27:24 in Buxtehude – Flames im Viertelfinale des DHB-Pokal
Der Traum vom erneuten Erreichen des Haushahn Final Four in Stuttgart geht für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach weiter. Durch den 27:24 (13:14)-Erfolg beim Buxtehuder SV im Achtelfinale des DHB-Pokals sind die Flames nur noch einen Schritt vom großen Ziel entfernt und hoffen auf etwas Losglück. Die Viertelfinal-Pokalauslosung findet am Freitag, 06.10.2023 beim Bundesligaspiel zwischen dem Thüringer HC und der SG BBM Bietigheim statt, die beide ebenfalls im Viertelfinale stehen. Beste Werferin bei den Flames waren Kim Naidzinavicius mit 6/3 Toren und Alicia Soffel mit 5 Toren. Erfolgreichste Torschützin beim BSV war Charlotte Kähr mit 8 Toren.
Es war das zweite Aufeinandertreffen innerhalb von drei Wochen in Buxtehude. Das erste Saisonspiel in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) hatte das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm mit 30:23 für sich entschieden. Diesmal blieb man am Ende auch Sieger, doch es war diesmal ein hartes Stück Arbeit, bis es soweit war.
„Wir wussten, dass das ein sehr schweres Spiel wird. Das haben wir von vornherein schon gesagt, dass das definitiv nicht mit dem Liga Spiel zu vergleichen ist. Buxtehude hat es uns sehr schwer gemacht. Mit der offensiven Abwehr hatten wir ein paar Probleme. Ich habe meinen Mädels gesagt, dass wir in der zweiten Halbzeit alles investieren müssen, dass wir ein bisschen mehr machen müssen, wenn wir hier als Sieger vom Platz gehen wollen. Buxtehude wollte es in der ersten Halbzeit ein bisschen mehr, in der zweiten Halbzeit haben wir den Kampf angenommen und haben dann sehr viele Dinge richtig gemacht. Am Ende gehört natürlich auch ein bisschen Glück dazu. Aber ich glaube, dass wir schon verdient in die nächste Runde eingezogen sind. Es zählt nur der Sieg und den haben wir uns geholt. Jetzt sind wir nur noch ein Spiel entfernt von dem großen Ziel, was wir haben, ins Final Four einzuziehen. Jetzt hoffen wir auf Losglück und sind sehr, sehr glücklich, dass wir eine Runde weiter sind, denn es war ein sehr schweres Spiel und wir haben am Wochenende gesehen, dass es ein paar Überraschungen gab“, freute sich Heike Ahlgrimm über den Einzug ins Viertelfinale.
Dabei erwischte ihr Team einen besseren Start gegenüber dem ersten Saisonspiel, denn diesmal führten die Flames durch zwei Tore von Alicia Soffel und einem Treffer von Sarah Dekker nach drei Minuten mit 3:0. BSV-Coach Dirk Leun reagierte direkt mit einem Team-Timeout. Sein Team kam etwas besser ins Spiel, die Flames führten beim 5:2 (11.) durch Kim Naidzinavicius weiterhin mit drei Toren, doch beim 6:6 (16.) durch Charlotte Kähr stand es erstmals Unentschieden, auch weil die Flames immer wieder an Marie Andresen im BSV-Tor scheiterten. Jetzt reagiert Heike Ahlgrimm und bat ihr Team zu einer Auszeit.
Magda Kašpárková traf im Anschluss zur ersten BSV-Führung und Charlotte Kähr erhöhte mit ihrem dritten Treffer beim 6:8 (17.) gleich auf einen 2-Tore-Vorsprung. In dem engen Spiel sorgten Sarah Dekker und Isabell Hurst mit ihren Toren wieder zum 8:8-Ausgleich (19.). Es blieb spannend bis zur Halbzeit und mit einem knappen 13:14-Rückstand gingen die Flames in die Kabine.
Die Flames erwischten auch den besseren Start in den zweiten Abschnitt und machten durch Tore von Alicia Soffel, Sarah Dekker und Lisa Friedberger aus dem 13:14-Rückstand eine 16:14-Führung (37.). Es blieb bis zum 18:18 ausgeglichen.
Kurz nach der 19:18-Führung durch Lisa Friedberger verhängten die beiden Unparteiischen eine doppelte Zeitstrafe gegen Maxi Mühlner. In Überzahl erhöhten die Flames durch Isabell Hurst und Mia Ziercke auf drei Tore zum 21:18 (47.).
Auch die Schlussphase blieb spannend. Der BSV kam immer wieder bis auf ein Tor an die Flames heran, doch die Flames konnten sich hier vor allem auf ihre treffsichere Siebenmeterschützin Kim Naidzinavicius bedanken, die dreimal hintereinander mit sicher verwandelten Siebenmetern immer wieder zwei Tore vorlegte, so auch beim 25:23 (57.). Maj Nielsen verkürzte ebenfalls per Siebenmeter auf 25:24 (58.). Lisa Friedberger erhöhte wieder auf 26:24 (59.). Anschließend scheiterte Maj Nielsen mit ihrem Strafwurf an Helen van Beurden im Flames-Tor. Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nahm nochmal ein Team-Timeout und Kim Naidzinavicius sorgte kurz danach mit ihrem sechsten Treffer 23 Sekunden vor dem Ende für den 27:24-Endstand und den Einzug ins Viertelfinale.
Am Samstag, 7. Oktober, um 18 Uhr empfängt das Team von Heike Ahlgrimm die Sport-Union Neckarsulm zum dritten Saisonspiel in der Weststadthalle Bensheim.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden (1) - Isabell Hurst (2), Leonie Kockel, Sarah Dekker (4), Alicia Soffel (5), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (5/1), Kim Naidzinavicius (6/3), Sarah van Gulik, Lucie-Marie Kretzschmar (2), Mia Ziercke (1), Sophia Ewald, Lilli Holste.
Achtelfinale im DHB-Pokal – Flames erneut in Buxtehude gefordert
Es ist gerade einmal drei Wochen her, da begaben sich die Flames der HSG Bensheim/Auerbach auf die lange Fahrt in den Norden zum ersten Spiel der neuen Saison 2023/24 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Nach einem Freilos in der ersten Runde des DHB-Pokals dürfen die Flames dieses Wochenende erneut die lange Reise antreten, denn die Flames sind im Achtelfinale wieder zu Gast beim Buxtehuder SV (Samstag, 30.09.23, 16:00 Uhr).
An die letzte Fahrt haben die Flames nur gute Erinnerungen, denn erstmals überhaupt gelang dem Team von Trainerin Heike Ahlgrimm beim 30:24 ein Pflichtspielsieg gegen den BSV. Dadurch hatte man viel Selbstvertrauen getankt und konnte etwas überraschend auch das zweite Saisonspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten Thüringer HC gewinnen. Dabei boten die Flames eine richtig starke Leistung.
Nach einem spielfreien Wochenende will man jetzt natürlich im Pokal nachlegen, denn mit einem Sieg steht man im Viertelfinale und wäre nur noch einen Sieg von der erneuten Teilnahme am Final Four entfernt. „Wir wollen gewinnen, damit wir ins Viertelfinale einziehen und unser Traum vom Final Four weiterlebt“, so Trainerin Heike Ahlgrimm.
Erleichterung herrschte am letzten Wochenende beim BSV. Nach den beiden Niederlagen gegen die Flames und beim VFL Oldenburg (20:33) gelang dem BSV der erste Saisonsieg beim 30:24 gegen die HSG Bad Wildungen Vipers und man feierte den Erfolg als Befreiungsschlag.
Von daher wird der BSV gegen die Flames auch ganz anders auftreten, als vor drei Wochen.
