Flames wollen mit einem Erfolg in die EM-Pause

Am Sonntag (23.10.2022) steht für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach die vorerst letzte Partie in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) auf dem Programm, bevor es in die mehrwöchige EM-Pause geht. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm macht sich bereits morgens um halb acht auf den Weg nach Oldenburg. Die Begegnung bei VFL Oldenburg wird um 16:30 Uhr in der EWE-Arena angepfiffen und beide Teams möchten mit einem Sieg in die Pause gehen.

Die Oldenburger Handballerinnen waren in den vergangenen Tagen gleich mehrfach erfolgreich im Pokal (European League und DHB-Pokal) und feierten das Weiterkommen in die nächste Runde.

In der Liga hat der VFL bisher ein spiel mehr bestritten und steht mit 3:5 Punkten auf Platz 9 der Tabelle, die Flames belegen mit 4:2 Punkten den 6. Tabellenplatz. Das letzte Ligaspiel bestritten beide Mannschaften gegen Borussia Dortmund. Die Flames unterlagen am 24.09.22 zu Hause mit 22:28, der VFL in Dortmund Anfang Oktober mit 32:27.

Die Mannschaft von Trainer Niels Bötel hat diese Saison mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Während Merle Carstensen inzwischen wieder im Kader zurück ist, muss er noch einige Monate auf  Kathrin Pichlmeier, mit 150 Treffern Oldenburgs Top-Torschützin in der vergangenen Saison, verzichten. Die Rückraumspielerin zog sich im Supercup gegen Bietigheim eine Woche vor Saisonstart einen Kreuzbandriss zu. Gleiches Schicksal ereilte Luisa Knippert im Spiel gegen Dortmund.

Zu was die Mannschaft aber trotzdem fähig ist, hat sie in den letzten Spielen bewiesen. Vor allem in beiden Spielen der European League gegen Hypo Niederösterreich. Dort gewann man sensationell mit 33:26 und auch zu Hause behielt man mit 24:23 die Oberhand. Matchwinnerin beim VfL war dabei im Rückspiel Torhüterin Nele Reese, mit einer Quote von knapp 58 Prozent gehaltener Würfe.

Die Flames haben sich nach dem Pokalerfolg in Solingen diese Woche intensiv auf das Spiel in Oldenburg vorbereitet und sich auch die beiden letzten Begegnungen des VFL in Dortmund und gegen Hypo Niederösterreich auf Video angeschaut. „Oldenburg hat beide Male sehr gut gespielt. Das haben wir uns angesehen. Von daher sind wir gewarnt und wissen, dass einiges  auf uns zukommt“, erklärt Heike Ahlgrimm.

Für Kreisläuferin Isabell Hurst wird es nach der  Verletzungspause das erste Spiel in dieser Saison. Damit lichtet sich die Verletztenliste der Flames weiter und nur noch Neuzugang Amelie Berger, Alicia Soffel und Sarah Dekker fallen weiterhin aus. „Isi ist wieder dabei und bestreitet ihr erstes Spiel“, freut sich daher auch Heike Ahlgrimm, dass ihr Lazarett immer kleiner wird.

„Wir fahren nach Oldenburg, um zu gewinnen. Das wird kein einfaches Spiel, denn Oldenburg ist gut drauf, sie haben bis jetzt allem getrotzt. Sie sind international weiter und sie sind im Pokal weiter. Sie haben viele Verletzungen und sind dadurch noch enger zusammengerückt. Sie spielen oft Sieben gegen Sechs, als eine der wenigen Mannschaften, die das machen und sie haben dies perfektioniert. Außerdem spielen sie zu Hause und haben nichts zu verlieren. Aber wir haben Selbstvertrauen und wenn wir unser Potential abrufen und unsere Leistung bringen, dann können wir dort zwei Punkte mitnehmen. Das ist definitiv das Ziel und so fahren wir nach Oldenburg“, gibt sich Heike Ahlgrimm optimistisch.

„Das ist unser letztes Spiel und ich will nochmal, dass wir alles investieren, dass wir Gas geben und dann haben wir ein paar Tage frei. Dann werden wir uns in der EM-Zeit auf die weitere Runde vorbereiten“, so die Trainerin mit Blick auf das Spiel und die nächste Zeit.

 

 

 


Flames stehen im Achtelfinale des DHB-Pokals

Die Flames HSG Bensheim/Auerbach haben ihre Pflichtaufgabe erfüllt und in der zweiten Runde des DHB-Pokals der Frauen ihr Auswärtsspiel beim Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath mit 31:25 (18:12) gewonnen. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm steht damit im Achtelfinale, das am Wochenende um den 03./04.12.2022 ausgetragen wird. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lotta Heider und Lucie Kretzschmar (je 7 Tore), bei Solingen war Vanessa Brandt am erfolgreichsten, die ebenfalls 7 Tore erzielte.

Wie alle Erstligisten haben die Flames erst in der zweiten Runde in den Wettbewerb eingriffen. Nach der Pause durch die Nationalmannschaft und dem verlegten Spiel in Neckarsulm fehlte den Flames der Spielrhythmus und das merkte man dem Team auf dem Feld an. Da bei einem „Hopp-oder-Top“-Spiel nur das Ergebnis zählt, konnten die Flames sich zwar nicht über die gezeigte Leistung, aber über das Weiterkommen in die nächste Runde freuen.

„Wir sind eine Runde weiter, aber wir haben heute kein Mega-Spiel gemacht. Man hat gemerkt, dass der Rhythmus gefehlt hat. Wir haben nur das nötigste gemacht und mit 25 Gegentoren auch zu viele Tore gegen einen Zweitligisten kassiert. Wir haben zu viele Fehler gemacht, sie immer wieder herankommen lassen und dann mal wieder kurz ernst gemacht und waren auch mal mit acht Toren weg, aber das ist nicht der Anspruch, den wir haben. Das muss auf jeden Fall besser werden und wir werden jetzt eine Woche gut trainieren, damit wir das nächste Woche gegen Oldenburg anders machen, denn das war heute zu wenig. Am Ende des Tages zählt nur der Sieg und das Weiterkommen. Von daher ist es in Ordnung, denn das war das Ziel und das was wir wollten. Wir wussten, dass Solingen nicht nebenbei gewonnen wird und dass es keine leichte Aufgabe wird, aber wir sind auch selbstkritisch genug und müssen sagen, dass das heute zu wenig war“, so Heike Ahlgrimm nach der Partie.

