Flames buchen das Ticket nach Europa
Bensheim international. Sie waren stehend k.o., aber der Fight und die gezeigte Moral über 60 Minuten haben sich gleich dreifach gelohnt. Mit einem 30:29 (18:14)-Sieg beim Deutschen Pokalsieger TuS Metzingen lösten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am 24. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) das Ticket für die EHF European League in der nächsten Saison und haben sich somit den Traum der erneuten Teilnahme erfüllt. Möglich machte dies die gleichzeitige 27:33-Niederlage der HSG Blomberg-Lippe beim Thüringer HC. Somit kann Blomberg bei noch zwei ausstehenden Spieltagen den 4. Tabellenplatz erreichen, der zur internationalen Teilnahme berechtigt. Neben dem Auswärtssieg und der Teilnahme am Europapokal durften sich die Flames mit 38:10 Punkten auch über den vorläufigen Sprung auf Platz 2 der Tabelle freuen, da Borussia Dortmund (37:9 Punkte) überraschend nur 28:28-Unentschieden beim SV Union Halle-Neustadt gespielt hat. Der BVB muss allerdings noch das Nachholspiel bei der SG BBM Bietigheim (22.05.24) bestreiten, die von dem Unentschieden ebenfalls profitierten und vorzeitig erneut Deutscher Meister wurden. Beste Werferin der Flames in Metzingen war Kim Naidzinavicius mit 7 Toren, bei den TUSSIES war Nationalspielerin Julia Behnke mit 8 Toren am erfolgreichsten.
„Diese zwei Punkte haben wir uns erkämpft und sie sind auch absolut verdient, weil ich glaube, dass wir über 60 Minuten die bessere Mannschaft waren. Es war unnötig spannend am Ende, weil wir den Sack schon ein-, zweimal vorher hätten zumachen können. Aber danach fragt keiner mehr. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viele Dinge richtig gemacht. Vanessa hat gut gehalten und alles hat funktioniert bis zum Torabschluss. Es haben die Sachen funktioniert, die wir uns ausgedacht haben, auch im Angriff und in der Abwehr haben wir denen das weggenommen. Alles das, was wir vorher besprochen haben, wurde erfolgreich umgesetzt. In der zweiten Halbzeit haben ein bisschen die Kräfte nachgelassen, aber am Ende des Tages haben wir zwei Punkte. Es war ein sehr gutes Spiel und nun haben wir natürlich das große Ziel Europapokalteilnahme erreicht, weil Blomberg verloren hat. Jetzt haben wir noch zwei Spiele, die werden wir genießen und schauen, was da noch dabei rauskommt“, sagt die glückliche Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
Bedingt durch die bekannten Ausfälle der beiden Rechtsaußen Amelie Berger und Sarah Dekker, wurde ihr Team wieder von Josi Leinert verstärkt, die sich diesmal gleich fünfmal in die Torschützenliste eintrug. Außerdem muss Heike Ahlgrimm weiter ihre beste Feldtorschützin Lucie-Marie Kretzschmar verzichten.
Mit fünf Siege in Folge im Rücken erwischten die TUSSIES den besseren Start und gingen durch Tore von Naina Klein und Julia Behnke mit 2:0 (2. Minute) in Führung. Lisa Friedberger markierte kurz danach den ersten Treffer der Flames. Jana Scheib erhöhte wieder für die Gastgeber, doch Kim Naidzinavicius und Isabell Hurst glichen zum 3:3 (4.) aus. Metzingen erspielte sich erneut beim 5:3 (5.) und 6:4 (7.) eine Zwei-Tore-Führung. Jetzt wurde Vanessa Fehr (Gesamtquote von 27,03% gehaltener Bälle) zwischen den Pfosten der Flames aber immer stärker und so gelang den Flames durch einen 4:0-Lauf aus dem 4:6-Rückstandn eine 8:6-Führung (12.) zu machen. TUSSIES-Coach Werner Bösch reagierte zwei Minuten später mit einem Team-Timeout.
Julia Behnke gelang der Anschluss zum 7:8 (15.), doch Josi Leinert und Ndidi-Silvia Agwunedu erhöhten erstmals auf drei Tore zum 10:7 (16.) für die Gäste. Bis zur Pause betrug der Abstand immer zwei bis drei Tore. In die Pause ging es mit einem Vier-Tore-Vorsprung. Den Treffer zum 18:14 besorgte Alicia Soffel fast mit dem Pausenpfiff.