„Das wird diesmal ein ganz anderes Spiel. Wir können uns nicht auf den Ligaerfolgen ausruhen und brauchen auch nicht zurückschauen, denn Pokal ist immer was anderes und er hat seine eigenen Gesetze. Wir sind gut drauf, wir haben Selbstvertrauen und wir haben gut trainiert. Amelie Berger fällt leider aus. Aber wir haben mit Dekki noch eine richtig gute Spielerin auf dieser Position. Dafür sind Sarah und Lilli wieder zurück. Von daher freue ich mich, dass die beiden ihr erstes Spiel bestreiten können. Wir wollen natürlich eine Runde weiterkommen, dafür werden wir alles investieren und wir fahren mit Selbstvertrauen hin. Buxtehude spielt zu Hause und sie werden natürlich alles wieder gut machen wollen und werden alles investieren. Dementsprechend werden wir den Kampf annehmen, wir werden sie sehr ernst nehmen, weil wir ein großes Ziel vor Augen haben. Wir müssen Lösungen finden gegen ihre 5:1 und 6:0-Abwehr. Das haben wir diese Woche trainiert und da gute Lösungen gefunden. Wir werden versuchen die Rückraumwürfe zu unterbinden. Vor allem Isabelle Dölle war im letzten Spiel gut drauf und da wollen wir ihnen, mit unserer guten Abwehr, den Wind aus den Segeln nehmen. Ich freue mich auf das Spiel und ich hoffe, dass die Halle voll wird, was beim Pokal ja immer sehr schwierig ist. Aber wir werden auf jeden Fall mit breiter Brust hinfahren und sie sehr ernst nehmen, um uns den Traum weiter zu erfüllen, denn mit zwei Siegen kann man ins Final Four einziehen und das ist das Ziel, unser Traum. Dafür werden wir alles in die Waagschale werfen, mit ganz viel Emotionen, Leidenschaft und allen unseren Tugenden. Dann schauen wir, was am Ende dabei rauskommt. Wir haben im Vorfeld wieder alles dafür getan. Am Freitagmittag trainieren wir, dann fahren wir die erste Hälfte der Strecke und am Samstag den Rest, damit wir nicht die lange Busfahrt in den Knochen haben“, erklärt Heike Ahlgrimm.
Die Voraussetzungen sind also geschaffen für den Einzug ins Viertelfinale – jetzt müssen es die Flames noch auf dem Spielfeld umsetzen. Verzichten müssen sie, neben der erkrankten Amelie Berger, nur auf die Langzeitverletzte Dionne Visser.
MIT BEWÄHRTEM STAMM IN DIE EHF EURO QUALIFIERS
Bundestrainer Markus Gaugisch nominiert Aufgebot / Gaugisch: „Wollen der Favoritenrolle gerecht werden“
Mit einer eingespielten Basis in den heißen Handball-Herbst: Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes bestreitet ab Sonntag, 8. Oktober, in Großwallstadt ihren ersten gemeinsamen Lehrgang der neuen Länderspiel-Saison. Für die Maßnahme hat Bundestrainer Markus Gaugisch 18 Spielerinnen nominiert. Angeführt wird das Aufgebot vom Kapitäninnen-Duo Emily Bölk und Alina Grijseels, 15 Spielerinnen aus dem aktuellen Kader waren im April bei den WM-Play-offs gegen Griechenland dabei, bei denen sich die DHB-Auswahl mit zwei Siegen das Ticket für die Weltmeisterschaft in Norwegen, Schweden und Dänemark (30. November bis 17. Dezember) sicherte.
„Das Aufgebot besteht aus einem starken Stamm, der seit letztem Jahr dabei ist und unsere Spielidee daher bestens kennt. Diesen Weg wollen wir weitergehen“, sagt Gaugisch. „Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison haben viele Spielerinnen mehr internationale Erfahrung gesammelt. Emily Bölk und Alicia Stolle haben beispielsweise das Champions League-Final Four gespielt, die Spielerinnen vom Thüringer HC und Borussia Dortmund das European League-Final Four und auch die Bietigheim-Spielerinnen eine weitere Saison Champions League. Das sind alles wertvolle Erfahrungen, die uns als Team weiterhelfen werden.“
Erstmals im Aufgebot unter Bundestrainer Gaugisch steht am Kreis Julia Behnke von der TuS Metzingen. Die 30-Jährige lief zuletzt bei der EHF EURO 2020 in Dänemark für die DHB-Auswahl auf. Gaugisch: „Nach einem schweren letzten Jahr, wo sie noch mit den Folgen ihrer Verletzung zu kämpfen hatte, ist Julia aktuell in einer körperlich sehr guten Verfassung. Sie wird mit ihrer Erfahrung eine weitere Alternative am Kreis sein.“
Neben gemeinsamen Trainingstagen in Großwallstadt sind die ersten beiden EHF EURO Qualifiers-Spiele Teil der Maßnahme. Den Auftakt macht die Partie gegen die Ukraine in der Buderus Arena in Wetzlar. Anwurf ist am Donnerstag, 12. Oktober, um 20.15 Uhr (live auf SPORT1), Karten sind via dhb.de/tickets erhältlich. Für diese Partie gibt es zudem eine besondere Solidaritätsaktion des Deutschen Handballbundes und der Stadt Wetzlar: Der DHB stellt ukrainischen Flüchtlingen 500 Freikarten zur Verfügung, die über die Stadt Wetzlar verteilt werden. Im Anschluss an das Spiel reist die DHB-Delegation am Freitag, 13. Oktober, nach Tel Aviv, wo am Folgetag um 18.30 Uhr die erste Auswärtspartie der EHF EURO Qualifiers gegen Israel auf dem Programm steht (live auf Sportdeutschland.TV).
„Wir sind in beiden Spielen Favorit und wollen dieser Rolle auch gerecht werden“, sagt Gaugisch. „Da es aber auch nicht mehr lange bis zur WM ist, wollen wir als Mannschaft unser Tempospiel weiterentwickeln und die Inhalte festigen, an denen wir auch bereits in den vergangenen Lehrgängen gearbeitet haben.“
Im Anschluss an die Oktober-Woche trifft sich die Frauen-Nationalmannschaft bereits Anfang November zu einem Kurzlehrgang in München wieder. Teil dieser Maßnahme ist am 5. November ein Länderspiel gegen Ungarn beim „Tag des Handballs“ in der Olympiahalle München (Anwurf: 14.30 Uhr/Karten via dhb.de/tickets). Die unmittelbare WM-Vorbereitung startet am Montag, 20. November, und beinhaltet zwei Auswärtsvergleiche mit WM-Gastgeber Schweden in Ystad (24. November) und Lund (26. November).
Ihren WM-Auftakt bestreiten die Frauen am Donnerstag, 30. November, gegen Japan, es folgen weitere Gruppenspiele gegen den Iran (2. Dezember) und Polen (4. Dezember). Für deutsche Fans wird es auch einen deutschen Fanblock für die Partien in Herning geben, Karten sind via aimtoexcite.com erhältlich.
Das aktuelle Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft:
Tor: Katharina Filter (Brest Bretagne/FRA), Sarah Wachter (Borussia Dortmund), Nicole Roth (Thüringer HC)
Feld: Amelie Berger (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Jenny Behrend (SG BBM Bietigheim), Julia Maidhof (SCM Ramnicu Valcea/ROU), Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen), Alicia Stolle (Borussia Dortmund), Alina Grijseels (Metz Handball/FRA), Annika Lott (Thüringer HC), Xenia Smits (SG BBM Bietigheim), Emily Bölk (Ferencvaros Budapest/HUN), Mia Zschocke (SCM Ramnicu Valcea/ROU), Antje Döll (SG BBM Bietigheim), Johanna Stockschläder (Thüringer HC), Meike Schmelzer (HC Dunărea Brăila/ROU), Lisa Antl (Borussia Dortmund), Julia Behnke (TuS Metzingen)
PM DHB - (Foto: Marco Wolf)
KURZLEHRGANG IN KAISERAU - Amelie Berger und Isabell Hurst dabei
Frauen-Nationalmannschaft läutet neue Länderspiel-Saison ein / Gaugisch: „Eine wichtige Zwischenetappe in Richtung Oktober“
Das Nationalmannschaftsjahr 2023/24 ist eröffnet: Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes startet mit einem Kurzlehrgang in Kamen-Kaiserau in die kommenden Handball-Monate. Für die Maßnahme, die am 25. und 26. September stattfinden wird, hat Bundestrainer Markus Gaugisch 16 Spielerinnen nominiert, darunter auch einige Akteurinnen aus dem erweiterten Kader der Frauen-Nationalmannschaft.
„Zwei Dinge werden in Kaiserau im Fokus stehen: Zum einen kann ich mir ein Bild über den aktuellen Leistungsstand der Spielerinnen kurz nach dem Saisonstart machen. Zum anderen wollen wir taktisch in Kleingruppen wie auch als Mannschaft an den Automatismen weiterarbeiten, die wir in der Play-offs-Maßnahme im April umgesetzt haben und so auch unsere Perspektivspielerinnen an unsere Spielidee weiter heranführen“, sagt Gaugisch. „Daher ist dieser Kurzlehrgang eine wichtige Zwischenetappe vor dem ersten regulären Lehrgang im Oktober und wird uns so noch einmal wertvolle Informationen mit Blick auf die finale Nominierung für die Oktober-Woche liefern.“
Bereits zwei Wochen nach dem Kurzlehrgang in Kaiserau startet die DHB-Auswahl am Sonntag, 8. Oktober, in Großwallstadt in ihren ersten regulären Lehrgang des neuen Länderspiel-Jahres. Teil der Maßnahme sind die zwei EHF EURO Qualifiers-Partien gegen die Ukraine und Israel. Das Heimspiel gegen die Ukraine wird am Donnerstag, 12. Oktober, um 20.15 Uhr in der Buderus Arena Wetzlar angepfiffen (Karten via dhb.de/tickets), bereits zwei Tage später steht in Tel Aviv das erste Auswärtsspiel auf dem Programm (Anwurf: 18.30 Uhr).