Die Flames hatten in der 1. Minute die Chance zur 1:0 Führung, doch Lisa Friedberger scheiterte vom Siebenmeterpunkt. Zwei Minuten später machte sie es besser und erzielte das 1:0 für die Gäste. Vanessa Brandt konnte für Solingen zum 1:1 (4.) ausgleichen, doch Dionne Visser erzielte Sekunden später wieder den Führungstreffer zum 2:1 und gaben diese Führung nicht mehr her. Nach sechs Minuten führten sie mit 4:1 und beim 6:4 (14.) betrug der Vorsprung letztmals zwei Tore. Dann setzten sich die Flames durch zwei Tore von Lotta Heider und einem Treffer von Lilli Holste innerhalb von nicht einmal zwei Minuten vorentscheidend auf 9:4 (16.) ab. Mit einem 18:12 für die Flames wurden die Seiten gewechselt.

Nach 41 Minuten führten die Flames mit 7 Toren beim 25:18 und leisteten sich dann fast neun torlose Minuten, so dass die Gastgeber wieder bis auf drei Tore zum 25:22 herankamen. Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm gefiel nicht, was sie von ihrem Team auf dem Feld sah und reagierte folgerichtig mit einer Auszeit. In der 50. Minute erlöste Lucie-Marie Kretzschmar mit ihrem Treffer zum 26:22 die Flames, die anschließend auf 30:22 (55.) davonzogen und am Ende locker die nächste Runde erreichten.

Erfreulich war auch, dass Torfrau Vanessa Fehr nach überstandener Verletzung erstmals in dieser Saison wieder eingesetzt werden konnte.

Man ist zwar gerade erst aus der Pause zurück, dennoch steht bereits am kommenden Sonntag, 23.10.2022 das letzte Spiel vor der EM-Pause an. Um 16:30 Uhr trifft man auswärts auf den VFL Oldenburg, der dieses Wochenende um den Einzug in die 3. Runde der EHF European League kämpft.

Statistik:

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden - Leonie Kockel (1), Lotta Heider (7), Myrthe Schoenaker (3/2), Elisa Stuttfeld (3), Jana Haas, Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (1/1), Sarah van Gulik (1), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (7), Sophia Ewald, Lilli Holste (3), Dionne Visser (4).

 

 


Die nächste Runde im DHB-Pokal ist das Ziel

Nach zwei Wochen Spielpause durch Nationalmannschaft und dem verlegten Spiel bei der Sport-Union Neckarsulm fliegt an diesem Wochenende wieder der Ball bei den Flames der HSG Bensheim/Auerbach. Für die Mannschaft von Trainerin Heike Ahlgrimm geht es am Samstag, 15. Oktober 2022, in der 2. Runde des DHB-Pokals (die Erstligisten steigen erst in dieser Runde ein) zum Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath 76. Das Spiel in der Klingenhalle wird um 18:15 Uhr in der angepfiffen.

Solingen belegt derzeit mit 5:3 Punkten den 5. Tabellenplatz in der 2. Liga. Das Team von Trainerin Kerstin Reckenthäler verstärkte sich vor der Saison unter anderem mit Pia Adams vom BSV Sachsen Zwickau und hat mit Vanessa Brandt, die beste Torschützin und den MVP der letzten Zweitligasaison im Kader, die nach überstandener Fußverletzung allerdings erst Ende September wieder ins Team zurückgekehrt ist.

Überhaupt hatte der HSV in den ersten Wochen der Saison noch mit einigen Verletzungen und Erkrankungen zu kämpfen, doch hat sich das Lazarett gelichtet und sicher sind alle heiß auf das Duell gegen den Erstligisten und hoffen vor eigenem Publikum, dem Favoriten ein Bein stellen zu können.

Damit erst gar nicht zu viele Hoffnungen auf eine Pokalsensation aufkeimen, wollen die Flames von der ersten Sekunde an wach auf der Platte stehen.

„Wir müssen das Spiel sehr ernst nehmen. Solingen ist ein sehr guter Zweitligist, die auch Ambitionen haben, was sie auch mit der Verpflichtung von Pia Adams gezeigt haben. Sie haben einen großen Kader und wir sind gewarnt. Aber wir sind der Favorit und das habe ich meinen Mädels auch gesagt. Wir müssen Solingen von der ersten Sekunde an zeigen, dass sie keine Chance haben. Es ist ein „Hopp-oder-Top“-Spiel und wir wollen eine Runde weiterkommen. Das ist der Auftrag. Wir freuen uns drauf, dass wir wieder spielen und wir sind gut gerüstet“, so die klare Ansage von Heike Ahlgrimm.

Die Flames werden mit demselben Kader der ersten Saisonspiele antreten – mit der einzigen Ausnahme, dass Vanessa Fehr nach überstandener Verletzung erstmals wieder im Kader steht. Isabell Hurst, die am Wochenende ihr Comeback bei den Junior Flames feierte wird noch nicht wieder in den Kader zurückkehren, sondern auch in Solingen von Sophia Ewald aus dem A-Jugend-Bundesliga-Team vertreten.


Transfercoup: Flames verpflichten Nationalspielerin Amelie Berger

Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach sind noch einmal kurzfristig auf dem Transfermarkt tätig geworden und haben einen hochkarätigen Neuzugang verpflichtet. Nationalspielerin Amelie Berger, die nach ihrer Vertragsauflösung in Dortmund auf der Suche nach einem neuen Verein war, wechselt zu den Südhessen an die Bergstraße. Die 23jährige Linkshänderin unterschrieb einen Vertrag bis 30.06.2023.

Amelie Berger wurde in Tübingen geboren und begann im Alter von acht Jahren Handball zu spielen. Sie wechselte als Jugendspielerin im Sommer 2015 von ihrem Heimatverein SV 64 Zweibrücken zum TSV Bayer 04 Leverkusen. Mit der A-Jugend wurde sie 2016 und 2017 deutsche Vizemeisterin und 2018 konnte sie dann den Gewinn der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft feiern.

Bereits als 17jährige gab sie am 16. November 2016 sie ihr Debüt für Leverkusen in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Im Sommer 2019 wechselte die Rechtsaußen zum Ligakonkurrenten SG BBM Bietigheim und gewann mit Bietigheim 2021 den DHB-Pokal. Ab der Spielzeit 2021/22 stand sie beim Ligakonkurrenten Borussia Dortmund unter Vertrag.

Amelie Berger durchlief alle DHB-Nachwuchsmannschaften und gehörte zum DHB-Elitekader. International spielte sie ihr erstes großes Turnier bei der U17-EM 2015 in Mazedonien. Teilnahmen bei der U20-WM 2016 in Russland, der U19-EM 2017 in Slowenien und der U20-WM 2018 in Ungarn folgten. Ihr Länderspieldebüt für die DHB-Auswahl feierte sie am 29.09.2018 in Dessau gegen Russland. Bisher bestritt sie 45 Länderspiele und erzielte dabei 87 Tore.