Den ersten Treffer im zweiten Abschnitt erzielte Anna Frankova für die TUSSIES zum 15:18 (33.). Das Spiel wurde ausgeglichener und das Team von Werner Bösch witterte eine Chance, das Spiel doch noch zu drehen. Naina Klein verkürzte auf 18:20 (38.). Julia Behnke erhielt im folgenden Flames-Angriff eine Zeitstrafe. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Lisa Friedberger und Jill Kooij erzielte in Überzahl dann sogar noch das 22:18 (39.) und die Flames waren wieder mit vier Toren in Front.
Jetzt durfte Sarah van Gulik eine Zeitstrafe absitzen und dies nutzte Metzingen wiederum und verkürzte auf zwei Tore zum 20:22. Im Angriff gelang den Flames weitere zwei Minuten kein Tor, stattdessen erzielte Marte Juuhl Svensson sogar den 21:22 (45.) Anschlusstreffer für die TuS. Heike Ahlgrimm bat ihr Team daraufhin zu einer Auszeit. Sarah van Gulik erhöhte wieder auf 23:21 (46.). Es blieb spannend. Die Flames legten vor, die TUSSIES kamen immer wieder auf ein Tor bis zum 25:26 (52.) heran, konnten aber nicht den Ausgleich erzielen. Kim Naidzivanicius übernahm, wie so oft in dieser Saison, die Verantwortung und spielte mit ihren beiden Toren zum 28:25 (54.) wieder einen Drei-Tore-Vorsprung heraus. Durch den Treffer von Anna Frankova zum 28:29 (56.) aus Sicht der Gastgeber war es wieder nur noch ein Tor Rückstand. Für die Flames war es erneut Kim Naidzivanicius, die wieder auf 30:28 (58.) erhöhte.
Julia Behnke brachte die TuS nochmals auf 29:30 (59.) heran. Die Flames hatten die Möglichkeit den entscheidenden Treffer zu setzen, doch die Chance wurde wenige Sekunden vor dem Ende vergeben. So kamen die TUSSIES nochmal in Ballbesitz. Die Zeit reichte aber nicht mehr, der letzte Wurf von Julia Behnke ging nur noch über das Tor und die Flames jubelten über den erkämpften Sieg, der gleichzeitig den Weg nach Europa freimachte.
Am Samstag, 18.05.2024, empfangen die Flames zum letzten Heimspiel Borussia Dortmund und haben somit ein wichtiges Spiel um die Endplatzierung in der Tabelle. Die Flames hoffen auf eine volle Halle, da es auch zu einigen Verabschiedungen nach dem Spiel kommt und um die beiden Punkte in Bensheim zu behalten. Anwurf ist in der Weststadthalle um 18:00 Uhr.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Isabell Hurst (4), Josi Leinert (5), Alicia Soffel (5), Ndidi-Silvia Agwunedu (1), Lisa Friedberger (5/1), Jill Kooij (1), Kim Naidzinavicius (7), Sarah van Gulik (2), Mia Ziercke, Lilli Holste und Dionne Visser.
Schwere Auswärtsaufgabe beim Pokalsieger
Mit dem verdienten 25:21-Heimsieg gegen den SV Union Halle-Neustadt haben die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am vergangenen Wochenende den dritten Tabellenplatz gefestigt und einen weiteren Schritt Richtung EHF European League getan. Am 24. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) wartet jetzt auf die Flames aber ein anderes Kaliber. Am Samstagabend ist das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm beim Deutschen Pokalsieger, TuS Metzingen, gefordert. Anwurf ist in der Öschhalle um 19:30 Uhr.
Aktuell stehen die TUSSIES mit 28:18 Punkten wieder auf dem 6. Tabellenplatz. Die TUSSIES haben vor wenigen Wochen sensationell das Finale beim Haushahn Final4 in Stuttgart gegen den haushohen Favoriten SG BBM Bietigheim mit 30:28 gewonnen. Sie feierten damit den ersten Titel in der Vereinsgeschichte und qualifizierten sich gleichzeitig als DHB-Pokalsieger für die EHF European League.