Der November startet mit Lehrgangstagen in München inklusive der Partie gegen Ungarn im Rahmen des „Tag des Handballs“ in der Olympiahalle (Anwurf 14.30 Uhr, Karten via dhb.de/tickets). Die unmittelbare WM-Vorbereitung startet am Montag, 20. November, und beinhaltet zwei Auswärtsvergleiche mit WM-Gastgeber Schweden in Ystad (24. November) und Lund (26. November).
Ihren WM-Auftakt bestreiten die Frauen am Donnerstag, 30. November, gegen Japan, es folgen weitere Gruppenspiele gegen den Iran (2. Dezember) und Polen (4. Dezember). Für deutsche Fans wird es auch einen deutschen Fanblock für die Partien in Herning geben, Karten sind via aimtoexcite.com erhältlich.
Das Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft:
Lisa Antl (Borussia Dortmund), Amelie Berger (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Lena Degenhardt (Borussia Dortmund), Alexia Hauf (HSG Blomberg-Lippe), Kim Hinkelmann (Sport-Union Neckarsulm), Isabell Hurst (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe), Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen), Marie Michalczik (HSG Blomberg-Lippe), Meret Ossenkopp (Borussia Dortmund), Laetitia Quist (HSG Blomberg-Lippe), Alicia Stolle (Borussia Dortmund), Mareike Thomaier (TSV Bayer 04 Leverkusen), Sarah Wachter (Borussia Dortmund), Anna-Lena Hausherr (Borussia Dortmund), Marie Andresen (Buxtehuder SV), Toni-Luisa Reinemann (VfL Oldenburg/nur 26. September)
PM DHB - Foto: Marco Wolf
30:29 gegen den Meisterschaftsfavoriten – Flames bringen die Weststadthalle zum Kochen
Wenn es einen perfekten Saisonstart gibt, dann haben den die Flames hingelegt. Nach dem 30:24-Auswärtssieg in Buxtehude, dem ersten Sieg gegen den BSV überhaupt, folgte am Samstagabend der 30:29 (12:11)-Heimsieg gegen den Meisterschaftsfavoriten Thüringer HC. Für die Flames war es der dritte Sieg gegen den THC und nach dem 05.02.2022 der zweite Heimsieg. Beste Werferinnen waren Isabell Hurst und Lisa Friedberger bei den Flames sowie Annika Lott beim THC mit je sieben Treffern.
Nach 42 Minuten hatte sich das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm einen Acht-Tore-Vorsprung herausgespielt. Auch wenn es am Ende nochmal eng und spannend wurde, so ließen sich die Flames die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und feierten einen laut umjubelnden Sieg vor 680 Zuschauern in der Weststadthalle, die seit langem mal wieder zur Weststadthölle wurde. So feierten die Flames und ihre Fans ein Handballfest und die Stimmung in der Halle war fantastisch. Die letzten fünf Spielminuten stand nahezu die ganze Weststadthalle und feuert ihre Flames an.
„Wir haben zwei Punkte gegen Thüringen und nur das zählt. Natürlich gehört am Ende auch Glück dazu, aber wir haben uns das heute verdient. Wir haben wie die Löwen gekämpft und in der Abwehr alles investiert. Ich bin heute einfach nur glücklich, weil diese zwei Punkte haben wir jetzt“, freute sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
„Als wir volles Risiko gingen, hatten wir sogar noch die Möglichkeit, das Ding zu drehen. Aber wir haben heute zu viele Chancen liegengelassen. Da hat Bensheim einfach besser getroffen“, so das Fazit von THC-Coach Herbert Müller.
In der Anfangsphase zeigte sich die Nervosität auf beiden Seiten und die Flames konnten sich bei Helen van Beurden bedanken, die ein starker Rückhalt war und bei Vanessa Fehr, die kurz vor der Pause beim Stande von 12:11 einen Siebenmeter von Kathrin Pichlmeier parierte. So ging es mit einer knappen Führung in die Kabine.
Die Flames erwischten einen wesentlich besseren Start in den zweiten Abschnitt. Kurz nach Wiederanpfiff verwandelte Lisa Friedberger einen Siebenmeter sicher zum13:11 und Torfrau Helen van Beurden netzte zum 14:11(32.) ins leere THC-Tor ein. Siebenmeterkiller Vanessa Fehr wechselte bei einem Strafwurf wieder ins Tor und parierte erneut. Diesmal gegen Nathalie Hendrikse. Josefine Huber erhielt eine Zeitstrafe, weil sie zu früh das Feld betrat und in Überzahl erhöhte Amelie Berger auf 15:11 (34.). Die Flames spielten sich jetzt in einen Rausch. Nach dem Treffer von Lisa Friedberger zum 18:12 (37.) reagierte THC-Trainer Herbert Müller mit einer Auszeit.
Die zeigte aber nur bedingt Wirkung, weil auch Heike Ahlgrimm diese Zeit nutzte und ihr Team entsprechend einstellte. So erhöhten die Flames auf einen Acht-Tore-Vorsprung zum 22:18 (42.) durch Alicia Soffel und Herbert Müller reagierte mit seinem letzten Team-Timeout.
Seine Mannschaft gab sich noch nicht geschlagen und verkürzte innerhalb von vier Minuten auf 23:19. Jetzt reagiert Heike Ahlgrimm und nahm eine Auszeit.
Der THC setzte zwar seine Aufholjagd fort, doch die Flames behielten die Nerven und dank Kim Naidzinavicius, die das Team hervorragend auf dem Feld führte, die Ruhe. Der THC kam zwar noch dreimal bis auf ein Tor beim 24:23 ((50.), 25:24 ((52.) und 27:26 (57.), doch die Flames ließen sich diesen Heimsieg und zweiten Saisonsieg nicht mehr nehmen. Das 30:27 (60.) durch Isabell Hurst mit ihrem siebten Treffer brachte die Vorentscheidung. Der THC konnte nur noch auf 30:29 verkürzen.
Das nächste Ligaspiel ist am 07.10.23 (18:00 Uhr, Weststadthalle) gegen die Sport-Union Neckarsulm. Davor geht es am 30.09.2023 für die Flames wieder zum Buxtehuder SV im Achtelfinale um den DHB-Pokal.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden (1) - Amelie Berger (2), Isabell Hurst (7), Leonie Kockel, Sarah Dekker, Alicia Soffel (4), Ndidi Agwunedu (3), Lisa Friedberger (7/4), Kim Naidzinavicius (4/2), Lucie-Marie Kretzschmar (2), Mia Ziercke, Sophia Ewald.
Flames freuen sich beim ersten Heimspiel auf den Deutschen Vizemeister Thüringer HC
Nach dem 30:24-Auswärtssieg zum Saisonauftakt der Handball Bundesliga Frauen (HBF) beim Buxtehuder SV, freuen sich die Flames der HSG Bensheim/Auerbach auf ihr erstes Heimspiel der Saison 2023/24 in der Weststadthalle Bensheim. Anwurf ist am Samstag, 16.09.2023 um 18:00 Uhr.
Der letzte Heimspielgegner 2022/23 ist gleichzeitig der erste Heimspielgegner 2023/24. Mit dem Thüringer HC erwarten die Flames zum Saisonstart gleich eines der TOP-Teams der Liga. Seit dem Aufstieg 2005 in die 1. Bundesliga wurde der THC 7 x Deutscher Meister (2011-2016 und 2018). Außerdem wurde man 3 x DHB-Pokalsieger (2011, 2013 und 2019) und gewann 3 x den DHB-Supercup (2015, 2016 und 2018). Alle Erfolge gehen auf das Konto von Trainer Herbert Müller, der seit 2010 Cheftrainer ist.
„Thüringen ist der absolute Favorit in diesem Spiel und wie ich schon mehrfach gesagt habe, für mich mein Meisterschaftsfavorit dieses Jahr. Jeder, der Herbert Müller kennt, weiß, dass er sehr ehrgeizig ist und dass ihn das fuchst, dass er die letzten Jahre nicht Meister geworden ist. Das Gros der Mannschaft ist zusammengeblieben und er hat sich punktuell verstärkt. Von daher hat er eine sehr starke Mannschaft. Er hat mit Pichl, hat jetzt einige gute Spielerinnen neu dazu gekriegt, mit Pichlmeier, Kündig und Gullberg sowie Eckerle im Tor. Darüber müssen wir nicht sprechen. Von daher hat eine sehr starke Mannschaft. Nichtsdestotrotz müssen wir uns nicht verstecken. Wir werden alles dafür tun, um sie zu ärgern. Thüringen spielt nicht gerne gegen uns, wir spielen zu Hause vor eigenem Publikum und da wollen wir natürlich mit dem Publikum zusammen direkt ein Feuerwerk abfackeln“, wünscht sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.