Aktuell arbeitet sie an ihrem Comeback nach dem im Februar erlittenen Kreuzbandriss im rechten Knie. 

Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm ist glücklich über die Neuverpflichtung und freut sich auf die Zusammenarbeit mit der 1,70 m großen Außenspielerin. „Ich freue mich, dass Amelie zu uns kommt. Amelie hat einen Verein gesucht und wir geben ihr hier die Möglichkeit wieder in Ruhe fit zu werden. Es ist auch eine Auszeichnung für uns, dass sich eine Nationalspielerin für Bensheim entscheidet. Wir werden mit ihr geduldig arbeiten und ihr die Zeit geben, die sie benötigt, da sie ja aus einer Verletzung kommt. Wir werden Amelie dabei unterstützen und alles dafür tun, dass sie wieder fit wird. Wenn sie wieder gesund und fit ist, ist sie für uns eine Verstärkung auf dieser Position“, so Heike Ahlgrimm.

Amelie Berger freut sich auf die neue Aufgabe bei den Flames: „Ich bin sehr froh hier gut aufgenommen worden zu sein und habe auch die ersten Medizinchecks schon hinter mir. Jetzt muss ich mit dem ganzen Trainerteam schauen, dass ich nach meinem Kreuzbandriss wieder zurück in die Bahn komme. Medizinisch und im Team fühle ich mich sehr gut aufgenommen und freue mich schon, wenn ich mit dem Team auf Punktejagd gehen kann.“

Flames Geschäftsführer Michael Geil ergänzt: „Wir sind froh mit Amelie eine Spielerin verpflichten zu können, die zu unserer DNA passt. Sie wird sich schnell in das Team und unser Spielsystem integrieren und die verletzungsbedingte Lücke von Sarah Dekker schließen.“

 


Erste Saisonniederlage für die Flames

Nach zwei  Siegen mussten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach ihre erste Saisonniederlage in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) einstecken. Mit 22:28 (12:15) unterlag das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm dem favorisierten amtierenden Deutschen Vizemeister Borussia Dortmund. Erfolgreichste Torschützin bei den Flames war Dionne Visser mit 7 Toren, beim BVB war Zoe Sprengers mit 8 Toren am erfolgreichsten.

Es war nach zwei Spieltagen das Duell Dritter gegen Vierter. Der BVB findet sich nach diesem Spiel vorerst auf dem zweiten Tabellenplatz wieder. Die Flames sind auf den sechsten Tabellenplatz mit 4:2 Punkten hinter die punktgleiche HSG Bad Wildungen Vipers und die  HSG Blomberg-Lippe gerutscht, da beide ein besseres Torverhältnis haben.

„Glückwunsch an Dortmund zum verdienten Sieg. Ich glaube, wenn man auf die Anzeigetafel schaut, dann sieht man, woran es bei uns heute gehapert hat. Wir machen nur 22 Tore und haben heute einfach ein Angriffsproblem. Helen hat uns heute in vielen Situationen gerettet. Im Angriff haben wir nicht die Durchschlagskraft gehabt und machen zu viele Fehler und Fehlwürfe.  Wir haben es Dortmund eine Zeitlang schwer gemacht, aber wenn man in der 2. Halbzeit in zwanzig Minuten nur sechs Tore macht, dann hängen die Trauben natürlich hoch. Mich ärgert ein bisschen, dass wir unsere Leistung nicht abgerufen haben. Darüber werden wir sprechen und das dann abhaken. Aber Dortmund ist auch nicht irgendjemand und das haben sie dann schon ganz schön clever gemacht. Davon geht die Welt jetzt nicht unter, aber wir werden das analysieren müssen und diese Dinge dann umstellen, sonst wird es auch beim nächsten Gegner sehr schwer“, erklärte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.

Sehr zufrieden war Dortmunds Interimstrainer Andreas Kuno, der nach der Freistellung von Cheftrainer André Fuhr, wie bereits in Neckarsulm, zusammen mit Dominik Schlechter Regie von der Bank aus führte. „Ich finde, wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht für die Situation in der wir uns gerade befinden. Ganz souverän habe ich das aber nicht in allen Phasen gesehen. Bensheim macht das richtig gut und steckt nie auf. Ich bin stolz auf die Mädels wie wir Höhen und Tiefen im Spiel gemeistert haben und uns auch nicht vom Publikum beeindrucken haben lassen.“

Die Flames gingen als Außenseiter ins Spiel und hofften, mit einer guten Leistung vielleicht für eine Überraschung sorgen zu können. Vierzehn Minuten lang sah es auch so aus, dass diese Chance besteht, denn bis zum 7:6 legten die Flames immer ein oder zwei Tore vor. Es sollte aber die letzte Führung der Flames bleiben. Der von BVB-Kapitänin Alina Grijseels zum 7:7-Ausgleich (15.) verwandelte Siebenmeter war der Anfang zur Wende im Spiel. Vor allem Kreisläuferin Lisa Antl und Zöe Sprengers, die allein in den ersten 30 Minuten 6 Tore erzielte, waren nicht aufzuhalten. So zog der BVB über 7:9 (17.) und 9:12 (21.) auf 10:14 (26.) davon. Dank einer erneut überragenden Helen van Beurden zwischen den Pfosten blieben die Flames aber immer noch dran und gingen nach dem mit dem Pausenpfiff verwandelten Siebenmeter von Myrthe Schoenaker mit einem noch einholbaren 12:15-Rückstand in die Kabine.

Im zweiten Abschnitt erhöhten die Borussinnen jedoch innerhalb von zehn Minuten den Vorsprung auf sechs Tore beim 13:19 (41.). Flames-Coach Heike Ahlgrimm reagierte mit einem Team-Timeout und ihr Team verkürzte durch zwei verwandelte Siebenmeter von Myrthe Schoenaker und einem Treffer von Dionne Visser auf 16:19 (45.) und erneut durch Dionne Visser auf 17:20 (48.).

Bei den 520 Zuschauern in der Weststadthalle keimte nochmal Hoffnung auf. Angeführt von der starken Alina Greijseels erhöhte der BVB wieder auf sechs Tore zum 18:24 (51.) durch Lisa Antl, was endgültig die Vorentscheidung war.  Den Schlusspunkt setzte Maraike Kusian mit ihrem Treffer zum 22:28 Endstand.

Statistik:

HSG Bensheim/Auerbach:
Helen van Beurden - Leonie Kockel, Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker (3/3), Elisa Stuttfeld (1), Jana Haas, Ndidi Agwunedu, Lisa Friedberger (2/1), Sarah van Gulik (3), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (3), Sophia Ewald, Lilli Holste (1), Dionne Visser (7).