Für die wollen sich die Flames bekanntlich auch qualifizieren und dazu ist in der Endabrechnung mindestens der 4. Tabellenplatz notwendig. Um die Plätze 2-4 kämpfen derzeit vier Mannschaften. Auf dem 2. Tabellenplatz liegt derzeit Borussia Dortmund mit 36:8 Punkten (das Nachholspiel in Bietigheim ist am 22.05.24), auf Platz 3 folgen die Flames mit 36:10 Punkten, der THC hat als Vierter 35:11 Punkte und die HSG Blomberg-Lippe als Fünfter 32:14 Punkte. Eine Vorentscheidung könnte dann bereits morgen fallen, denn Blomberg spielt bei THC. Sollten die Flames morgen das schwere Spiel in Metzingen gewinnen und Blomberg beim THC nur Unentschieden spielen oder verlieren, dann hätten die Flames die Teilnahme an der EHF European League nächste Saison bereits sicher, denn sie hätten vor den dann verbleibenden zwei Spielen auf jeden Fall mindestens Platz 4 sicher.
Doch mit solchen Rechenspielen sollte man sich nicht allzu lange aufhalten, sondern nur auf sich schauen. Wenn die Flames in den letzten drei Saisonspielen ihre Hausaufgaben machen, dann spielt es keine Rolle, wie die anderen spielen, denn die Flames haben es selbst in der Hand und sind nicht von anderen Ergebnissen abhängig. Und genau das wird Heike Ahlgrimm auch ihrer Mannschaft mit auf den Weg geben.
„Metzingen hat in den letzten Wochen sehr überrascht, hat absolut verdient den Pokalsieg geholt, dafür auch noch mal herzlichen Glückwunsch von mir. Seitdem sie das geschafft haben, können sie völlig befreit aufspielen und das machen sie. Bei Metzingen sind alle Spielerinnen fit. Sie haben durch den Pokalsieg viel Selbstvertrauen und haben in den letzten Wochen Blomberg zu Hause sehr hoch geschlagen und sie haben auch gegen Thüringen gewonnen. Von daher wird einiges auf uns zukommen. Dadurch, dass sie zu Hause spielen und die ganze Mannschaft zur Verfügung haben und wir schon ein bisschen gehandicapt sind, sind sie für mich mit dem Heimvorteil leichter Favorit. Nichtsdestotrotz fahren wir auf jeden Fall nach Metzingen, um dort das Spiel zu gewinnen und um die zwei Punkte zu holen. Wir haben noch ein großes Ziel und das ist international und dafür gilt es in jedem Spiel 100% und Vollgas zu geben sowie alles zu investieren. Und dann schauen wir, was dabei herauskommt. Wir sind trotz unserer Ausfälle immer noch stark genug, wenn wir das, wie in den letzten Wochen bewiesen, kompensieren können. Es ist ein Spitzenspiel vor voller Halle. Von daher freuen wir uns sehr auf das Spiel“, sagt Heike Ahlgrimm mit Blick auf die Begegnung.
Beste Torschützin der TUSSIES ist Linksaußen Dagmara Nocun mit 110/1 Toren. Ihr folgt auf Platz 2 der internen Statistik Jana Scheib im rechten Rückraum mit 103/19 Toren und Naina Klein im linken Rückraum mit 76 Toren.
Die Flames und die TUSSIES standen sich bisher in 31 Pflichtspielen gegenüber. Davon gingen die TUSSIES sechszehnmal als Sieger vom Feld, zwölfmal die Flames und viermal trennte man sich Unentschieden. Die Bilanz in der ersten Liga spricht allerdings klar für die TUSSIES, denn von den 16 Siegen stammen 12 aus den Erstligaduellen. Das Hinspiel am 11.01.2024 konnten die Flames knapp mit 26:25 für sich entscheiden.
Die TuS baut bei den Heimspielen auf die volle Halle und die Unterstützung der Zuschauer. So wurden auch die letzten vier Heimspiele gegen den VfL Oldenburg (34:28), die HSG Bad Wildungen Vipers (39:29), die HSG Blomberg-Lippe (33:21) und den Thüringer HC (35:33). Letzte Woche war das Team von Trainer Werner Bösch, der die TUSSIES am Saisonende verlässt, bei HSV Solingen-Gräfrath 76 (32:28) erfolgreich.
Durch die Heimstärke ist Metzingen am Samstag Favorit, wie von Heike Ahlgrimm bereits erwähnt. Trotzdem soll für ihr Team der nächste Sieg herausspringen. „Wir werden alles geben und fahren nach Metzingen, um zu gewinnen“, bleibt sie optimistisch.
Für die Flames zählen nur die beiden Punkte
Am Ende zählten nur die Punkte. Vor 768 Zuschauern in der Weststadthalle konnten sich die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am gestrigen Donnerstagabend in einer spannenden Schlussphase in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) mit 26:25 (14:11) gegen die TuS Metzingen durchsetzen. Erfolgreichste Torschützin bei den Flames war Lisa Friedberger mit 8/3 Toren, bei den Gästen war Dagmara Nocun mit sechs Treffern. Durch den Sieg bleiben die Flames auf dem 3. Tabellenplatz punktgleich mit dem Thüringer HC. Die TUSSIES bleiben auf dem 6. Platz.