Letzte Saison wurde der THC Deutscher Vizemeister. Das Saisonziel des THC ist erst einmal in allen drei Wettbewerben (DHB-Pokal, Meisterschaft und EHF European League) so lange wie möglich mitzumischen. „Wir wollen aufs Podium“, formulierte Herbert Müller seine Erwartungen. Er will ins FINAL4 nach Stuttgart im DHB-Pokal und erneut das Finalturnier der European League erreichen. Für die EHF European League ist der THC bereits für die Gruppenphase gesetzt und muss keine Qualifikation mehr spielen.
Durch die Rückkehr von Kerstin Kündig (aus Bietigheim), Josefine Huber nach Kreuzbandriss, Dinah Eckerle sowie die Zugänge von Kathrin Pichlmeier (VFL Oldenburg) und Ida Gullberg (H 65 Höörs HK/SWE) wurde das Team, wie bereits erwähnt, punktuell verstärkt. Die beiden zuletzt genannten waren im ersten Saisonspiel gegen Leverkusen beide je fünfmal erfolgreich.
Die Schlüsselspielerin im Team ist weiterhin Nationalspielerin Annika Lott, die letzte Saison beste Spielerin der Liga wurde und außerdem beste Torschützin im Final4 der European League war.
Das erste Saisonspiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen entschied der THC mit 32:22 klar für sich.
Bisher gab es das Duell gegeneinander in Liga und Pokal vierzehnmal. Zehnmal ging der THC als Sieger vom Platz, zweimal die Flames und zweimal trennte man sich Unentschieden. Gerne würden die Flames dem Favoriten ein Bein stellen und mit den Fans im Rücken den dritten Sieg einfahren.
„Wir haben Selbstvertrauen durch unsere Vorbereitung und das Spiel gegen Buxtehude. Wir wissen an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen und haben uns diese Woche auf Thüringen sehr gut vorbereitet. Von daher freue ich mich auf ein schönes Spiel, auf ein spannendes Spiel, auf eine volle Halle, auf Mega-Unterstützung, so dass wir wieder die Weststadthölle haben. Jedenfalls wollen wir sie schön ärgern und vielleicht können wir ja auch was Zählbares mitnehmen. Das ist auf jeden Fall das Ziel und dafür werden wir alles investieren“, verspricht Heike Ahlgrimm mit Blick auf das Spiel am Samstag.
Rund um das Spiel wird auch noch einiges geboten. So gibt es eine Tombola, ein Flames-Euro-Shirt zu kaufen und vor der Halle wartet auch ein Food-Truck von Pono Bowls mit leckeren Bowls auf die Zuschauer.
Rückblick auf die Vorbereitung und Ausblick auf die Saison – Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm im Interview
Mit der Begegnung beim Buxtehuder SV startet für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach die neue Saison 2023/2024 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Seit Anfang Juli bereitete Coach Heike Ahlgrimm die Flames intensiv auf die siebte Saison im Oberhaus vor. Wie bereits in den letzten Jahren führte Flames-Mitarbeiterin Andrea Müller kurz vor Saisonbeginn ein ausführliches Interview mit Heike Ahlgrimm über die Vorbereitung und die bevorstehende Saison.
Heike, die lange Vorbereitung befindet sich auf der Zielgeraden. Freut Ihr Euch auf den Start in die neue Saison?
Heike Ahlgrimm: Wir freuen uns riesig auf den Start der neuen Saison und das Ende der Vorbereitung. Ich glaube, das ist immer so, denn Vorbereitung mag niemand wirklich. Von daher sind wir voller Vorfreude und froh, dass es endlich losgeht. Jetzt kommt das, wofür wir so hart gearbeitet haben, jetzt geht es um Punkte, jetzt geht es um Wettkampf, um Sieg und Niederlage. Alles, was bis jetzt war, zählt nicht mehr. Wir sind sehr motiviert und haben uns viel vorgenommen für diese Saison. Deshalb kann ich sagen: ja, endlich.
Wie ist die Vorbereitung in Deinen Augen gelaufen und was habt Ihr so gemacht?
Heike Ahlgrimm: Die Vorbereitung ist sehr gut gelaufen. Wir haben dieses Jahr das Trainingslager wieder in Imst in Österreich gehabt. Das war sehr schön und dort sind gute Bedingungen. Wir haben wieder unsere beiden Turniere gespielt in Fritzlar und unseren Dentsply Sirona Cup, die sehr erfolgreich waren. Aber du darfst natürlich die Vorbereitung nicht überbewerten, weil das jetzt alles nicht mehr zählt. Wenn wir jetzt nicht punkten, dann war alles wie vorher und es war für die Katz. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg und haben sehr viele Dinge schon richtig gut gemacht. Es wird aber weiter ein Prozess sein und wir werden uns weiterentwickeln. In der Vorbereitung haben wir natürlich ein paar Events gemacht, wie Paddeln, Dartspielen und vor allem beim Powerplay konnten wir wirklich auch als Team nochmal zusammenfinden und das hat uns sehr gutgetan.
Für Euch ist die Saison eigentlich schon eine Woche vorher gestartet. Als Vize-Pokalsieger der letzten Saison durftet ihr im Supercup gegen den deutschen Meister und Pokalsieger SG BBM Bietigheim antreten. Über 52 Minuten habt Ihr einen großartigen Kampf geliefert und erst am Ende deutlich mit 34:23 verloren. Welche Erkenntnisse konntet Ihr aus dem Spiel mitnehmen?
Heike Ahlgrimm: Ich habe ja von Anfang an gesagt, dass wir so ein wenig zwiegespalten sind. Das war für uns ein Zusatzspiel, was uns weitergebracht hat, wo wir viel mitgenommen und dass wir genossen haben. Es war ärgerlich, dass in der siebten Minute durch die Rote Karte für Lisa Friedberger schon etwas das Herzstück weggefallen ist. Sarah van Gulik konnte auch nicht spielen. Das ist natürlich in so einem Spiel ärgerlich. Wir haben trotzdem bis zur 52. Minute mitgehalten, haben nur mit drei Toren hinten gelegen, verlieren dann aber in den letzten 8 Minuten so ein bisschen den Kopf, wo wir einfach auch tot waren, weil wir über unsere Grenzen hinausgehen mussten. Wir haben sehr viele Dinge gut gemacht und wirklich gekämpft. Im Angriff haben wir gegen Bietigheim Lösungen gefunden und wir werden weiter daran arbeiten. Man kann aus solchen Spielen nur lernen. Ich glaube, dass wir trotz der hohen Niederlage am Ende mit erhobenem Haupt vom Spiel gehen können und von daher schauen wir mal, wie es weitergeht.
Zu Deinem Kader. Nach 17-monatiger Verletzungspause ist Sarah Dekker zu Beginn der Vorbereitung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und gehört wieder fest zum Kader. Beim Turnier in Fritzlar wurde sie sogar zur besten Spielerin ausgezeichnet. Wie geht es Sarah und was kann man nach der langen Pause von ihr schon erwarten?
Heike Ahlgrimm: Dekki geht es gut und ich bin sehr froh, dass sie zurück ist. 17 Monate sind eine lange Zeit. Wir haben aber immer hinter ihr gestanden. Das haben wir damals bei Alice schon gemacht. Dekki hat jetzt eine komplette Vorbereitung mitgemacht und hat keine Schmerzen mehr im Knie. Sie hat wieder Vertrauen in den eigenen Körper, was ganz wichtig ist. Mit Dekki und Bergi (Anm.: Amelie Berger) haben wir zwei Mega-Rechtsaußen im Team, die sich gut ergänzen. Von daher freue ich mich darauf. Zum einen freue ich mich, dass sie wieder da ist, weil man bei so einer Verletzung nie weiß, wie es weitergeht und zum zweiten freue ich mich, dass sie uns wirklich weiterhilft und schon wieder so gut zurückgekommen ist und wir da auf einem guten Weg sind. Das braucht logischerweise noch viel Zeit und die werden wir Sarah geben. Aber ich bin sicher, dass sie sich von Spiel zu Spiel und von Training zu Training weiterentwickelt und dass es weiter vorangeht.