 

 

 

 

 

 


Flames empfangen den Deutschen Vize-Meister

Nach den zwei erfolgreichen Spielen zum Saisonstart wartet auf die Flames der HSG Bensheim/Auerbach eine richtig schwere Aufgabe in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Am Samstag, um 18:00 Uhr, trifft das Team von der wieder genesenen Trainerin Heike Ahlgrimm, die am Wochenende erstmals in den sechs Jahren als Flames-Trainerin krankheitsbedingt nicht auf der Bank sitzen konnte, auf den Deutschen Vize-Meister Borussia Dortmund.

„Das ist, wie in den letzten Jahren auch, das Spiel David gegen Goliath. Dortmund ist absoluter Top-Favorit. Die werden alles daransetzen, hier ein gutes Spiel zu machen, auch weil sie die ganzen Querelen vergessen lassen wollen. Es wird ein sehr schweres Spiel, das wissen wir. Aber wir brauchen uns vor niemandem verstecken. Für uns ist es zu diesem Zeitpunkt vielleicht auch mal ganz gut, wenn wir nicht diejenigen sind, die gewinnen müssen. Unsere bisherigen Spiele analysiert und arbeiten an den Sachen, die wir ändern wollen. Wir freuen uns auf das Spiel. Bisher haben wir auch immer gute Spiele gegen Dortmund gemacht“, berichtet Heike Ahlgrimm.

Der BVB belegt mit ebenfalls 4:0 Punkten, aber einem erheblich besseren Torverhältnis, den dritten Tabellenplatz und liegt damit direkt vor den Flames. Die Borussinnen haben ihre beiden Saisonspiele bisher, trotz aller Umstände der letzten Wochen, deutlich gewonnen. Zum Saisonauftakt empfing man den SV Union Halle-Neustadt und schickte die Wildcats mit einem 34:24 zurück an die Saale. Mit dem Interimscoach Andreas Kuno, der das Team zusammen mit Dominik Schlechter, dem Trainer der zweiten Mannschaft, betreute, gelang dem BVB ein souveräner 38:25 Auswärtserfolg bei der ambitionierten Sport-Union Neckarsulm. Das Trainer-Duo wird nach der Freistellung von Chefcoach André Fuhr am Dienstag auch heute auf der Bank Platz nehmen.

Mit dem Kader der letzten Saison hat das Team um Kapitänin Alina Grijseels nicht mehr viel gemeinsam. Nachdem Anfang der Woche noch die Kündigungen von den beiden deutschen Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger akzeptiert wurden, stehen nur noch sechs Spielerinnen aus der letzten Saison im aktuellen Team des BVB. Trotzdem hat der BVB einen hochkarätig mit Nationalspielerinnen besetzten Kader, mit dem das Saisonziel - ein internationaler Startplatz - kein Problem sein sollte. Sicher wird der BVB auch diese Saison wieder ein Wörtchen beim Kampf um die Vize-Meisterschaft hinter der SG BBM Bietigheim mitreden. Entscheidend wird sein, wie schnell es gelingt die Neuzugänge zu integrieren.

Zu den Neuzugängen gehören u.a. Lisa Antl und Meret Ossenkopp vom Buxtehuder SV, Zoe Sprengers vom TSV Bayer 04 Leverkusen und Lena Hausherr, die vom BSV Sachsen Zwickau zum BVB zurückkehrte. Ebenfalls zurückgekehrt ist die holländische Nationalspielerin Harma van Kreij, die die letzten drei Jahre beim Champions League-Teilnehmer Krim Ljubljana in Slowenien spielte. Kein echter Neuzugang, aber zurück nach ihrem Kreuzbandriss ist Dana Bleckmann, die in den ersten beiden Spielen schon 12 Tore erzielte. Dreh- und Angelpunkt im Spiel des BVB ist Nationalspielerin Alina Grijseels. Die beste Spielerin der Saison 2021/22 in der HBF erzielte bisher 16/8 Tore. Die holländische Nationaltorhüterin Yara ten Holte im Kasten des BVB weist mit 26 Paraden die meisten der Liga auf, gefolgt von Flames-Torfrau Helen van Beurden mit 22.

Die bisherige Bilanz der beiden Mannschaften gegeneinander spricht eindeutig für den BVB.  In 21 Begegnungen gegeneinander gingen die Borussinnen fünfzehnmal siegreich vom Platz, dreimal die Flames (der letzte Sieg ist aus 2011) und dreimal trennte man sich Unentschieden – zum letzten Mal am 30.03.2019, als die Flames beim 21:21 überraschend einen Punkt aus Dortmund entführten.

„Ich freue mich auf das Spiel. Es ist immer was Besonderes gegen eine Mannschaft zu spielen, die auch international spielt. Man kann sich mit guten Spielerinnen messen und das wird unser Ziel sein. Wir wollen, auch für unser Publikum, ein gutes Spiel machen“, betont Heike Ahlgrimm.

Die Flames hoffen, dass viele Zuschauer den Weg in die Halle finden, die sicher aufgrund der bisherigen Partien gegeneinander und dem Saisonstart beider Teams ein schönes Handballspiel sehen können.

Tickets für das Spiel gibt es online unter Tickets – Flames Handball (flames-handball.com) oder an der Tageskasse. Wer nicht vor Ort sein kann, kann das Spiel live bei sportdeutschland.tv verfolgen.


Zweiter Sieg im zweiten Spiel

Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach haben am zweiten Spieltag ihr zweites Spiel in der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) mit 26:24 (13:13) beim SV Union Halle-Neustadt gewonnen. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger (7/3), Lilli Holste (5) und Lucie Kretzschmar (4), für die Wildcats waren Vanessa Dierks (4) und die ehemalige Flames-Spielerin Julia Niewiadomska (4/3) am erfolgreichsten.

Neben den Verletzten Sarah Dekker, Isabell Hurst, Alicia Soffel und Vanessa Fehr mussten die Flames an der Saale auch auf die erkrankte Cheftrainerin Heike Ahlgrimm verzichten, die an der Außenlinie von Co-Trainerin Ilka Fickinger vertreten wurde. Die Wildcats konnten, bis auf die die langzeitverletzte Ex-Flames-Spielerin Simone Spur Petersen, ihren kompletten Kader aufstellen.

