Keine Chance für die Flames beim Deutschen Meister

Der alte und neue Deutsche Meister der Handball Bundesliga Frauen (HBF) heißt SG BBM Bietigheim. Mit einem deutlichen 34:21 (20:10) setzte sich das Team von Trainer Markus Gaugisch am 23. Spieltag gegen die Flames der HSG Bensheim/Auerbach durch. Damit kann Bietigheim in den verbleibenden drei Spieltagen nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. Beste Werferinnen bei den Flames waren Isabell Hurst, Alicia Soffel und Lucie-Marie Kretzschmar, bei Bietigheim war Kelly Dulfer mit sechs Toren am erfolgreichsten.

Es war das dritte Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison. Am 2. April standen sich beide Teams noch in Stuttgart im Endspiel des Haushahn Final4 gegenüber, damals gewann Bietigheim ebenfalls deutlich mit 39:25 und gewannen den DHB-Pokal zum dritten Mal in Folge. Die Ausgangslage am Samstag war für die Flames etwas kurios. Gewinnt man, wäre man national die erste Mannschaft, die national Bietigheim seit dem 31.03.2021 schlagen würde, verliert man, gewinnt die die SG BBM Bietigheim das Double und die Flames sind als Pokalfinalist für die European League in der Saison 2023/24 qualifiziert.

Die Flames wollten es dem Gastgeber so schwer wie möglich machen du konnten die ersten Minuten vor 741 Zuschauern dem Gegner durchaus Paroli bieten und in der 4. Minute durch Amelie Berger auch mit 3:2 in Führung gehen. Bis zum 4:4 (8.) blieb es noch ausgeglichen, dann zog Bietigheim durch einen 4:0-Lauf auf 4:8 (12.) davon und Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nahm ein Team-Timeout. Lucie-Marie Kretzschmar konnte zwar nochmal auf 5:8 (13.) verkürzen, doch dann zeigte die Flames-Abwehr zunehmend Schwächen und der Angriff fand keine Durchschlagskraft gegen die Bietigheimer Abwehr um Nationalspielerin Xenia Smits. So setzte sich der Favorit bis zur 25. Minute auf 7:17 ab. Mit einem 10:20-Pausenrückstand ging es dann in die Kabine und an der Meisterschaft von Bietigheim zweifelte bei diesem deutlichen Vorsprung keiner mehr.

Die deutliche Pausenansprache von Heike Ahlgrimm zeigt Wirkung. Die Flames erwischten den besseren Start in die zweite Halbzeit und verkürzten durch Amelie Berger und Isabell Hurst nach fünf torlosen Minuten auf beiden Seiten auf 12:20 (36.). Nun bat Markus Gaugisch sein Team zur Auszeit.

Beim 16:22 (40.) durch Amelie Berger waren die Flames bis auf sechs Tore dran. Durch einen 4:0-Lauf zog Bietigheim dann allerdings wieder auf zehn Tore zum 16:26 (44.) davon und Heike Ahlgrimm nach ihr Team-Timeout.

Am Ende stand ein 34:21 für die Gastgeber auf der Anzeigentafel, die ausgiebig ihren Titel feierten.

„Bietigheim ist verdient Deutscher Meister. Wir konnten in der ersten Halbzeit zehn Minuten mithalten, danach haben wir völlig den Faden verloren. Wir haben nicht besonders gut gespielt. In der Abwehr haben wir zu viele Tore bekommen und vorne keinen Durchschlagskraft mehr gehabt. Ich bin ein bisschen laut geworden in der Halbzeit, weil mir das nicht gefallen hat. 20:10 ist einfach nicht der Anspruch von uns, auch wenn das Bietigheim ist. Von daher mussten wir das ansprechen. In der zweiten Halbzeit haben wir ordentlich mitgespielt, haben ein bisschen mutiger agiert, haben in der Abwehr viel konsequenter zugepackt. Am Ende gingen uns ein bisschen die Kräfte aus. Aber in der zweiten Halbzeit verlieren wir im Endeffekt nur mit drei Toren mit 14:11. Damit kann man leben. Man hat gemerkt, dass Bietigheim einfach eine Liga zu groß für uns ist und die haben nur das Nötigste gemacht. Sie haben nicht viel machen müssen gegen uns, so ehrlich müssen wir sein. Wir müssen uns definitiv steigern, weil wir das besser können und das werden wir die Woche ansprechen. Wir werden ordentlich trainieren, weil nächste Woche kommt ein sehr schweres Spiel gegen Bad Wildungen zu Hause und dann erwarte ich natürlich von meiner Mannschaft viel mehr, direkt von Anfang an eine gute Abwehr und mit viel Selbstvertrauen im Angriff. Man darf das jetzt aber auch nicht überbewerten. Das ist nun mal Bietigheim und das war klar, dass da die Trauben sehr hoch hängen und dass man da auch vielleicht als Verlierer vom Platz geht. Die Art und Weise allerdings hat mir nicht so gut gefallen, dass ich den Mädels auch gesagt. Die zweite Halbzeit war besser, aber wir müssen auf jeden Fall noch weiter arbeiten, dass uns das nicht passiert, dass wir einen so großen Hänger haben“, bilanzierte Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.

Trotz der Niederlage durften die Flames sich aber darüber freuen, dass sie nächste Saison international spielen und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erzielt haben.

Und auch das  nächste Aufeinandertreffen beider Teams steht bereits fest, denn Ende August spielen beide Teams mit dem Supercup der HBF den ersten Titel der neuen Saison 2023/24 aus.

Doch jetzt geht es für die Flames nächste Woche erstmal mit dem Hessenderby weiter. Im vorletzten Heimspiel der Saison empfangen die Flames am Samstag, 13.05.23 um 18:00 Uhr die HSG Bad Wildungen Vipers.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (3), Isabell Hurst (4), Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker, Elisa Stuttfeld, Alicia Soffel (4), Ndidi Agwunedu, Lisa Friedberger (2/1), Sarah van Gulik, Lucie Kretzschmar (4), Lilli Holste (1), Dionne Visser (1).