Mit Kim Naidzinavicius ist den Flames quasi ein Königstransfer gelungen. Die ehemalige Nationalspielerin kehrte, bepackt mit vielen Jahren Erfahrung und Erfolgen, vom Deutschen Meister SG BBM Bietigheim an die Bergstraße zurück, wo sie bereits von 2008-2011 in der zweiten Liga spielte. Was bedeutet dieser Verpflichtung für die Flames und welche Rolle spielt Kim im Team?
Heike Ahlgrimm: Über Kim müssen wir rein theoretisch wenig sagen. Kim ist das i-Tüpfelchen, was uns gefehlt hat. Wir haben jetzt schon in der Vorbereitung, im Training und im Spiel gemerkt, wie wichtig sie für uns ist. Dies nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch sie als Persönlichkeit. Sie strahlt eine wahnsinnige Ruhe aus. Kim hat immer gute Laune, sie ist für die für die Mädels da, die gucken auf sie hoch. Das ist schon was Besonderes, dass so eine Spielerin sich für uns entscheidet. Kimi ist sehr geerdet, worüber ich sehr froh bin, was man auch merkt und sieht. Sie hat in den Vorbereitungsspielen und im Supercup schon gezeigt, wie wichtig sie werden kann. Das geht nicht von heute auf morgen, aber sie wird natürlich eine tragende Rolle für uns einnehmen und auch die anderen Spielerinnen, wie Lisa und Sarah oder auch Amelie, profitieren wahnsinnig von ihr, von ihrer Erfahrung und sie lernen von ihr. Ich bin sehr froh und wir werden noch sehr viel Spaß mit Kimi haben. Wir sind wir da auf einem guten Weg und es macht Spaß mit Kimi zu arbeiten. Wie gesagt, wir werden noch viel Freude mit ihr haben und dadurch auch erfolgreich sein.
Die weiteren Neuzugänge sind drei junge Spielerinnen mit Linksaußen Mia Ziercke (von der HSG Blomberg-Lippe), Torfrau Tabea Coors (1. FSV Mainz 05) und Kreisläuferin Sophia Ewald aus der eigenen Jugend, die letzte Saison bereits einige Kurzeinsätze hatte. Damit bleiben die Flames ihrer Linie treu immer wieder junge Talente zu verpflichten und zu entwickeln. Kannst Du uns kurz, was zu den dreien sagen? Wie ist der erste Eindruck nach der Vorbereitung und was erwartest Du von ihnen?
Heike Ahlgrimm: Das machen wir ja in den letzten Jahren schon immer. Wir haben mit Mia Ziercke auf Linksaußen eine junge Deutsche als Nachfolge für Elisa Stuttfeld geholt, die noch Zeit braucht, um reinzukommen. Sie ist noch jung, macht sich im Kopf noch viel zu viele Gedanken. Wenn wir Ruhe bewahren, dann können wir von ihr noch einiges erwarten. Sie hat auf jeden Fall ein Wurf-Repertoire, was relativ Wenige haben und sie kann gut Siebenmeter werfen. Jetzt braucht sie nur noch das Vertrauen in sich selbst. Mit Tabea haben wir eine Torhüterin, die schon mal bei uns im Verein war und uns auf der Torhüterposition ergänzen soll, wenn was unseren beiden Torhüterinnen passiert. Sie ist eine junge Spielerin, die noch viel lernen kann und sie hat in der Vorbereitung schon gezeigt, dass sie mithalten kann und hat gute Spiele gemacht. Sie trainiert zweimal in der Woche bei uns mit, ist aber für die zweite Mannschaft eingeplant, um dort mit den Junior Flames die Klasse in der dritten Liga zu halten. Sophia Ewald war letztes Jahr schon dabei und hat dieses Jahr einen kleinen Vertrag bekommen. Sie haben wir jetzt schon direkt gebraucht, was eigentlich nicht eingeplant war. Sie wurde direkt ins kalte Wasser geworfen. Sophia macht ihre Sache aber richtig gut, zahlt natürlich Lehrgeld, was ganz normal ist. Ich bin sehr froh, sie in unseren Reihen zu haben, gerade durch den Ausfall von Dionne Visser hilft sie uns im Moment wahnsinnig. Wir werden in aller Ruhe mit allen dreien die Entwicklungen weitergehen, ihnen Zeit geben und mit ihnen arbeiten. Ich denke, dass sie alle Drei großartig ins Team passen und mit uns den gemeinsamen Weg weitergehen.
In der Vorbereitung hattet ihr gleich mit Dionne Visser und Lilli Holste zwei Verletzte zu beklagen, die beide operiert wurden. Wie geht es ihnen und wie lange werden sie ausfallen?
Heike Ahlgrimm: Lilli hat nächste Woche nochmal eine Nachuntersuchung, aber das sieht richtig gut aus. Wir gehen davon aus, dass sie nächste Woche mit ein bisschen prellen und werfen anfangen kann und die Woche darauf wird sie wieder ins Training einsteigen können. Da sind wir voll im Soll. Es ist zum Glück bei ihr die rechte Hand. Als Linkshänderin ist das ein bisschen von Vorteil. Von daher sind wir da guter Dinge. Bei Dio müssen wir abwarten, das kann sich so schnell nicht entscheiden. Da brauchen wir jetzt erstmal sechs bis acht Wochen absolute Ruhe. Dann müssen wir gucken, wie sich das entwickelt. Die OP ist sehr gut verlaufen, aber bei so einer Verletzung ist das nie einfach zu sagen, wann sie wieder da ist und wie lange sie ausfällt. Das ist bei dem Mittelhandbruch von Lili einfacher, die wird in 2-3 Wochen wieder anfangen. Aber bei Dio gibt es kein gewisses Datum. Da werden wir ihr aber alle Zeit der Welt geben, bis sie wieder fit ist und der Rücken nicht mehr schmerzhaft ist, da sie in den letzten Jahren schon öfter Probleme damit hatte. Den Weg werden wir mit ihr gemeinsam gehen, damit sie irgendwann ihr Comeback feiern kann.
Letzte Saison war Lisa Friedberger als Kapitänin Dein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Wird die Dienstälteste Spielerin der Flames auch diese Saison das Team führen?
Heike Ahlgrimm: Lisa Friedberger wird wieder meine Kapitänin sein. Das stand auch gar nicht zur Diskussion. Das hat nichts mit der Dienstältesten Spielerin zu tun, sondern sie ist die Spielerin, die immer vorangeht, die das Team leitet, lenkt und führt, und das schon seit Jahren. Sie gibt für den Verein alles und ist ein Vorbild für viele Spielerinnen, daher war das für mich klar, dass sie wieder Kapitänin und mein verlängerter Arm auf dem Feld bleibt. Es gibt keinen Co-Captain, sondern ich habe mich entschieden, dass wir einen kleinen Mannschaftsrat bilden. Das sind dieses Jahr Sarah von Gulik und Isabel Horst. Beide Spielerinnen sind schon sehr lange bei uns im Verein. Sie sind unterschiedliche Typen und sind Spielerinnen, die auch immer vorweggehen, vollen Einsatz und sehr viele Emotionen zeigen und sollen Lisa unterstützen. Dieses Dreiergespann kann dann auch dieses Jahr die Mannschaft leiten und führen.
Apropos „Dienstälteste“... Auch Du bist mittlerweile schon seit 2015 in Bensheim und seit 2016 für die Bundesligamannschaft verantwortlich, mit der Du direkt in die 1. Liga aufgestiegen bist. Somit gehörst Du zu den Dienstältesten Trainern in der 1. Liga. Lediglich Tessa Bremmer (seit 2014 bei der HSG Bad Wildungen), Herbert Müller (seit 2010 beim Thüringer HC) und Dirk Leun (seit 2008 beim Buxtehuder SV) sind länger bei ihren Vereinen im Amt. Die Mannschaft und der Verein haben sich durch Dich kontinuierlich weiterentwickelt. Für die Voraussetzungen in Bensheim hast Du eigentlich schon fast alles erreicht als deutscher Vizepokalsieger, dem Spiel um den Supercup und der Teilnahme an der EHF European League. Was ist für Dich nach der langen Zeit noch Motivation und welche Ziele hast Du noch?