„Es war, wie erwartet, ein heißer Kampf über 60 Minuten. Wir hatten anfängliche Probleme in der 6:0-Abwehr am Kreis, weil wir die Wege und die Geschwindigkeit vom Rückraum unterbinden wollten. Dabei haben wir nicht den Zugriff zum Kreisläufer bekommen. Dementsprechend haben wir in der Abwehr auf 5:1 umgestellt. Die Umstellung auf 5:1 war dann auch so ein bisschen der Knackpunkt. Die über die gesamte Spielzeit sehr gute Helen van Beurden im Tor hat nach der Umstellung auf 5:1 viele freie Würfe von Halle weggenommen. Vorne im Angriff haben wir das clever gemacht, auch wenn wir dabei nicht so kreative Lösungen hatten, wie dies normalerweise bei unserem Spiel der Fall ist. Halle hatte sich im Vorfeld gut auf uns eingestellt. In der zweiten Halbzeit hatten wir neben Helen im Tor auch eine gute Lilli Holste, die viel Verantwortung übernommen hat“, analysierte Ilka Fickinger nach dem Spiel.

Die ersten fünf Minuten war es bis zum 2:2 eine ausgeglichene Begegnung. Dann konnten sich die Wildcats vor 510 Zuschauern in der SWH.arena über 4:2 auf 7:4 (12.) leicht absetzen. Ilka Fickinger nahm eine Auszeit und stellte die Abwehr von 6:0 auf 5:1 um. Begünstigt auch durch eine Zeitstrafe gegen Helena Mikkelsen und die Abwehrumstellung konnten die Flames durch einen 8:0-Lauf den Rückstand in eine 12:7-Führung (20.) drehen. Großen Anteil hatte hierbei auch Helen van Beurden zwischen den Pfosten der Flames, die mehrere freie Bälle parierte.

Wer dachte, dies sei schon eine kleine Vorentscheidung, der sah sich allerdings getäuscht. Denn jetzt hatten die Flames eine Schwächephase und erzielten fast 11 Minuten kein Tor, so dass die Wildcats den 7:12-Rückstand ihrerseits wieder in eine 13:12-Führung wandeln konnten. Fast mit dem Pausenpfiff gelang Lucie Kretzschmar aber noch der 13:13-Ausgleich. So ging es mit einem Unentschieden in die Kabine.

Dionne Visser eröffnete mit ihrem Führungs-Treffer zum 14:13 eine spannende zweite Halbzeit, die die ersten zehn Minuten bis zum 17:17 erneut komplett ausgeglichen war. Lisa Friedberger verwandelte einen Siebenmeter sicher zum 18:17 und die Flames überstanden kurz danach die Zeitstrafe gegen Ndidi Agwunedu ohne Gegentreffer. Im Angriff hatte Lilli Holste Verantwortung übernommen und erhöhte mit ihrem dritten Treffer auf 19:17 (44.). Wildcats-Trainerin Katrin Schneider reagierte mit einer Auszeit.

Vanessa Dierks gelang der Anschlusstreffer zum 19:18 (47.), doch Lilli Holste und Lisa Friedberger erhöhten erstmals im zweiten Abschnitt auf einen 3-Tore-Vorsprung zum 21:18 (50.) und Helen van Beurden, die nach dem Spiel neben Vanessa Dierks von den Wildcats zur Spielerin des Spiels gewählt wurde, sorgte mit ihren Paraden immer wieder für Sicherheit und verhinderte, dass die Wildcats das Spiel noch einmal drehen konnten. Als sie knapp eine Minute vor dem Ende beim Stande von 25:23 für die Flames einen weiteren Ball parierte und Lucie Marie Kretzschmar zum 26:23 einnetzte, war der erste Auswärtssieg im ersten Auswärtsspiel in trockenen Tüchern. Die ehemalige Flames-Spielerin Julia Niewiadomska konnte nur noch Ergebniskorrektur zum26:24-Endstand betreiben.

Neben dem Auswärtssieg durfte sich die A-Jugend-Spielerin Sophia Ewald bei ihrem Treffer zum 15:15 auch über ihr erstes Bundesligator freuen.

Nach diesem guten Saisonstart hoffen die Flames auf viele Zuschauer in der Weststadthalle am nächsten Samstag, 24.09.2022 um 18:00 Uhr. Gegner ist dann der Deutsche Vize-Meister Borussia Dortmund, die gestern ebenfalls einen souveränen 38:25-Auswärtssieg bei der Sport-Union Neckarsulm feiern konnten.

Statistik:

HSG Bensheim/Auerbach:
Helen van Beurden - Leonie Kockel, Lotta Heider (3), Myrthe Schoenaker, Elisa Stuttfeld, Jana Haas, Ndidi Agwunedu (3), Lisa Friedberger (7/3), Sarah van Gulik (2), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (4), Sophia Ewald (1), Lilli Holste (5), Dionne Visser (1).

 

 

 

 

 


Flames wollen bei schwerer Auswärtsaufgabe punkten

Mit dem 33:28-Heimsieg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen gelang den Flames der HSG Bensheim/Auerbach ein erfolgreicher Start in die Saison 2022/23 der Handball Bundesliga Frauen (HBF).  Dieses Wochenende sind die Flames auswärts gefordert. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm ist am Samstag, 17. September 2022, zu Gast beim SV Union Halle-Neustadt. Anpfiff ist in der SWH-Arena um 19:00 Uhr. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit die Partie live und kostenlos auf Sportdeutschland.TV zu verfolgen.

Der letztjährige Tabellenachte möchte diese Saison möglichst frühzeitig den Klassenerhalt sichern. Cheftrainerin Katrin Schneider stand vor einem Umbruch ihrer Mannschaft. Sieben Spielerinnen verließen die Wildcats, sechs neue Spielerinnen kamen hinzu. Die Neuzugänge haben sich bereits gut integriert und stärken das Team vor allem in der Breite gegenüber der Vorsaison.

In der Vorbereitung hatte die Mannschaft mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen. Die meisten Spielerinnen standen zum Saisonauftakt beim Saisonauftakt wieder zur Verfügung. Auswärts musste man sich dem Deutschen Vize-Meister Borussia Dortmund mit 24:34 geschlagen geben. So überzeugten Lotta Woch (von FA Göppingen)  und Alexandra Lundström (Kärra HF /SWE) im linken Rückraum und Cara Reuthal (Kurpfalz Bären Ketsch) im rechten Rückraum bereits in den Testspielen, für Rückraummitte wurde mit Maxime Struijs (HSG Bad Wildungen) eine erfahren Spielerin geholt.

In der Vorbereitung trafen beide Mannschaften beim Domstadt-Cup in Fritzlar aufeinander. Die Flames lagen zwar schnell 2:6 zurück, konnten das Spiel am Ende aber klar mit 27:14 für sich entscheiden, was für Heike Ahlgrimm aber keine große Rolle spielt. „In der Vorbereitung hatte Halle mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Außerdem probiert man bei den Testspielen und Turnieren in der Vorbereitung viel aus. Das machen nicht nur wir so, sondern alle anderen Mannschaften auch. Von daher sind die Ergebnisse in der Vorbereitung zweitrangig und spielen für mich nur eine untergeordnete Rolle“, erklärt Heike Ahlgrimm.

