn nun haben wir die Riesenchance vielleicht international zu spielen, wenn Bietigheim Meister wird. Und werden im Finale alles geben.

Über das Glücksbringerfoto von ihrem Pokalsieg mit Leverkusen 2010: Das ist in jedem Training dabei, das ist hier dabei.

Zum Finale: Wir haben immer gut gespielt gegen Bietigheim, sie sind der Favorit, keine Frage, aber wir gehen ins Finale und geben alles dafür, werden alles investieren, vielleicht kann man ihnen ein Bein stellen. Ich will nicht, dass wir emotional runterkommen, jetzt haben wir es geschafft, ich will die Emotionen mitnehmen. Jetzt dürfen die Mädels feiern, nachher geht der Fokus ganz auf Bietigheim. Sie sollen es genießen, für die eine oder andere ist es vielleicht das letzte Finale ihrer Karriere. Also, lasst sie das feiern, dieses Finale ist das Größte überhaupt. Ich bin überzeugt, dass noch mehr geht, wenn wir die gleichen Emotionen morgen in der Abwehr bringen, man kann sie definitiv ärgern und dann geht auch was.

Lotta Heider, Spielerin HSG Bensheim/Auerbach: 

Das Spiel war unfassbar, jede Spielerin hat enorm viel investiert, wir haben eine Woche nur ans Finale gedacht, da wollen wir hin – und wir haben den kleinen Puffer immer gehalten. Und unsere Torhüterinnen waren da, wenn man sie gebraucht hat. Und die Fans waren gigantisch, nach jedem Angriff auf die rote Wand zurücklaufen war überragend.

Zum Finale: Wir haben nichts zu verlieren, wir sind als Underdog ins Final 4 gegangen und haben bewiesen, was wir können. Wir haben Lust, Bietigheim die erste Niederlage der Saison beizubringen.

Quelle: HBF