„Heute zählen nur die zwei Punkte und die haben wir. Das war wahrlich kein Leckerbissen, sondern ein Fehlerfestival auf beiden Seiten. Wir haben die zwei Punkte und das war das, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben gesagt, wir wollen so lange wie es geht in der Tabelle oben bleiben. Wir wollten uns auf die Liga konzentrieren und haben dann gestern noch die Hiobsbotschaft bekommen, dass Isi (Anm.: Isabell Hurst) jetzt erstmal ausfällt. Das ist natürlich jetzt, wenn ich nur eine Kreisläuferin habe, sehr schwer, auch vom Kopf her, weil Isi auch sehr wichtig für die Mannschaft ist. Von daher bin ich sehr froh, dass das heute so funktioniert hat. Wir haben viel ausprobiert, wir haben viel gewechselt, zumindest so, dass wir als Sieger vom Feld gehen. Am Ende bin ich heute sehr froh über die zwei Punkte und jetzt müssen wir morgen irgendwie regenerieren, damit wir am Samstag ein gutes Spiel machen, denn das ist das erste Europapokalheimspiel. Ich glaube wir werden dann noch mal ein paar Kräfte freisetzen. Da kommt wieder einiges auf uns zu. Aber auch dieses Spiel gegen Gloria wollen wir gewinnen und dementsprechend werden wir morgen regenerieren und am Samstag Vollgas geben“, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm bei der Pressekonferenz.
Nicht zufrieden war Gästetrainer Werner Bösch. „Logischerweise sind wir, sind wir nicht zufrieden mit der Leistung, die wir heute gezeigt haben. Erste Hälfte waren wir gar nicht im Spiel, in der zweiten Hälfte haben wir zumindest mehr gefightet, mehr probiert, haben dann leider zu viele, auch klare, Situationen liegen lassen. Wir waren über die 60 Minuten zu schlecht, um angeschlagene Bensheimer hier mehr zu ärgern und zu schlagen, was mich und uns als Mannschaft natürlich extrem ärgert. Diese Punkte wären möglich gewesen. Die hätten wir unbedingt machen müssen“, haderte Bösch etwas über die vergebenen Punkte.
Den ersten Treffer des Spiels erzielte Lisa Friedberger, die für die erkrankte Isabell Hurst die Kreisläuferposition übernahm. Es dauerte über drei Minuten, bis der nächste Treffer fiel. Dagmara Nocu glich zum 1:1 (4. Minute) aus. Bis zum 4:4 (9.) blieb das Spiel ausgeglichen, dann setzten sich die Flames mit einem 4:0-Lauf auf 8:4(18.) ab. Beim 14:9 (28.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore. Metzingen konnte mit zwei Treffern von Marte Juuhl Svensson und Rebecca Rott bis zur Paus auf 14:11 verkürzen.
Metzingen kam besser aus der Kabine und konnte den Abstand weiter verkürzen. Nach nur sechs Spielminuten der zweiten Halbzeit war alles wieder offen, denn Metzingen konnte zum 16:16 ausgleichen. Bis zum 18:18 (41.) blieb es ausgeglichen. Die Flames konnten sich dann durch Tore von Kim Naidzinavicius und Sarah van Gulik wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung beim 20:18 (43.) schaffen. Der hielt allerdings nicht lange. Mit einem 3:0-Lauf gelang Metzingen nicht nur der Ausgleich, sondern mit dem 20:21 (51.) erstmals in diesem Spiel auch Führung und das Spiel drohte zu kippen. Folgerichtig reagierte Flames-Coach Heike Ahlgrimm mit einem Team-Timeout. Sie fand offensichtlich die richtigen Worte, denn Lisa Friedberger gelang der Ausgleich zum 21:21 (52.). Jetzt nahm TuS-Coach Werner Bösch seine Auszeit. Nationalspielerin Maren Weigel gelang umgehend die 21:22-Führung. Ein Doppelpack von Nationalspielerin Amelie Berger sorgte wieder für den Führungswechsel zum 23:22 (55.). Es blieb ausgeglichen bis zum 24:24 (58.). Lucie-Marie Kretzschmar und Sophia Ewald mit ihrem Treffer zum 26:24 knapp 59 Sekunden vor dem Ende waren ein kleines Polster. Metzingen nahm nochmals eine Auszeit, Naina Klein verkürzte 35 Sekunden vor dem Ende wieder auf ein Tor auf 26:25. Dies sollte dann auch der Endstand sein.