Letzte Saison mussten sich die Flames zweimal den Wildcats geschlagen geben. Im Hinspiel verlor man in der heimischen Weststadthalle mit 25:28, das Rückspiel ging mit 26:33 verloren. Allerdings waren die Flames da stark coronageschwächt.

“Das Spiel in Halle ist immer ein schweres Auswärtsspiel. Für Halle ist es das erste Heimspiel der Saison. Da ist man immer etwas nervöser, weil das was Besonderes ist, da man sich gut vor seinem Publikum präsentieren will. Letztes Jahr waren wir dort mit einer dezimierten Coronatruppe. Wir haben uns in der Vorbereitung und durch den Sieg gegen Leverkusen viel Selbstvertrauen geholt. Von daher bin ich optimistisch, dass uns wir dort die Punkte holen. Dass es schwer wird, wissen wir, aber wenn wir unser Potential abrufen, dann können wir dort bestehen”, blickt Heike Ahlgrimm positiv auf die Begegnung in Halle.

Personell werden die Flames mit demselben Kader nach Halle fahren, der auch gegen Leverkusen auf dem Parkett stand. Lediglich als zweite Torfrau wird dieses Mal Josefin Lotze von den Junior Flames zur Verfügung stehen.


Rückblick auf die Saisonvorbereitung und Ausblick auf die neue Saison – Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm im Interview

Am Samstag startet mit der Begegnung gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach die neue Saison 2022/2023 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Seit Anfang Juli bereitet Coach Heike Ahlgrimm die Flames intensiv auf die sechste Saison im Oberhaus vor. Wie bereits in den letzten Jahren führte Flames-Mitarbeiterin Andrea Müller knapp eine Woche vor Saisonbeginn ein ausführliches Interview mit Heike Ahlgrimm über die Vorbereitung und die bevorstehende Saison.

Heike, die lange Vorbereitung befindet sich auf der Zielgeraden. Freut Ihr Euch auf den Spielbetrieb oder doch noch lieber etwas Vorbereitung?

Heike Ahlgrimm: Definitiv Spielbetrieb. Es ist immer eine lange Zeit. Das sind neun Wochen, die man viel zusammenhängt und ich glaube, jeder möchte jetzt unbedingt, dass es losgeht. Man will sich für die Dinge belohnen, die man trainiert hat und will diese Dinge, die man sich erarbeitet hat, im Spiel umsetzen.

Wie ist die Vorbereitung bisher gelaufen?

Heike Ahlgrimm: Ich denke mit Höhen und Tiefen. Wir haben gute Ergebnisse erzielt, wir haben auch ein oder zwei Spiele gemacht, die nicht so optimal gelaufen sind, weil es vom Kopf her sehr schwierig war und wir paar Verletzungen hatten und alle müde waren.  Aber das ist in der Vorbereitung auch normal, dass man mal ein mentales Tief hat und einen Lagerkoller. Das gehört alles in der Vorbereitung dazu und das ist eigentlich in jedem Jahr der Fall. Wir haben letzte Woche ein sehr gutes Turnier bei uns zu Hause gespielt und ich glaube, es hat uns noch mal einen Schub gegeben und wir sind gut gerüstet. Es gab jetzt nochmal ein freies Wochenende und diese Woche können wir uns dann 100%ig auf Leverkusen konzentrieren.

Mit Christin Kühlborn, Saskia Fackel (beide zum Zweitligisten 1. FSV Mainz 05) sowie Ines Ivancok (Mosonmagyaróvári KC SE/Ungarn) haben drei Spielerinnen den Verein verlassen und Sarah Dekker fällt verletzungsbedingt leider die komplette Saison aus. Mit Lucie-Marie Kretzschmar (vorher Neckarsulm) Ndidi-Silvia Agwunedu (Blomberg) und Lilli Holste (Leverkusen) gibt es drei Neuzugänge bei den Flames. Hinzu kommen die beiden Langzeitverletzten Leonie Kockel und Alicia Soffel, die zur Vorbereitung wieder von der Reha zurückgekehrt sind.

Zuerst einmal wie geht es den beiden Rückkehrerinnen Leonie Kockel und Alicia Soffel?

Heike Ahlgrimm: Das ist bei beiden unterschiedlich. Leo hat eine gute Vorbereitung gespielt. Das muss man aber alles peu á peu machen und sie langsam heranführen, denn man merkt schon, dass sie ein Jahr lang pausiert hat und sie braucht wieder ein bisschen Sicherheit für den eigenen Körper und für den Kopf, dass alles wieder gut läuft. Aber sie hat die Vorbereitung komplett mitgemacht und wir haben sie in den Spielen auch schon einsetzen können. Bei Alicia mussten wir nochmal einen kleinen Schritt zurückgehen. Am Anfang sah das richtig positiv aus, jetzt hat der Körper sich gemeldet. Aber das ist auch normal, denn sie hat ja fast zwei Jahre ausgesetzt und hatte auch mehrere OP’s. Daher gehen wir jetzt nochmal ein bis zwei Schritte zurück, aber wir sind im Soll und wir hoffen, dass Alice im September/Oktober den nächsten Schritt geht und dann auch das eine oder andere Spiel machen kann.

Kannst du uns kurz was zu den drei Neuzugängen sagen? Wie ist der erste Eindruck nach der Vorbereitung und was erwartest Du von ihnen?

Heike Ahlgrimm: Ich glaube, Sie passen menschlich hervorragend in unsere Mannschaft. Wir haben drei junge Mädels bekommen, die sehr ehrgeizig sind. Wir müssen Ihnen aber genug Zeit zur Entwicklung geben. In der Vorbereitung hat Lucie auf dieser Position überzeugt. Das hat auch damit zu tun, dass Alice nicht richtig konnte und dass wir bei Myrthe mit dem Knie auch ein bisschen dosieren mussten. Von daher hat sie ihre Chance genutzt. Das macht sie richtig gut. Sie hat sich sehr schnell eingewöhnt und ist eine starke Abwehrspielerin und kann noch viel mutiger im Spiel sein. Lucie wird noch sehr wichtig für uns werden.

Ndidi auf Linksaußen ist eine richtige Verstärkung. Sie hat verständlicherweise paar Wochen gebraucht, um reinzukommen. Sie ist sehr schnell und mir ihr haben wir im Tempospiel eine weitere Option. Außerdem ist sie eine gute Abwehrspielerin.

