Flames schreiben weiter Geschichte – Erster Sieg in der Gruppenphase

Der Jubel kannte nach dem Schlusspfiff keine Grenzen mehr. Mit 35:29 (17:15) bezwangen die Flames der HSG Bensheim/Auerbach den polnischen Club MKS FunFloor Lublin. Für die Flames ist das ein historischer Sieg, denn es ist nicht nur der erste Sieg in der Gruppenphase der EHF European League, sondern gleichzeitig auch der erste Sieg gegen ein internationales Team. Erfolgreichste Torschützin der Flames war Sarah Dekker mit acht Toren, bei Lublin waren die ehemalige Metzingen-Spielerin Magda Balsam, Sara Kovarova, Omana Roszak und Kinga Achruk mit jeweils vier Tore am erfolgreichsten.

„Ich bin absolut stolz auf die Mädels. Das war heute auch sehr emotional und wir haben endlich den ersehnten erste Sieg gegen ein internationales Team. Wir haben auch in den letzten Spielen schon sehr viel investiert, haben aber einfach nicht die Leistung so abgerufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Am Montag haben wir sehr viel drüber gesprochen, was wir verändern müssen, was wir machen müssen und haben uns heute einfach belohnt. Wir haben heute wahnsinnig gekämpft und in der Abwehr versucht das Spiel des Gegners zu unterbinden. Im Angriff haben wir jeden Rückschlag weggesteckt. Im Training am Freitag hatte sich noch Sara van Gulik verletzt. Sie hätte sich heute zur Verfügung gestellt, war aber überhaupt nicht einsatzfähig. Meine dritte Kreisläuferin, die Sophia Ewald, hat sich jetzt verletzt, da bin ich mal gespannt, was da noch kommt. Sie ist jetzt zur Untersuchung im Krankenhaus. Das halt alles so Dinge, die sehr schwierig sind, dann zu kompensieren. Von daher wirklich Hut ab vor der Leistung meiner Mädels, das sie das so gemacht haben, dass wir heute unsere Fehlwürfe minimiert haben und ich bin sehr happy, dass wir uns endlich belohnt haben“, kommentierte eine überglückliche Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm das Spiel.

In den beiden vorangegangenen Spielen der aktuellen Gruppenphase hatte keine der beiden Mannschaften einen Punkt geholt, denn beide Teams unterlagen in ihren bisherigen Begegnungen jeweils CS Gloria 2018 BN (ROU) und Neptunes Nantes (FRA), die sich heute auch gegenüberstanden und 19:19  trennten.

Den besseren Start in die Begegnung erwischten vor 735 Zuschauern in der Untermainhalle in Elsenfeld die wesentlich erfahreneren Gäste aus Polen und kontrollierten das Spiel. Den ersten Treffer der Flames erzielte Sarah Dekker zum 1:2 in der 3. Minute. Die Flames leisteten sich in der ersten Viertelstunde einige einfache Fehler, die Lublin nutzte und teilweise mit drei Toren führte, so beim 1:4 (5.), 3:6 (10.), 5:8 (11.), 7:10 (15.) und 8:11 (16.). Mit einem 4:0-Lauf drehten die Flames den Rückstand und gingen durch Ndidi-Silvia Agwunedu erstmals mit 12:11 (21.) in Führung. Lucie-Marie Kretzschmar erhöhte direkt danach auf zwei Tore zum 13:11 (23). Mit diesem Zwei-Tore-Vorsprung gingen die Flames beim 17:15 in die Kabine.

Ndidi-Silvia Agwunedu und Lisa Friedberger mit einem verwandelten Siebenmeter zum 19:15 (34.) bauten den Vorsprung auf vier Tore aus. Die Flames dominierten die zweite Halbzeit und ließen recht schnell keinen Zweifel aufkommen, dass sie diesen ersten Sieg unbedingt wollen. So konnten sie es auch verkraften, dass Lucie-Marie Kretzschmar in der 56. Minute nach ihrer dritten Hinausstellung die Rote Karte sah. Insgesamt gab es elf Zeitstrafen gegen beide Teams, sechs davon gegen die Flames und fünf gegen Lublin, was zeigte, dass es ein kampfbetontes Spiel war und beide Mannschaften erstmals punkten wollten.

Den Schlusspunkt setzte Kapitänin Lisa Friedberger mit ihrem Treffer zum 35:29.

„Ich bin sehr, sehr stolz. Das gibt uns auch ein bisschen Selbstvertrauen und das zeigt uns, dass wir es auch international können, weil alle ja schon immer geunkt haben, warum wir da drin sind, obwohl wir nicht leistungsfähig sind. Daher bin ich sehr froh, dass wir es heute einfach mal gezeigt haben, dass wir das auch umsetzen können und dass wir auch zwei Punkte holen können und auch mal gewinnen können. Von daher genießen wir das jetzt. Jetzt haben wir ein bisschen mehr Luft, jetzt haben wir Mittwoch keine englische Woche und am nächsten Wochenende kommt Leverkusen. Das ist ein ganz wichtiges Spiel in der Liga, da haben wir den vollen Fokus drauf und dann schauen wir was dabei herumkommt“, sagt Heike Ahlgrimm.

In der EHF European League geht es für die Flames weiter am 03. Februar mit dem Rückspiel gegen FunFloor Lublin.

In der Handball Bundesliga Frauen (HBF) empfangen die Flames am Samstag, 27. Januar 2024 um 18:00 Uhr in der Weststadthalle das Team von Bayer Leverkusen.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden (1) – Amelie Berger (5), Sarah Dekker (8), Alicia Soffel (5), Ndidi Agwunedu (4), Lisa Friedberger (6/3), Kim Naidzinavicius (2), Sarah van Gulik, Lucie-Marie Kretzschmar (3), Mia Ziercke (1), Sophia Ewald, Lilli Holste.