Wie von Heike Ahlgrimm bereits gesagt, bleibt ihrem Team nicht viel Zeit zum Ausruhen und Regenerieren, denn schon am Samstag, 13.01.2024, geht es international weiter und das erste Heimspiel in der Gruppenphase steht auf dem Programm. Für die Flames bedeutet dieses Heimspiel allerdings die Fahrt nach Elsenfeld, da die Weststadthalle bekanntlich die Anforderungen nicht erfüllt. Gegner ist in der Untermainhalle um 16:00 Uhr das Team von CS Gloria 2018 BN aus Rumänien.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (3), Sarah Dekker (1), Alicia Soffel (3), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (8/3), Kim Naidzinavicius (5/1), Sarah van Gulik (2), Lucie-Marie Kretzschmar (2), Mia Ziercke, Sophia Ewald (1), Lilli Holste.
Flames gegen Metzingen in der Liga gefordert
Nach der internationalen Premiere am Sonntag in der EHF European League sind die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am ungewohnten Donnerstag in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gefordert. Das Spiel wäre ursprünglich am Samstag gewesen, doch durch das Spiel in Nantes musste das Spiel gegen die TuS Metzingen verlegt werden. Anwurf der Partie in der Weststadthalle ist um 19:30 Uhr.
Mit internationalen Spielen kennen sich die TUSSIES eigentlich auch sehr gut aus. Letzte Saison fand allerdings erstmals seit sieben Jahren der Europapokal ohne die TuS Metzingen statt. Mit dem 6. Platz zum Abschluss der Saison 2022/23 wurde zum zweiten Mal in Folge der Europapokalplatz verpass. Diese Saison soll das anders werden. TuS-Trainer Werner Bösch, der die zweite Saison Chefcoach der TUSSIES ist, will mit seinem Team wieder voll angreifen.
Aktuell stehen die TUSSIES mit 12:8 Punkten wieder auf dem 6. Tabellenplatz. Die TUSSIES stehen, wie letztes Jahr, wieder im Haushahn Final4 in Stuttgart, wo sie im Halbfinale auf den VfL Oldenburg treffen. Qualifiziert haben sich hierfür durch einen deutlichen 35:23-Auswärtssieg im Viertelfinale beim HSV Solingen-Gräfrath 76.
Die Saison der TUSSIES zeigt Höhen und Tiefen. So gewinnt man zum Beispiel in Neckarsulm mit 34:20 und verliert zwei Wochen später in Zwickau mit 23:27. Die beiden anderen Niederlagen war gegen die SG BBM Bietigheim mit 25:31 und beim VfL Oldenburg mit 26:30. Dagegen konnte die TuS in Dortmund (25:24) und in Blomberg (28:24) beide Punkte holen. Zu Hause entschied man noch die beiden Partien gegen Halle-Neustadt (31:26) und Buxtehude (29:23) für sich. Bei Re-Start nach der WM mussten die TUSSIES mit der 29:32-Niederlage in Blomberg einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Im letzten Spiel des Tages gab es dann aber noch einen 43:21-Kantersieg über den HSV Solingen-Gräfrath.
Beste Torschützin der TUSSIES ist Linksaußen Dagmara Nocun mit 43 Toren. Ihr folgt auf Platz 2 der internen Statistik die isländische Nationalspielerin Sandra Erlingsdóttir mit 40/17 Toren sowie Jana Scheib im rechten Rückraum mit 34/8 Toren.
Nationalspielerin Julia Behnke ist die Schlüsselspielerin bei den TUSSIES. Die Kreisläuferin erzielte bisher 31 Tore. In ihrer 2. Saison seit ihrer Rückkehr nach Metzingen hat sie nach überstandenen Verletzungen wieder fast komplett zu alter Stärke zurückgefunden und führt als Mannschaftführerin ihr Team auf dem Feld.
Die Flames und die TUSSIES standen sich bisher in 30 Pflichtspielen gegenüber. Davon gingen die TUSSIES sechszehnmal als Sieger vom Feld, elfmal die Flames und viermal trennte man sich Unentschieden. Die Bilanz in der ersten Liga spricht allerdings klar für die TUSSIES, denn von den 16 Siegen stammen 12 aus den Erstligaduellen. Mit einem Sieg in Bensheim wollen die TUSSIES näher an die Flames in der Tabelle rücken, um dem Traum von Europa näherzukommen.
Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm erwartet ein Spiel auf Augenhöhe. „Es wird ein sehr schweres Spiel, denn bei Metzingen sind alle verletzten Spielerinnen zurück. Metzingen hat eine sehr starke Mannschaft und ist dieses Jahr eigentlich angetreten, um wieder die internationalen Plätze anzugreifen. Sie haben sehr gute Neuzugänge bekommen, wie Jana Scheib und Naina Klein. Dazu sind viele gute Spielerinnen geblieben, wie die deutschen Nationalspielerinnen Maren Weigel und Julia Behnke oder die beiden Spielerinnen auf Rückraummitte Svensson und Erlingsdóttir. Auch die beiden Linksaußen sind sehr stark. Das ergibt dann, wie gesagt, eine sehr starke Mannschaft. Sie hatten jetzt ein bisschen Pause, da ja das Spiel vom Wochenende auf Donnerstag verlegt wurde. Ich hätte gerne an einem anderen Tag gespielt, aber das war von Metzingen aus nicht möglich. Von daher müssen wir das jetzt so annehmen. Wir haben uns gut drauf vorbereitet und werden versuchen, alles zu investieren, denn wir wollen gerne oben bleiben und dafür müssen wir Metzingen schlagen. Metzingen möchte gerne oben angreifen, deswegen müssen sie uns schlagen. Also die Voraussetzungen sind für beide Teams gleich. Beide wollen einen Sieg. Das wird keine einfache Geschichte, aber wir glauben an uns, und werden alles in die Waagschale werfen und dann schauen wir, was dabei herauskommt“.
Flames stehen am Ende mit leeren Händen da
Die Premiere auf dem schönen blauen Hallenboden ist nicht so verlaufen, wie es alle gehofft hatten und wie es 53 Minuten lang auch aussah. Am Ende kassierten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach eine unnötige 31:32 (18:16)-Niederlage gegen die TuS Metzingen. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm hatte sich Anfang der zweiten Halbzeit eine Fünf-Tore-Führung beim 22:17 herausgespielt und stand am Ende wieder mit leeren Händen da. Beste Werferin bei den Flames war Alicia Soffel mit 9 Toren, bei den TUSSIES war Katharina Pandza mit 10/3 Toren am erfolgreichsten.
„Glückwunsch an Metzingen zum Sieg. Im Endeffekt war es sehr knapp. Wir haben es halt einfach nicht geschafft unser Spiel bis zum Ende durchzuziehen. Wir haben ganz viele Fehler gemacht und hatten ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Wir haben viel geführt, wir haben fünfmal die Chance oder viermal die Chance auf das Fünfte wegzugehen, aber wir schaffen es nicht. Metzingen kommt immer wieder ran, Tor um Tor und wir fangen wieder an zu denken, was wir vorher nicht gemacht haben. Am Ende haben wir noch zwei Möglichkeiten ein Tor zu machen, schaffen es aber nicht. Von daher stehen wir heute mit leeren Händen da. Das ist sehr ärgerlich, weil wir heute mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten. Es war mehr drin, aber so ist es. Wir müssen weiterarbeiten, wir müssen einfach schauen, dass wir in den entscheidenden Situationen ein bisschen cleverer sind, ein bisschen mehr Mut haben und ein bisschen mehr Überzeugung. Wir müssen das abhaken und weitermachen. Nächste Woche kommt ein ganz schweres Spiel. Aber heute tut es schon weh“, bilanziert die enttäuschte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
Ihre Gegenüber, TUS-Trainer Werner Bösch war dagegen glücklich über den Ausgang des Spiels. „Ich denke wir haben von beiden Mannschaften ein Auf und Ab gesehen, mit einem glücklichen Sieg auf Metzinger Seite. Es hätte auch genauso gut andersrum ausgehen können. Am Schluss hält uns Lea mit ihren Paraden den Sieg. Wir haben heute beide hier Werbung für den Handballsport gemacht“, so Bösch.