Lilli auf Rückraum rechts ist auch eine Verstärkung. Zusammen mit Leo haben wir jetzt zwei Linkshänderinnen auf der Position, die unserem Spiel guttun werden. Sie hat viel Potential und ist ebenfalls eine sehr gute Abwehrspielerin. Im Angriff werden wir noch viel arbeiten. Man sollte jetzt nicht die Wunderdinge erwarten, sondern ihr die Zeit geben, sich hier erst einmal einzugewöhnen. Die Zeit brauchen sie auch, denn sie kommen neu in ein Team hinzu, dass schon sehr gefestigt war und sich schon eingespielt hatte.  Ich glaube, dass alle drei uns bereichern und wenn man ihnen die Zeit gibt, dann werden sie uns auch verstärken.

In der Vorbereitung hat sich Vanessa Fehr beim Testspiel vor drei Wochen in Neckarsulm einen Muskelbündelriss zugezogen. Wie lange wird sie ausfallen?

Heike Ahlgrimm: Es wird sechs bis acht 8 Wochen dauern. Ich gehe davon aus, dass sie die ersten Spiele verpassen wird. Wir haben einen sehr zerpflückten Spielplan. Von daher könnte es sein, dass sie im Oktober wieder einsteigt. Definitiv wird sie aber drei Spiele ausfallen. Wir werden das mit Leonie Moormann und Josefine Lotze von den Junior Flames kompensieren und auch immer im Training noch jemanden dabeihaben.

Letzte Saison war Lisa Friedberger als Kapitänin Dein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Wird die Dienstälteste Spielerin der Flames auch diese Saison das Team führen?

Heike Ahlgrimm:  Kapitänin ist auch diese Saison wieder Lisa Friedberger. Das stand auch gar nicht zur Diskussion und die Frage nach einem Wechsel hat sich auch nicht gestellt. Sie ist am längsten dabei und ist der Kopf im Team. Lisa ist der verlängerte Arm von uns und es ist das Vertrauen da und wir wissen, was wir voneinander haben, denn ich bin selbst jetzt auch schon sechs Jahre hier. Wir hatten uns letztes Jahr gegen einen Co-Captain entschieden. Wir werden dieses Jahr einen Co-Captain dazunehmen, weil wir denken, dass es letztes Jahr mit Corona schwierig war alles alleine auf den Schultern von Lisa zu haben. Daher haben wir uns für Lotta Heider als Co-Kapitänin zur Entlastung von Lisa entschieden. Sie gehört zur jungen Generation in der Mannschaft und hat eine super Vorbereitung gemacht. Lotta hat aber auch gezeigt, dass sie führen kann und wir werden sie weiter heranführen, so dass wir hier eine gute Kombi haben und sie das jetzt zu zweit machen.

Reden wir über den Liga-Auftakt. Für die Flames geht die neue Saison mit einem Heimspiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen los, dann geht es nach Halle-Neustadt zu den Wildcats. Beide Mannschaften standen in der letzten Saison in der Tabelle vor den Flames. Wie stehen die Chancen gegen diese beiden Teams?

Heike Ahlgrimm:  Es ist eine neue Saison und beide Mannschaften sind neu. Leverkusen und Halle haben beide eine neue Mannschaft mit vielen Neuzugängen. Es werden zwei schwere Spiele, die wir natürlich gewinnen wollen. Gerade beim ersten Heimspiel zuhause wäre es gut mit einem Sieg in die Saison reinzukommen. Wir wollen die Weststadthalle nach Corona wieder zur Weststadthölle machen. Das Spiel in Halle ist immer ein schweres Auswärtsspiel. Letztes Jahr waren wir dort mit einer dezimierten Coronatruppe. Von daher bin ich optimistisch, dass wir dort Punkte holen. Wir haben uns in der Vorbereitung Selbstvertrauen geholt und wir wollen beide Spiele gewinnen. Dass es schwer wird, wissen wir, aber wenn wir unser Potential abrufen, dann können wir gegen beide Teams bestehen.

Es ist noch knapp eine Woche zum Saisonstart. Welchen Eindruck macht das Team auf Dich? Was ist in der finalen Vorbereitung diese Woche noch die größte Baustelle?

Heike Ahlgrimm: Die größte Baustelle war, dass wir jetzt einfach mal runterkommen mussten und den Kopf frei kriegen. Jetzt soll es endlich losgehen. Ich glaube, das haben alle so empfunden. Ansonsten haben wir nicht mehr so große Baustellen. Natürlich bereitet es einem etwas Bauschmerzen, wenn man nur einen Kreisläufer hat. Hier werden wir die junge Sophia Ewald mit zu den Spielen dazu nehmen. Dann ist Helen derzeit alleine im Tor.  Das sind dann die kleinen Baustellen, wo man ein bisschen Bauchweh hat. Aber trotzdem sind wir gut gerüstet und werden alles dafür tun, dass wir eine schlagkräftige Truppe beim ersten Spiel haben. Ansonsten gibt es keine Baustellen mehr. Man hat sehr intensiv und hart gearbeitet. Jetzt gibt es nur noch das Finetuning und die Vorbereitung auf den Gegner.

Ihr habt bei den Turnieren in Fritzlar und dem selbst ausgerichteten 2. Dentsply Sirona Cup gegen viele Ligakonkurrenten gespielt und auch so gegen Bundesligisten testen können. Das Turnier in Fritzlar habt ihr gewonnen, beim Dentsply Sirona Cup habt ihr das Finale gegen den Buxtehuder SV verloren. Welche Erkenntnisse konntest Du gewinnen?

Heike Ahlgrimm:  Man darf die Vorbereitungsspiele jetzt nicht überbewerten. Aber es ist natürlich immer gut, wenn man sehen kann, dass man gegen solche Mannschaften gewinnen kann. Wir haben gegen Buxtehude gewonnen und verloren. Beim Spiel in Neckarsulm haben wir gut mitgehalten und wir haben im Trainingslager gegen Bietigheim ordentlich in der ersten Halbzeit gespielt. Bei den Turnieren konnten wir gegen Metzingen und Blomberg gewinnen. Wie gesagt, dass darf man nicht so hoch bewerten, weil wir alle in der Vorbereitung experimentieren und Dinge ausprobieren und jeder alle spielen lässt. Aber es ist tut gut, wenn man sehen kann, dass man diese Mannschaft schlagen kann. Wenn es um Punkte losgeht, dann ist es natürlich mental was ganz anderes. Es tut aber gut und gibt Selbstvertrauen.