Heike Ahlgrimm: Ich stehe noch sehr gerne in der Halle und das ist das, was ich liebe. Natürlich gibt es auch manchmal andere Momente, nachdenkliche Momente, Momente, wo es sehr anstrengend ist. Es geht immer um Sieg und Niederlage, man steht da schon unter Druck, aber mir macht das wirklich noch sehr viel Spaß. Ich habe aber auch dieses Jahr, was vieles einfacher macht, eine sehr gute Mannschaft. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir das mit Kimi und Bergi möglich gemacht haben, so dass wir dieses Jahr wirklich, für mich, die beste Mannschaft haben, seitdem ich hier bin. Jetzt sind wir in der Pflicht und der Druck ist groß, um das umzusetzen, um das aufs Spielfeld zu bringen und um den nächsten Schritt zu machen, denn jetzt kann es auch einen Schritt nach oben gehen. Dementsprechend habe ich das Ziel mit dieser Mannschaft wieder einen weiteren Schritt nach oben zu machen. Wir haben das Ziel international weiterzukommen, das Ziel wieder ins Final4 einzuziehen und das Ziel, dass man das umsetzt, was man sich vornimmt. Ich werde weiter mit der Mannschaft hart arbeiten, die Mädels unterstützen, versuchen sie voranzubringen und versuchen sie weiterzuentwickeln. Das sind alles die Ziele, die man als Trainerin hat und von daher geht es auf jeden Fall weiter.
Mit dem Spiel um den Supercup und der Teilnahme an der der EHF European League habt ihr bereits einen historischen Erfolg für Bensheim erreicht und Geschichte geschrieben. In der Qualifikation spielt ihr gegen Oldenburg oder Thessaloniki. Wie siehst Du die Chancen die Gruppenphase zu erreichen?
Heike Ahlgrimm: Die Chance auf die Gruppenphase ist da, aber wir müssen erstmal abwarten, wer weiterkommt. Oldenburg spielt zweimal in Griechenland. Ich gehe davon aus, dass Oldenburg weiterkommt. Es ist wahrlich nicht das Los, das man sich gewünscht hat, weil eine deutsche Mannschaft natürlich nicht international das ist. Wir hätten gern eine andere Mannschaft gehabt. Wir werden aber, egal ob es jetzt Oldenburg oder Thessaloniki ist, alles dafür tun, um in die Gruppenphase einzuziehen. Das wird nicht einfach. Wir werden erst zu Hause spielen, dann auswärts in Oldenburg oder in Griechenland. Von daher wird es ein schweres Unterfangen. Wir haben aber so viel Selbstbewusstsein, dass wir diese einmalige Chance nutzen wollen, um danach noch weitere sechs Spiele in der Gruppenphase zu haben. Es ist eine Riesenmöglichkeit, dies mit nur zwei Spielen, einem Hin- und Rückspiel, zu erreichen und dafür werden wir alles investieren. Wir werden uns ordentlich darauf vorbereiten und dann schauen wir, was geht.
Das Erreichen der Gruppenphase ist auf der einen Seite das Ziel, das alle erreichen wollen, auf der anderen Seite ist es ein finanzieller und logistischer Kraftakt, der gestemmt werden muss. Die Flames dürfen in der Gruppenphase nicht in der Weststadthalle spielen. Gibt es hierfür schon Lösungen und was kann die Region und das Umfeld dazu beitragen?
Heike Ahlgrimm: Es ist definitiv ein finanzieller und logistischer Kraftakt. Wir suchen immer noch Sponsoren, wir brauchen immer noch Unterstützung, denn wenn wir wirklich in die Gruppenphase einziehen, ist das eine sehr große finanzielle Herausforderung für uns und für so einen kleinen Verein sehr, sehr schwierig. Ich hoffe, dass wirklich noch einige Sponsoren aufspringen und uns unterstützen, weil wir alles dafür tun, um da erfolgreich zu sein. Wir dürfen nicht in der Weststadthalle spielen, das steht schon mal fest. Wir werden nach Elsenfeld umziehen. Das ist eine Halle mit zwei Seiten, die einen sehr modernen Boden hat. Der wird von unten beleuchtet mit blau und den Linien, sodass man den blauen Boden nicht legen muss. Ich bin sehr froh, dass wir das als Verein hinbekommen haben. Natürlich hätten wir gerne in unserer Weststadthalle gespielt, aber die Auflagen der EHF sind ganz klar definiert und das steht daher nicht zur Diskussion. Dementsprechend bin ich froh, dass wir eine Lösung gefunden haben und umziehen werden. Ich hoffe, dass wir trotzdem genügend Publikum bekommen, vielleicht auch noch ein neues Publikum dazubekommen und dass die eingefleischten Fans trotzdem den Weg dorthin auf sich nehmen, um uns da zu unterstützen, weil es wirklich für Bensheim was Einmaliges und was ganz Besonderes ist, dass wir international spielen. Von daher hoffe ich, dass jeder dazu beiträgt uns da zu unterstützen und als achter Mann hinter uns steht.
Die letzte Saison habt Ihr auf dem 8. Tabellenplatz abgeschlossen. Ihr habt eine sehr erfolgreiche Vorbereitung gespielt und alle Testspiele sowie das Turnier in Fritzlar und den selbst ausgerichteten 3. Dentsply Sirona Cup gewonnen und dabei auch gegen viele Ligakonkurrenten gespielt und testen können. Welche Erkenntnisse konntest Du gewinnen und glaubst Du, dass die Erwartungen im Umfeld dadurch gestiegen sind?
Heike Ahlgrimm: Die Erwartungen sind definitiv gestiegen, aber das ist ja immer so: Man will immer höher, weiter, schneller etc. Das ist klar. Wir werden uns davon aber nicht beirren lassen. Alles, was in der Vorbereitung war, zählt jetzt nicht mehr. Ja, wir haben eine gute Mannschaft und ja, wir haben auch schon gute Spiele gemacht in der Vorbereitung. Aber wir müssen das jetzt umsetzen. Wir müssen jetzt die Punkte sammeln in der Liga. Wir werden uns stetig weiterentwickeln und wir dürfen uns nicht ausruhen. Natürlich schielen wir schon dieses Jahr ein bisschen weiter nach oben, aber wichtig für mich ist, dass wir uns nicht unter Druck setzen lassen, sondern dass wir weiter unseren Weg gehen, von Spiel zu Spiel schauen, Schritt für Schritt gucken. Da gehören so viele Faktoren dazu. Da gehört das Umfeld dazu, das uns unterstützt. Ich hoffe, dass wir wieder viele Leute in die Halle bekommen und dass in der Halle mal wieder über 1000 Zuschauer sind. Ich hoffe auch, dass wir attraktiven Handball spielen und so dazu beitragen, dass die Leute kommen. Dann hoffe ich, dass die Sponsoren uns weiter die Stange halten. Da sind sehr viele Erwartungen von unserer Seite und von Seite der Sponsoren. Von daher freue ich mich auf die neue Saison, die hoffentlich eine Mega-Saison wird. Wir werden sportlich alles dafür tun.
Die Liga wird am Ende der Saison um zwei Mannschaften reduziert. Somit gibt es drei direkte Absteiger und keine Relegation. Wer sind für Dich die Kandidaten, die um den Abstieg spielen und wer ist für Dich der Meisterschaftsfavorit?
Heike Ahlgrimm: Es gibt drei Absteiger und keine Relegation, weil die Liga verkleinert soll. Das heißt natürlich, dass es dieses Jahr ein Hauen und Stechen gibt. Bietigheim gehört wieder zu den Meisterschaftsfavoriten. Ich sehe dieses Jahr aber Thüringen ein Ticken stärker, von daher lege ich mich fest, dass Thüringen Meister wird und Bietigheim Zweiter. Dann hat man die üblichen Verdächtigen da oben mit Dortmund, Oldenburg, Metzingen, Buxtehude und Blomberg. Ich hoffe, dass wir auch einen Schritt nach oben machen, dass wir mit den oberen Plätzen ein bisschen liebäugeln. In meinen Augen streiten sich fünf Mannschaften, um die drei Abstiegsplätze. Da gehört Bad Wildungen und Halle dazu, ebenso Solingen, als Aufsteiger sowie Zwickau und Neckarsulm. Auf der anderen Seite weiß man auch, wie schnell es im Handball geht. Man darf sich keine Ausrutscher leisten, damit man nicht da unten reinrutscht. Von daher wird es für uns wichtig sein, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln und erfolgreich zu sein. Wir brauchen den Flow und wenn man den bekommt, dann kann man auch erfolgreich Handball spielen und dann kann man auch das Positive mitnehmen und Pünktchen sammeln. Dafür werden wir alles tun und dann gucken wir, wo die Reise hingeht.
Reden wir über den Liga-Auftakt. Für die Flames geht es dieses Wochenende mit dem Auswärtsspiel beim Buxtehuder SV los, dann kommen die beiden Heimspiele gegen den Deutschen Vizemeister Thüringer HC und die Sport-Union Neckarsulm. Dazwischen geht es im Achtelfinale des DHB-Pokals erneut zum Buxtehuder SV. Wie siehst Du Eure Chancen in den ersten Spielen und im Pokal?