Die TUSSIES erwischten den besseren Start in die Partie und lagen nach zwei Minuten mit 0:2 vorne. Alicia Soffel (4.) und Lotta Heider glichen für die Flames aus. Es blieb ein ausgeglichenes Spiel. Alicia Soffel sorgte mit ihrem Treffer zum 9:8 (15.) für die erste Führung der Flames. Magda Balsam glich zum 9:9 (16.) aus. Maren Weigel erhielt eine Zeitstrafe und Myrthe Schoenaker verwandelte den Siebenmeter zum 10:9 (17.) und Flames-Torfrau Vanessa Fehr warf in das leere Metzinger Tor zum 11:9 und hätte sogar noch einen weiteren Treffer erzielen können, doch der Wurf landete knapp neben dem leeren Gehäuse.
Katharina Pandza konnte für die TUSSIES nochmal zum 12:12 24.) ausgleichen, doch bis zum Pausenpfiff hatten sich die Flames einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt. Mit einem 18:16 ging es in die Kabinen.
Die Flames erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Alicia Soffel machte da weiter, wo sie in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit aufgehört hatte und erzielte gleich das erste Tor in Halbzeit zwei. Drei Tore von Leonie Kockel und die Flames waren beim 22:17 (37.) erstmals mit fünf Toren weg. Die Flames hatten die Möglichkeit weiter davonzuziehen, doch scheiterten sie immer wieder an der Schweizer Nationaltorhüterin Lea Schüpbach, die ihr Team mit ihren Paraden nicht nur im Spiel hielt, sondern dafür sorgte, dass ihr Team zurück ins Spiel fand.
Leonie Kockel erzielte das 23:19 (41.) für die Flames und erhielt kurz danach in der Abwehr eine Zeitstrafe. Die Überzahl nutzten die TUSSIES und verkürzten durch Magda Balsam und Dagmara Nocun auf 23:21 (43.) und Katharina Pandza eine Minute später auf 23:22. Die TUSSIES witterten ihre Chance und Flames-Coach Heike Ahlgrimm reagierte mit einem Team-Timeout. Lisa Friedberger erhöhte wieder auf 24:22 (45.) für die Flames.
Zehn Minuten vor dem Ende kam Metzingen zum 26:26 (50.), Alicia Soffel brachte ihr Team nochmals mit 27:26 (51.) in Führung.
Nationalspielerin Maren Weigel gelang mit ihrem Tor zum 27:28 (53.) die erste Führung der TUSSIES seit dem 7:8. Metzingen legte immer wieder vor, doch die Flames glichen jeweils aus. Katarina Pandza erzielte 90 Sekunden vor dem Ende das Führungstor zum 31:32 für die TUSSIES. Die Flames hatten noch die Chance mindestens einen Punkt zu holen, doch wie auch in den beiden letzten Ligaspielen gegen Oldenburg und in Buxtehude nimmt die Schlussphase kein gutes Ende für die Flames, die erneut mit leeren Händen dastehen.
Für die Flames geht es am nächsten Samstag, 22.04.2023, zum BSV Sachsen Zwickau.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr (1), Helen van Beurden – Amelie Berger, Isabell Hurst (2), Leonie Kockel (4), Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker (3/2), Elisa Stuttfeld (3), Alicia Soffel (9), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (4/1), Lucie Kretzschmar, Lilli Holste, Dionne Visser (3).
Liga-Neustart gegen Metzingen
Nach fast drei Wochen Pause fliegt der Ball wieder in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Nach dem erfolgreichen Pokalwochenende am 01./02.04.23 beim Haushahn Final4 in Stuttgart und einer Woche Urlaubspause geht es für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am Samstag, 15.04.2023, gegen die TuS Metzingen ebenfalls im Bundesligaalltag weiter. Anwurf in der Weststadthalle ist um 18:00 Uhr.
Nach einer Woche trainingsfrei sind die Flames am Ostermontag wieder ins Training eingestiegen und haben sich intensiv auf das Spiel vorbereitet.
„Ich bin froh, dass wir diese freie Woche hatten, weil wir das nach den ganzen Emotionen und der ganze Euphorie, die da war, gebraucht haben. Es war gut, dass wir ein bisschen den Kopf frei bekommen haben und wieder runterkommen konnten. Jetzt liegt der volle Fokus auf der Bundesliga. Wir haben noch sieben sehr schwere Spiele. Wir haben Spiele, die wir unbedingt gewinnen müssen, aber wir haben auch Spiele, wo wir keine Favoriten sind”, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm zum Re-Start in der Liga.
Die TUSSIES waren ebenfalls beim Final4, unterlagen aber in beiden Spielen. Im Halbfinale verlor man deutlich 29:39 gegen den späteren Pokalsieger, die SG BBM Bietigheim. Im kleinen Finale unterlag das favorisierte Team von Coach Werner Bösch mit 26:39 dem VfL Oldenburg, gegen den man in der Liga deutlich mit 35:24 gewonnen hatte.