Mit dem 10. Tabellenplatz wurde das ursprüngliche Saisonziel im letzten Jahr nicht ganz erreicht. Ein Grund dafür war sicher auch, neben Verletzungen und Corona, dass die Abwehr, eigentlich eine Stärke der Flames, diesmal nicht so sicher stand. In der Liga kassierten nur zwei Mannschaften mehr Tore, als die Flames.
Was können wir in der kommenden Spielzeit von den Flames erwarten und was ist das
Saisonziel?

Heike Ahlgrimm:  Das Saisonziel ist wieder ein einstelliger Tabellenplatz. Wir würden gerne Platz 8 erreichen. Das ist das Ziel, was wir uns gesetzt haben. Letztes Jahr hatten wir auch einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel gehabt, da hat uns jedoch Corona ganz weit zurückgeworfen. Wir werden uns in der Abwehr steigern müssen, wir werden uns aber auch im Tor steigern müssen und wir wissen auch, dass wir uns in vielen anderen Situationen steigern müssen. So müssen wir die technischen Fehler und die Fehlwürfe minimieren. Das sind die Dinge, an denen wir arbeiten und die wir angehen. Wie gesagt, Ziel ist Platz 8. Wir haben die Möglichkeit dazu, es darf natürlich nichts mehr dazwischenkommen, wie Corona oder Verletzungen. Das wirft einen dann zurück. Aber wenn wir alle Spielerinnen zur Verfügung haben, dann haben wir eine gute Mannschaft.

Die letzten zwei Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und es waren teilweise keine oder nur wenige Zuschauer zugelassen. Vor der Pandemie hatten die Flames einen Zuschauerschnitt von 1.200 und lagen damit auf Platz zwei der Liga. Als Ende der Saison wieder Zuschauer in die Halle durften, waren es trotzdem nur gut 450 im Schnitt. Denkst Du, dass die Flames wieder mehr Zuschauer in die Halle locken können und vielleicht wieder auf die 1.200 im Schnitt kommen?

Heike Ahlgrimm: Ich glaube nicht, dass wir wieder auf 1.200 kommen, denn dafür ist die Zeit einfach immer noch nicht reif. Ich hoffe aber, dass wir wieder 600-800 Zuschauer bekommen. Das muss das Ziel sein. Damit wir wieder da hinkommen müssen wir einiges dafür tun. Wir müssen ordentliche Spiele machen, wir müssen Werbung für die Spiele machen und die Spiele sollten einen Event-Charakter bekommen. Wir müssen versuchen die Zuschauer davon zu überzeugen, dass sie in die Halle kommen. Es gibt immer noch Corona, denn Corona ist leider noch nicht vorbei. Daher kann man es verstehen, wenn manche Leute vorsichtig sind und nicht in die Halle wollen. Letzte Saison hatten wir am Anfang viele Auflagen und dieses Jahr weiß man noch nicht, wie es weitergeht. Natürlich müssen wir mit unseren Leistungen auch einiges dafür tun, dass die Zuschauer einen Grund haben, in die Halle zu kommen. Dann schließt sich der Kreis und wir werden sehen, was dabei herauskommt. Es ist aber nicht nur bei uns nicht mehr so, wie früher. Das ist bei allen anderen auch so. Aber wir werden alles daransetzen, dass wir wieder annähernd in diese Richtung kommen.

Es gibt drei Regeländerungen (Reduzierung der Passanzahl beim passiven Spiel, Neuerung bei Kopftreffer gegen den Torwart und die Einführung der Anwurfzone).
Was ist Deine Meinung zu den neuen Regeln?

Heike Ahlgrimm: Wir haben jetzt in der Vorbereitung gemerkt, dass sie jetzt uns gar nicht so sehr beschäftigen. Du musst Dir bei den vier Pässen einiges einfallen lassen, weil es relativ fix geht. Da haben wir uns zwei Dinge ausgedacht, wenn das passiert. Beim Kopftreffer war es vorher im Endeffekt auch schon so. Jetzt kommt noch der Treffer vom Kreis und vom Rückraumspieler dazu. Ich finde es, zum Schutz der Torhüter gut, dass man sich dem angenommen hat. Es ist aber oft auch schwierig zu sehen, ob der Torhüter sich bewegt oder nicht und ob der Wurf beim Spieler mit oder ohne Behinderung ist. Was das Spiel jetzt sehr schnell machen kann, ist der schnelle Anwurf, weil man sich jetzt nur noch auf den Mittelkreis konzentriert und die Außen etwas aus dem Blick verliert. Wenn man es sehr gut spielt, dann kann man das ausnutzen. Das werden wir in der Runde sehen. In der Vorbereitung hat es gepasst und war von daher kein großes Thema. Man hat sich schnell damit arrangiert.

Was erwartest Du generell von der Saison in der 1. Handball Bundesliga Frauen – wer wird Meister, wer steigt ab?

Heike Ahlgrimm: Beim Meister habe ich mich, wie bereits letztes Jahr, schon festgelegt. Das wird Bietigheim mit zu Null Punkten. Das wird auch dieses Jahr so sein. Danach wird es diese Saison sehr spannend. Ich glaube, dass Thüringen, wenn sie das hinbekommen eine Mannschaft zu formen, eine sehr gute Mannschaft hat. Neckarsulm wird oben eine Rolle spielen, Dortmund, Metzingen und Buxtehude werden ebenfalls oben sein. Unten kann es auch sehr eng werden. Waiblingen als Aufsteiger wird es sehr schwer haben. In der Vorbereitung gab es bei einigen Mannschaften Überraschungen, bei denen man dachte, dass sie auch unten mitspielen werden. Zwickau wird es mit den vielen Neuzugängen ebenfalls wieder schwer haben. Es wird ein interessantes Jahr, weil sehr viel passiert ist und sehr viele Wechsel in der Liga stattgefunden haben - so viele wie noch nie. Sehr viele Mannschaften haben neue Spielerinnen.  Das wird sehr interessant, aber das macht es auch spannend und von daher schauen wir mal, wo die Reise hingeht.

Zum Abschluss: Hast Du einen persönlichen Wunsch für die neue Saison?

Heike Ahlgrimm:  Verletzungsfrei bleiben und ich wünsche mir, dass Corona keine Rolle mehr spielt.

Vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg für die neue Saison.


Sonderbeilage im Bergsträßer Anzeiger zum Saisonstart der Flames

Auch diese Saison gab es am 09.09.2022 in der gedruckten Ausgabe des Bergsträßer Anzeiger eine Sonderveröffentlichung zum Saisonstart der Flames.

Wer keine gedruckte Ausgabe erhalten hat, der kann die Beilage auch online auf der Seite des BA lesen.

Ihr findet die Sonderveröffentlichung unter folgendem Link:

https://themenwelten-ba.morgenweb.de/die-flames-starten-in-die-saison-2022-23