Flames erkämpfen Punkt in Bad Wildungen

Es war ein Hessenderby, das alles beinhaltete, was es im Vorfeld versprach. Eine Partie auf Augenhöhe mit Spannung, Kampf und Dramatik. Am Ende stand ein 29:29 (15:15) auf der Anzeigentafel und die Flames der HSG Bensheim/Auerbach kehrten mit einem erkämpften Punkt an die Bergstraße zurück. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger mit 7/1 Toren und Amelie Berger mit 6 Toren. Bei den Vipers erzielte Annika Ingenpaß mit 6 Toren die meisten Treffer.

„Das war wieder so ein typisches Hessenderby. Es war ein sehr kampfbetontes und spannendes Spiel. Ich bin sehr froh, dass wir diesen Punkt mitgenommen haben, weil wir schon mit 4 Toren hinten lagen. Das muss man der Mannschaft hoch anrechnen, dass wir wirklich wie die Löwen und als Team gekämpft haben. Wir haben versucht, dass wir nicht den Kopf verlieren und kämpfen uns wieder ran. Am Ende haben wir sogar noch die Chance zum Sieg. Ich glaube, wir können sehr froh sein, dass wir diesen Punkt mitnehmen und das ist das Positive an diesem Spiel, dass wir nicht gekippt sind, dass wir nicht als Mannschaft zerbrochen sind und das gemeinsam gemacht haben. Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und wir müssen natürlich auch viele Dinge besser machen. Es waren wieder zu viele Fehler und wir haben zu viel verworfen. Am Ende des Tages sieht man, wie eng die Liga ist. Wir nehmen den Punkt sehr dankbar mit. Das ist für den Kopf sehr gut und jetzt haben wir eine Woche Zeit uns auf Blomberg vorzubereiten“, sagte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.

Die Flames starteten gut ins Hessenderby und gingen nach Treffern von Sarah van Gulik und Lisa Friedberger (3. Minute) und zwei Paraden von Helen van Beurden mit 2:0 in Führung. Nach dem Ausgleich der Vipers erzielte Alicia Soffel erneut die Führung zum 3:2 (8.). Im Gegenzug traf Anika Hampel zum Ausgleich und Lisa Friedberger musste für zwei Minuten auf die Bank. In Überzahl gelang den Vipers dann die erste eigene Führung zum 3:4 (10.). Das Spiel blieb ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Die Vipers hatten in der ersten Halbzeit den Vorteil, dass sie mehrfach in Überzahl spielten, da die Flames insgesamt vier Zeitstrafen im ersten Abschnitt bekamen.

Alicia Soffel konnte nach einem Freiwurf mit dem Pausenpfiff noch den 15:15-Ausgleich erzielen und brachte ihr Team auch gleich in der zweiten Halbzeit mit 16:15 in Front. Diesen drehten die Vipers mit einem 3:0-Lauf in ein 16:18 (36.). Amelie Berger verkürzte wieder auf 17:18 (36.). Nach Treffern von Jolina Huhnstock und Annika Ingenpaß, die jetzt immer öfter frei am Kreis zum Wurf kam, war es beim 17:20 (38.) erstmals ein 3-Tore-Vorsprung für die Vipers.

Doch die Flames ließen sich nicht abschütteln. Myrthe Schoenaker, Lisa Friedberger und Amelie Berger sorgten wieder für den 20:20 Ausgleich (41.) und Vipers-Trainerin Tessa Bremmer nahm eine Auszeit. Annika Ingenpaß, Jana Scheib und erneut Annika Ingenpaß stellten anschließend wieder den 3-Tore-Vorsprung für die Vipers zum 20:23 (46.) her. Jetzt nahm Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm folgerichtig ihr Team-Timeout.

Die Flames kämpften sich wieder auf 22:24 (47.) durch Dionne Visser heran. Lisa Friedberger scheiterte kurz danach mit ihrem Siebenmeter an Vipers-Torfrau Manuela Brütsch. Die ehemalige Flames-Spielerin war mit ihren 15 Paraden (34%) gegenüber der jeweils 3 Paraden der beiden Flames-Torfrauen am Ende der mitentscheidende Faktor am Punktgewinn der Vipers.

Amelie Berger brachte die Flames mit ihren Treffern zum 23:24 (50.) und 24:25 (52.) wieder auf ein Tor heran. Die Vipers erhöhten wieder auf 26:24 (52.), doch ein verwandelter Strafwurf von Myrthe Schoenaker und erneut Amelie Berger führten zum umjubelten Ausgleich zum 26:26 (55.).  Das Spiel war an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Auf der Tribüne wurden die Flames von ihren mitgereisten Fans lautstark unterstützt.

„Vielen Dank, dass ihr den Weg nach Bad Wildungen gefahren seid, um uns so lautstark zu unterstützen. Ihr habt uns mit zu diesem Punkt getragen“, bedankte sich Heike Ahlgrimm daher auch nach dem Spiel bei den Fans.

Die Vipers gingen immer wieder mit einem Tor in Führung und die Flames glichen aus.  37 Sekunden vor dem Ende waren die Vipers im Angriff und Trainerin Tessa Bremmer nahm eine Auszeit, denn sie wollten den Siegtreffer erzielen und möglichst den Flames keinen Angriff mehr ermöglichen.

Heike Ahlgrimm stellte ihre Mannschaft aber gut darauf ein und ihr Team wollte kein Tor mehr zulassen und erkämpfte sich nochmal den Ball. Jetzt nahm Heike Ahlgrimm wiederum 15 Sekunden vor dem Ende die Auszeit. Ihr Team spielte konzentriert den letzten Angriff, die freigespielte Neele Orth konnte zwar den Heber über Vipers-Torhüterin Manuela Brütsch setzen, doch der Ball landete nur an der Latte. So blieb es beim 29:29- Unentschieden – ein Punkt, der für beide Teams am Ende noch viel wert sein kann und nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit war es für die Flames ein erkämpfter Punktgewinn, der nur möglich war, weil sich die Mannschaft nicht aufgegeben und als Team zusammengekämpft hat.

Durch den unerwartet hohen Auswärtssieg des TSV Bayer 04 Leverkusen rutschten die Flames aufgrund des Torverhältnisses, auf den 9. Tabellenplatz mit 9:13 Punkten, die Vipers sind mit 7:15 Punkten weiterhin auf Platz 11.

Nächste Woche erwarten die Flames den Tabellenfünften, die HSG Blomberg-Lippe in der Weststadthalle Bensheim. Anwurf ist am 14.01.2023 um 18:00 Uhr.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (6), Isabell Hurst, Leonie Kockel, Lotta Heider, Myrthe Schoenaker(2/1), Elisa Stuttfeld, Alicia Soffel (5), Ndidi Agwunedu, Lisa Friedberger (7/1), Sarah van Gulik (3), Neele Orth (1), Lucie Kretzschmar (3), Lilli Holste, Dionne Visser (2).