Erste Saisonniederlage für die Flames
Nach zwei Siegen mussten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach ihre erste Saisonniederlage in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) einstecken. Mit 22:28 (12:15) unterlag das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm dem favorisierten amtierenden Deutschen Vizemeister Borussia Dortmund. Erfolgreichste Torschützin bei den Flames war Dionne Visser mit 7 Toren, beim BVB war Zoe Sprengers mit 8 Toren am erfolgreichsten.
Es war nach zwei Spieltagen das Duell Dritter gegen Vierter. Der BVB findet sich nach diesem Spiel vorerst auf dem zweiten Tabellenplatz wieder. Die Flames sind auf den sechsten Tabellenplatz mit 4:2 Punkten hinter die punktgleiche HSG Bad Wildungen Vipers und die HSG Blomberg-Lippe gerutscht, da beide ein besseres Torverhältnis haben.
„Glückwunsch an Dortmund zum verdienten Sieg. Ich glaube, wenn man auf die Anzeigetafel schaut, dann sieht man, woran es bei uns heute gehapert hat. Wir machen nur 22 Tore und haben heute einfach ein Angriffsproblem. Helen hat uns heute in vielen Situationen gerettet. Im Angriff haben wir nicht die Durchschlagskraft gehabt und machen zu viele Fehler und Fehlwürfe. Wir haben es Dortmund eine Zeitlang schwer gemacht, aber wenn man in der 2. Halbzeit in zwanzig Minuten nur sechs Tore macht, dann hängen die Trauben natürlich hoch. Mich ärgert ein bisschen, dass wir unsere Leistung nicht abgerufen haben. Darüber werden wir sprechen und das dann abhaken. Aber Dortmund ist auch nicht irgendjemand und das haben sie dann schon ganz schön clever gemacht. Davon geht die Welt jetzt nicht unter, aber wir werden das analysieren müssen und diese Dinge dann umstellen, sonst wird es auch beim nächsten Gegner sehr schwer“, erklärte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
Sehr zufrieden war Dortmunds Interimstrainer Andreas Kuno, der nach der Freistellung von Cheftrainer André Fuhr, wie bereits in Neckarsulm, zusammen mit Dominik Schlechter Regie von der Bank aus führte. „Ich finde, wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht für die Situation in der wir uns gerade befinden. Ganz souverän habe ich das aber nicht in allen Phasen gesehen. Bensheim macht das richtig gut und steckt nie auf. Ich bin stolz auf die Mädels wie wir Höhen und Tiefen im Spiel gemeistert haben und uns auch nicht vom Publikum beeindrucken haben lassen.“
Die Flames gingen als Außenseiter ins Spiel und hofften, mit einer guten Leistung vielleicht für eine Überraschung sorgen zu können. Vierzehn Minuten lang sah es auch so aus, dass diese Chance besteht, denn bis zum 7:6 legten die Flames immer ein oder zwei Tore vor. Es sollte aber die letzte Führung der Flames bleiben. Der von BVB-Kapitänin Alina Grijseels zum 7:7-Ausgleich (15.) verwandelte Siebenmeter war der Anfang zur Wende im Spiel. Vor allem Kreisläuferin Lisa Antl und Zöe Sprengers, die allein in den ersten 30 Minuten 6 Tore erzielte, waren nicht aufzuhalten. So zog der BVB über 7:9 (17.) und 9:12 (21.) auf 10:14 (26.) davon. Dank einer erneut überragenden Helen van Beurden zwischen den Pfosten blieben die Flames aber immer noch dran und gingen nach dem mit dem Pausenpfiff verwandelten Siebenmeter von Myrthe Schoenaker mit einem noch einholbaren 12:15-Rückstand in die Kabine.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Borussinnen jedoch innerhalb von zehn Minuten den Vorsprung auf sechs Tore beim 13:19 (41.). Flames-Coach Heike Ahlgrimm reagierte mit einem Team-Timeout und ihr Team verkürzte durch zwei verwandelte Siebenmeter von Myrthe Schoenaker und einem Treffer von Dionne Visser auf 16:19 (45.) und erneut durch Dionne Visser auf 17:20 (48.).
Bei den 520 Zuschauern in der Weststadthalle keimte nochmal Hoffnung auf. Angeführt von der starken Alina Greijseels erhöhte der BVB wieder auf sechs Tore zum 18:24 (51.) durch Lisa Antl, was endgültig die Vorentscheidung war. Den Schlusspunkt setzte Maraike Kusian mit ihrem Treffer zum 22:28 Endstand.
Statistik:
HSG Bensheim/Auerbach:
Helen van Beurden – Leonie Kockel, Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker (3/3), Elisa Stuttfeld (1), Jana Haas, Ndidi Agwunedu, Lisa Friedberger (2/1), Sarah van Gulik (3), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (3), Sophia Ewald, Lilli Holste (1), Dionne Visser (7).