Thüringer HC setzt sich am Ende durch
Nach dem sensationellen Einzug in das Final4 des DHB-Pokals am vergangenen Wochenende haben die Flames der HSG Bensheim/Auerbach im letzten Hinrundenspiel der Handball Bundesliga Frauen (HBF) eine weitere Überraschung verpasst. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm unterlag nach tollem Kampf am Mittwochabend mit 24:30 (10:12) beim Favoriten Thüringer HC. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger mit 6/3 Toren sowie Lotta Heider mit 5 Toren.
Mit 23:3 Punkten festigte der THC Platz zwei nach der Hinrunde hinter Spitzenreiter SG BBM Bietigheim. Die Flames belegen mit 9:17 Punkten weiterhin den 9. Tabellenplatz.
„Uns sind in den letzten 9 Minuten etwas die Kräfte ausgegangen. Wir haben uns auch ein bisschen anstecken lassen von der Hektik und haben uns mit anderen Dingen beschäftigt, was uns nicht gut tut. Wir sind immer stark, wenn wir uns auf uns konzentrieren. Ich glaube, dass wir bis zur 50. Minute Thüringen einen starken Fight geboten haben und dass wir sehr stark gespielt haben. Am Ende des Tages machen wir in der entscheidenden Situation zu viele Fehler und von daher geht die Niederlage auch in Ordnung. Aber ich kann meiner Mannschaft gar keinen Vorwurf machen, weil wir heute alles investiert haben“, bilanzierte Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
„Ich muss als erstes Mal ein Kompliment an Bensheim loswerden. Wir haben natürlich auch das Spiel gegen Dortmund analysiert. Da haben sie so gekämpft und gefightet und von daher wussten wir, dass es ein sehr intensives und spannendes Spiel wird. Sie haben das wirklich herausragend gemacht und uns von der ersten Sekunde an gefordert und wir haben einfach zu viele technische Fehler und zu viele Chancen liegen gelassen. Heute bin ich einfach glücklich über das Ergebnis und die beiden Punkte, denn das ist das, was zählt“, so THC-Trainer Herbert Müller nach dem Spiel.
Die Flames wollten die Euphorie und das Selbstvertrauen nach dem Pokalfight mit nach Thüringen nehmen. Das ist ihnen auch 50 Minuten lang gut gelungen, doch das Pokalspiel hat den Spielerinnen noch in den Knochen gesteckt, da die Regenerationsphase doch sehr kurz war. So konnte Kreisläuferin aufgrund der Rückenprobleme aus dem Dortmund-Spiel die Reise nach Erfurt erst gar nicht mit antreten. Am Ende konnte der THC doch seine Klasse ausspielen und setzte sich durch.
Die Flames fanden gut ins Spiel und führten nach 10 Minuten mit 4:2. Knapp zwei Minuten später stand es 4:4. Die Flames legten zweimal vor, der THC glich zum 6:6 (14.) und ging kurz danach erstmals mit zwei Toren beim 8:6 (16.) in Führung. Doch die Flames blieben dran und glich wieder zum 8:8 (22.) aus. Es blieb eng und es wurden mit einem knappen 10:12-Rückstand die Seiten gewechselt.
Auch im zweiten Abschnitt blieb es eng und dem Favoriten gelang es nicht sich abzusetzen. Beim 13:13 (34.) gelang den Flames wieder der Ausgleich und Lisa Friedberger brachte ihr Team beim 15:14 (36.) wieder in Front. Es blieb spannend. Bis zum 21:21 (48.) wechselte immer wieder die Führung. Beim THC war jetzt vor allem Annika Lott, die ihre Mannschaft mit schönen Einzelaktionen und Rückraumwürfen auf die Siegesstraße führte. Mit vier Toren in Folge wandelte der THC das 21:21 in eine 25:21_Führung (53.). Die Flames setzten mit einer offensiven Deckung nochmal alles auf eine Karte, konnten aber das Spiel aufgrund der nachlassenden Kräfte nicht mehr wenden. Am Ende stand ein 30:24 für den THC auf der Anzeigentafel.
„Meine Mädels haben heute trotzdem 50 Minuten Charakter gezeigt. Am Ende haben wir jetzt keine Punkte, aber davon geht die Welt nicht unter. Wir werden jetzt ein bisschen regenerieren und haben zum Glück das Wochenende frei. Dann haben wir zwei ganz wichtige Spiele in Leverkusen und gegen Halle. Dafür werden wir regenerieren und dann alles investieren und regenerieren. Dann werden wir wieder angreifen“, so das Fazit von Heike Ahlgrimm.
Durch das vorgezogene Spiel haben die Flames jetzt das Wochenende frei und müssen dann am Sonntag, 12.02.2023, geht es dann zum TSV Bayer 04 Leverkusen (16:00 Uhr , Ostermann-Arena).