Etwas Pokalfeeling erwartet beide Teams auch in der Weststadthalle. Der ab der kommenden Saison in der HBF vorgeschriebene blaue Handballboden wird für das Spiel erstmals in der Halle verlegt.
Dieser Boden ist auch Pflicht bei den internationalen Spielen und die sind auch das Saisonziel der TuS Metzingen, den diese Saison fand erstmals seit sieben Jahren der Europapokal ohne die TUSSIES statt. Den TUSSIES reichte letzte Saison der fünfte Platz nicht zur Teilnahme aus. Diesen Tabellenplatz belegen die TUSSIES aktuell auch mit 22:14 Punkten, haben allerdings ein Spiel weniger als die HSG Blomberg-Lippe auf dem 4. Platz mit 23:15 Punkten.
In der Liga macht man weitestgehend die Hausaufgaben zum Erreichen des Saisonzieles. Lediglich die beiden Niederlagen in Leverkusen (22:26) und in Zwickau (25:26) waren sicher nicht eingeplant.
Beste Torschützin der TUSSIES ist Linksaußen Dagmara Nocun mit 104/11 Toren, die damit Platz 8 der HBF-Scorerliste belegt. Ihr folgt auf Platz 2 der internen Statistik Nationalspielerin Lena Degenhardt mit 85/1 Toren, die verletzungsbedingt allerdings bis zum Saisonende ausfällt. Ihr folgt Rechtsaußen Magda Balsam mit 79/37 Toren. Magda Balsam war mit 17 Treffern auch beste Torschützin beim Haushahn Final4.
Die Flames und die TUSSIES standen sich bisher in 29 Pflichtspielen gegenüber. Davon gingen die TUSSIES fünfzehnmal als Sieger vom Feld, elfmal die Flames und viermal trennte man sich Unentschieden. Die Bilanz in der ersten Liga spricht allerdings klar für die TUSSIES, denn von den 15 Siegen stammen 11 aus den Erstligaduellen. Eine Erstligabegegnung ging Unentschieden aus und zweimal gewannen die Flames, zuletzt am 29.12.2021 mit 31:28 hier in der Weststadthalle. Das Hinspiel konnten die TUSSIES nach einem 15:17-Pausenrückstand am Ende noch mit 34:31 für sich entscheiden.
Die Zuschaer erwartet eine packendes Bundesligaduell, in dem beide Mannschaften als Sieger vom Platz gehen wollen. Favorit sind die TUSSIES, die für ihr Saisoniel auch beide Punkte aus Bensheim benötigen.
“Metzingen ist Favorit in diesem Spiel und muss unbedingt gewinnen, um oben zu dranzubleiben. Sie wollen international spielen, dafür müssen sie Platz vier erreichen und daher gilt für sie, dass verlieren verboten ist. Wir können befreit aufspielen und ich möchte, dass die Mädels das genießen. Ich hoffe, dass wir ein bisschen die Euphorie vom Pokal mitnehmen und dass es leichter wird nach dem, was wir erreicht haben und dass uns das ein bisschen trägt. Wir haben nichts zu verlieren, aber wir werden auch für die Fans kämpfen. Ich hoffe, dass wieder viele in die Halle kommen und wir wollen ihnen mit 2 Punkten nochmal Danke sagen”, wünscht sich Heike Ahlgrimm
Verzichten muss sie neben den beiden Langverletzten auch auf die erkrankte Sarah van Gulik. Ob Lucie-Marie Kretzschmar, die wegen einer Knieverletzung schon beim Final4 nicht eingesetzt werden konnte, spielen kann, wird sich kurzfristig entscheiden.
“Wir sind ein klein wenig gehandicapt. Auf der anderen Seite hat auch Metzingen mit Lena Degenhart einen sehr schwerwiegenden Ausfall sowie mit Rebecca Rott und Viktoria Woth. Aber wir werden das kompensieren. Wenn wir unsere Leistung abrufen und auch diese Emotionen und diesen Einsatz zeigen, den wir gegen Oldenburg im Halbfinale gezeigt haben, dann bin ich guter Dinge, dass wir gegen Metzingen zu Hause bestehen können. Gerade zu Hause, mit unserem achten Mann, mit der Roten Wand im Rücken. Von daher freue ich mich auf das Spiel. Wir werden alles dafür tun, die zwei Punkte mitzunehmen”, verspricht Heike Ahlgrimm.