Heike Ahlgrimm: Buxtehude ist gleich ein sehr schweres Auswärtsspiel, weil alle von uns jetzt erwarten, dass wir gewinnen, weil wir in der Vorbereitung gewonnen haben. Aber ich habe ja schon am Anfang angesagt, dass das alles nicht mehr erzählt. Buxte spielt zu Hause, hat den Heimvorteil und wir haben eine lange Anfahrt. Aber dieses Jahr haben wir alles dafür getan, dass es erfolgreich wird, indem wir einen Tag vorher losfahren. Von daher bin ich da guter Dinge, dass es dieses Jahr, endlich zum ersten Sieg gegen Buxtehude reicht.
Dann haben wir ein ganz, ganz schweres Spiel zu Hause. Unser erstes Heimspiel geht gegen meinen Meisterschaftsfavoriten, den Thüringer HC. Auf der anderen Seite müssen wir uns jetzt nicht vor Thüringen verstecken, denn wir haben immer gute Spiele gegen Thüringen gemacht und Thüringen mag es nicht unbedingt gegen uns zu spielen. Danach ist das Spiel gegen Neckarsulm. Das ist ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Das sind zwei fest eingeplante Punkte. Dementsprechend werden wir dieses Spiel fokussiert angehen. Im Achtelfinale des Pokals geht es wieder nach Buxtehude. Aber es ist, wie es ist und wir können es nicht ändern. Wenn wir wieder zum Final Four wollen, dann müssen wir jeden Gegner, der uns zugelost wird, schlagen. Dementsprechend werden wir versuchen in Buxtehude das Pokalspiel zu gewinnen, weil das Final Four in Stuttgart das große Ziel ist, und dafür werden wir alles investieren.
Vize-Pokalsieger und Tabellenplatz 8 in der Saison 2022/23. Was ist das Saisonziel für die Saison 2023/24?
Heike Ahlgrimm: Wir wollen in die Gruppenphase im Europapokal, wir wollen wieder ins Final Four und wir wollen einen Platz besser als Platz 8 sein. Also wir wollen auf jeden Fall nach oben schielen. Mit dieser Mannschaft ist das möglich, aber nur dann, wenn wir alle an einem Strang ziehen, wenn wir alle fokussiert sind, wenn wir unsere Leistung abrufen, wenn wir mit unseren Fans jedes Spiel genießen und ein Fest in der Weststadthalle machen und bei den Auswärtsspielen vielleicht der eine oder andere mitkommt. Dann ist dieses Jahr einiges möglich. Dafür werden wir alles investieren und alles tun.
Zum Abschluss: Hast Du einen persönlichen Wunsch?
Heike Ahlgrimm: Ich wünsche mir, dass wir verletzungsfrei bleiben beziehungsweise keine weiteren Verletzungen hinzukommen, dass meine beiden verletzten Spielerinnen wieder zurückkommen, dass wir uns wirklich mit der Mannschaft kontinuierlich weiterentwickeln, immer einen Schritt nach vorne machen, dass wir diese Saison wirklich Spaß haben und jedes Spiel genießen. Dann schauen wir, was am Ende dabei rumkommt.
Vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg für die neue Saison.
Perfekter Saisonstart – Flames gewinnen erstmals gegen Buxtehude
Es war ein perfekter Saisonstart für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm gewann am Sonntagnachmittag ihr Auswärtsspiel in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) beim Buxtehuder SV mit 30:24 (15:11). Dies ist der erste Sieg in einem Pflichtspiel gegen den Buxtehuder SV überhaupt. Erfolgreichste Torschützin bei den Flames war Lucie-Marie Kretzschmar mit sechs Toren. Bei den Gastgeberinnen waren Isabelle Dölle und Charlotte Kähr mit jeweils fünf Treffern am erfolgreichsten.
Um den Sieg überhaupt möglich zu machen, war die Anreise zu einem Auswärtsspiel erstmals bereits einen Tag vorher, da die Flames sonst am Sonntagmorgen um 5:00 Uhr ihre Fahrt Richtung Buxtehude antreten hätten müssen. Wie sich zeigte, war das eine gute Entscheidung, denn in den bisherigen sechszehn Pflichtspielen (Liga und Pokal) gegeneinander gelang den Flames vorher nur einmal ein Unentschieden am 28.02.2021 in Bensheim. Alle anderen fünfzehn Spiele konnte der BSV für sich entscheiden.
„Ich bin absolut froh, dass wir diese zwei Punkte haben. Wir haben uns sehr, sehr schwer getan in das Spiel reinzukommen und haben die ersten acht Minuten alles falsch gemacht, was es falsch zu machen gibt. In der Auszeit, die Dirk nach acht Minuten genommen hat, haben wir uns einfach gesagt, dass das Spiel für uns jetzt losgeht, dass wir geduldig sein müssen und dass wir weitermachen sollen und dass wir das abhaken, was bis dahin war. Das ist uns gut gelungen, dann stand es auf einmal vier zu fünf für uns. Und dann war der Bann gebrochen. Es war dann ein hin und her. Kurz vor der Halbzeit haben wir uns dann etwas absetzen können, was sehr wichtig war. Wir haben mit vier Toren geführt und gehen mit einer 15:11-Führung in die Halbzeit. Dann sind sehr gut aus der Kabine gekommen und haben in der zweiten Halbzeit im Endeffekt das Spiel verwaltet. Wir haben immer mit sechs bis sieben Toren geführt und hätten auch noch viel höher gewinnen können und müssen. Wir haben zwanzig Fehlwürfe, also zu viele Fehlwürfe gemacht und wenn wir davon noch ein paar mehr reinmachen, dann sieht es noch ganz anders aus. Am Ende des Tages fragt keiner mehr danach. Wir haben die zwei Punkte und vor allen Dingen ist jetzt auch Ruhe, weil wir endlich gegen Buxte gewonnen haben. Und da bin ich sehr froh drüber“, war Heike Ahlgrimm glücklich nach dem Spiel .
Man merkte beiden Mannschaften die Nervosität im ersten Saisonspiel an. So wurden klare Chancen vergeben. Den Flames gelang in den ersten acht Minuten, kein einziger Treffer. So führten die Gastgeber mit 3:0. BSV-Coach Dirk Leun war trotzdem mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden und nahm eine Auszeit. Diese Auszeit nutzte Heike Ahlgrimm, um bei ihrem Team nochmal den Reset-Knopf zu drücken, was wirkte. So gelang Kim Naidzinavicius das erste Flames-Tor in der neuen Saison zum 1:3 (9.). Cara Hartstock erhöhte zwar nochmal auf 4:1 für die Gastgeber, doch mit einem 3:1-Lauf glichen die Flames zum 4:4 aus (11.) und waren wieder im Spiel. Trotzdem wurden weiterhin100%ige vergeben, so dass sich keine Mannschaft absetzen konnte, was auch an den starken Torhüterleistungen auf beiden Seiten lag. Völlig zu Recht wurden die beiden Torhüterinnen Marie Andresen (BSV) und Helen van Beurden (Flames) nach dem Spiel auch als beste Spielerinnen ausgezeichnet.
Bei Stande von 9:9 (23.) nahm Heike Ahlgrimm ein Team-Timeout und fand auch hier wieder die richtigen Worte. Ihr Team konnte sich in den verbleibenden sieben Minuten bis zur Pause einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeiten. Mit einer 15:11-Führung ging es in die Kabine.
Den ersten Treffer im zweiten Abschnitt erzielte zwar der BSV durch die Ex-Flames-Spielerin Lotta Heider, doch anschließend gelang es den Flames sich weiter abzusetzen. Nach dem 19:13 (35.) nahm BSV-Coach Dirk Leun bereits eine weitere Auszeit.
Zwar verkürzte der BSV nochmals auf 17:20 (42.), doch Lucie-Marie Kretzschmar sorgte mit einem Dreierpack wieder für eine Sechs-Tore-Führung zum 23:17 (47.) und eine kleine Vorentscheidung. Dirk Leun reagierte mit seinem letzten Team-Timeout. Den ersten Sieg der Flames gegen sein Team konnte er damit aber nicht mehr verhindern.
Die Flames gewannen am Ende völlig verdient mit 30:24 und konnten zum ersten Mal die lange Busfahrt nach Hause genießen. Berits am 30.09.2023 kommt es in Buxtehude erneut zum Duell beider Teams im Achtelfinale um den DHB-Pokal.
Doch zuvor freuen sich die Flames auf ihr erstes Heimspiel. Am Samstag, 16.09.2023 empfangen die Flames um 18.00 Uhr in der Weststadthalle den deutschen Vizemeister Thüringer HC.
„Wir werden uns jetzt eine Woche gut vorbereiten und dann ein Mega-geiles Heimspiel vor eigenem Publikum machen. Ich hoffe, dass die Halle voll wird, dass uns alle unterstützen und dass wir den großen Favoriten Thüringen ärgern, wie öfters in den letzten Jahren und vielleicht gehen wir ja dann als Sieger vom Feld“, so Heike Ahlgrimm optimistisch mit Blick auf das erste Heimspiel gegen den Favoriten aus Thüringen.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (1), Isabell Hurst (3), Leonie Kockel (1), Sarah Dekker (3), Alicia Soffel (3), Ndidi Agwunedu (5), Lisa Friedberger (4), Kim Naidzinavicius (4/2), Lucie-Marie Kretzschmar (6), Mia Ziercke, Sophia Ewald.
Saisonstart im Norden
Die lange Vorbereitung hat ein Ende. Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach starten mit einem Auswärtsspiel beim Buxtehuder SV in die Saison 2023/24 der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Anpfiff ist in der Halle Nord am Sonntag um 15:00 Uhr.
Diese für Buxtehude ungewöhnliche Spielzeit (die Heimspiele finden normalerweise samstags um 16:00 Uhr statt) erforderte bei den Flames ungewohnte Maßnahmen. Um der Mannschaft eine Abfahrtszeit am Sonntagmorgen um 5:00 Uhr zu ersparen, reist das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm erstmals einen Tag vorher an.
„Es ist das allererste Spiel in der Saison. Wir freuen uns darauf, dass es endlich wieder losgeht. Wir hatten letzte Woche noch unser Bonusspiel mit dem Supercup. Aber jetzt geht es um Punkte, jetzt geht es darum in der Liga anzukommen. Diesmal haben wir alles dafür getan und haben die Voraussetzungen geschaffen, dass wir in Buxtehude ein gutes Spiel machen, denn wir fahren einen Tag eher hin. So haben wir keine Ausrede mehr, dass wir wegen Müdigkeit, im Stau stehen, etc. nicht gut spielen können“ so Heike Ahlgrimm.
Bisher ist es den Flames noch nie gelungen einen Punkt in Buxtehude zu holen, auch wenn sie letzte Saison so nah dran waren, wie noch nie. Damals hatten die Flames wenige Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer zu erzielen. Ein überhasteter Abschluss brachte Buxtehude nochmals in Ballbesitz und Maxi Mühlner gelang der 25:24-siegtreffer.
Überhaupt spricht die Bilanz klar für den Buxtehuder SV. In sechszehn Pflichtspielen gegeneinander gelang den Flames nur einmal ein Unentschieden am 28.02.2021 in Bensheim. Alle anderen fünfzehn Spiele konnte der BSV für sich entscheiden.
Diesmal soll das anders werden und die Flames wollen in Buxtehude erstmals einen Sieg einfahren. Auch wenn die Flames sich in der Vorbereitung zweimal gegen den BSV durchsetzen konnten, so erwartet Trainerin Heike Ahlgrimm ein umkämpftes Spiel.
„Es wird ein hartes und umkämpftes Spiel. Dieses Jahr haben wir eine sehr gute Mannschaft und können definitiv Buxtehude Paroli bieten. Wir können den ersten Sieg gegen Buxtehude einfahren und das wollen wir auf jeden Fall machen. In den letzten Jahren waren wir so nah dran. Ich erinnere nur an das letzte Spiel, wo wir ganz unglücklich verloren haben. Von daher wollen wir dieses Jahr die zwei Punkte und so fahren wir dort hin. Das wird kein Selbstläufer und alles, was in der Vorbereitung war, zählt nicht mehr, das wissen wir. Wir sind halt einfach heiß auf dieses Spiel und wir freuen uns. Bis auf die Verletzten Lilli Holste und Dionne Visser sowie die erkrankte Sarah van Gulik sind alle anderen fit. Dementsprechend werden wir auch mit viel Selbstvertrauen und mit ganz viel Selbstbewusstsein auftreten und dann holen wir uns die zwei Punkte“, ist Heike Ahlgrimm ganz optimistisch, dass es diesmal funktioniert.
Heike Ahlgrimm geht bereits in ihre achte Saison mit den Flames und steht dort seit 2016 auf der Kommandobrücke. Noch länger ist BSV-Trainer Dirk Leun im Amt. Seit 2008 ist Leun Coach in Buxtehude und somit Dienstältester in der Bundesliga.
Vier Abgänge hatte der Buxtehuder SV, vier Neuzugänge kamen zum BSV, u.a. Lotta Heider von den Flames, die in ihrem ersten Pflichtspiel somit gleich auf ihren ehemaligen Verein trifft. Neuzugang Kalia Klomp übernimmt eine Schlüsselposition beim BSV. Die 24 Jahre alte Niederländerin steuert das Spiel der Mannschaft.
Dies ist bei den Flames diese Saison Neuzugang Kim Naidzinavicius, die sich ebenso wie Mia Ziercke auf das erste Bundesligaspiel im Flames-Trikot freut. Ein Sieg in Buxtehude wäre dann noch die Krönung.
Auslosung des DHB-Pokal-Achtelfinals - Flames müsse nach Buxtehude
Kurze Reisen hat Bundestrainer Markus Gaugisch den Werkselfen des TSV Bayer 04 Leverkusen und den amtierenden Pokalsiegerinnen der SG BBM Bietigheim ausgelost. Lokalderbys in Dortmund und Neckarsulm stehen für die beiden Teams auf dem Programm, während sich Bensheim im hohen Norden in Buxtehude beweisen muss.
Die Achtelfinale-Paarungen im DHB-Pokal stehen nach der Auslosung während des HBF-Eröffungsspiels in Bietigheim fest. Bundestrainer Markus Gaugisch, der als Losfee fungierte, bewies ein Händchen für „viele, geographisch nah beieinander liegende Partien“, wie er nach der Auslosung feststellte.
Besonders interessant für den Trainer der Nationalmannschaft das Aufeinandertreffen der NRW-Clubs Dortmund und Leverkusen. „Ein enges Match – das werde ich mir auf jeden Fall genauer anschauen, weil da viele Spielerinnen sind, die für die Nationalmannschaft in Frage kommen“ kommentierte der 49-Jährige das Match, welches er als erstes aus dem Lostopf zog. Auch das letzte Match, welches aus dem Lostopf sprang, sorgte für wenig Reisesorgen bei den beteiligten Teams. Eine gute halbe Stunde Fahrt nach Neckarsulm steht für die Titelverteidigerinnen der SG BBM Bietigheim auf dem Programm – eine sicher gern gesehene Abwechslung nach den Reisestrapazen im Rahmen der EHF Champions League.
Richtung Norden geht es für die Europapokalteilnehmer Bensheim und Thüringen – während die Flames beim Buxtehuder SV gastieren, muss der THC den Weg zu den Handball-Luchsen aus Buchholz antreten. Der VfL Oldenburg darf sich auf den Weg ins Vorland der Schwäbischen Alb machen. Für den European-League-Qualifikanten steht ein Duell mit dem Zweitligisten FRISCH AUF Göppingen auf dem Programm.
Keine geographischen Nachbarn, aber Tabellennachbarn waren in der vergangenen Saison die HSG Blomberg-Lippe und die TuS Metzingen. Der Fünftplatzierte und der Sechstplatzierte der abgelaufenen Bundesliga-Saison stehen sich nun genauso im Achtelfinale gegenüber wie Aufsteiger Solingen und der SV Union Halle-Neustadt. Das letzte Achtelfinale bilden zwei Teams, die sich in der 1. Runde gegen Vertreter der Landesverbände durchgesetzt haben. Hier stehen sich die Bad Wildungen Vipers und die Tigers aus Waiblingen gegenüber.
Die Begegnungen des DHB-Pokal-Achtelfinales im Überblick:
Borussia Dortmund – TSV Bayer 04 Leverkusen
HSV Solingen-Gräfrath 76 – SV Union Halle-Neustadt
FRISCH AUF Göppingen – VfL Oldenburg
HSG Bad Wildungen Vipers – VfL Waiblingen
HL Buchholz 08-Rosengarten – Thüringer HC
Buxtehuder SV – HSG Bensheim/Auerbach
HSG Blomberg-Lippe – TuS Metzingen
Sport-Union Neckarsulm – SG BBM Bietigheim
Die Partien des DHB-Pokal-Achtelfinales werden in der Woche vom 25. September bis 1. Oktober ausgetragen.
Die weiteren Termine im DHB-Pokal 2023/24:
- Viertelfinale: 1. November 2023
- Haushahn Final4: 9. & 10. März 2024