Traum geplatzt – Flames verpassen Einzug in die Gruppenphase der European League

Die HSG Bensheim/Auerbach hat die Gruppenphase der EHF European League verpasst. Nach dem 34:28-Auswärtssieg im Hinspiel unterlagen die Flames am Samstagabend vor 1.011 Zuschauerinnen und Zuschauern in der heimischen Weststadthalle deutlich mit 21:32 (11:17) gegen Rapid Bukarest. Damit zieht der rumänische Rekordmeister mit einem Gesamtergebnis von 60:55 ins Hauptfeld des Wettbewerbs ein.

Die Gäste zeigten sich gegenüber dem Hinspiel wie ausgewechselt – vor allem defensiv. Mit einer körperlich sehr robusten Abwehr um den Mittelblock und einer überragenden Diana Ciuca im Tor, die die Flames reihenweise zur Verzweiflung brachte, riss Bukarest früh das Spiel an sich. Ciuca kam am Ende auf 23 Paraden und eine Fangquote von über 50 Prozent – ein Schlüssel zum verdienten Erfolg der Rumäninnen.

Der Anfang war dabei zunächst noch vielversprechend: Drei Treffer von Amelie Berger führten zum 3:3-Ausgleich in der 5. Minute. Doch dann kam der Bruch im Spiel der Flames – Rapid setzte sich mit einem 5:0-Lauf auf 3:8 ab (10.). Zwar kämpften sich die Gastgeberinnen über 6:9 (15.) nochmals heran, doch mit dem 8:14 in der 24. Minute war das Hinspiel-Ergebnis egalisiert. Zur Pause stand es 11:17 aus Sicht der Flames.

Besonders schwer taten sich die Rückraumspielerinnen der HSG: Nina Engel, im Hinspiel noch mit zehn Toren erfolgreich, gelang ihr erster Feldtreffer erst in der 35. Minute. Auch Lucie Kretzschmar, Mareike Thomaier und Lena Degenhardt fanden kaum Lösungen gegen die kompromisslose Deckung. Immer wieder rannten sich die Flames im Zentrum fest – echte Durchschlagskraft entwickelte das Angriffsspiel selten.

Auch der Versuch, mit einer siebten Feldspielerin und vier Rückraumspielerinnen zu agieren, brachte keine Wende. Rapid zog bis zur 43. Minute auf 13:23 davon – die Partie war entschieden. In der Schlussphase stellte Ilka Fickinger auf eine offensive Abwehr um, doch auch diese Maßnahme brachte keine Aufholjagd. Nach dem 19:26 durch Mia Ziercke (56.) kassierten die Flames drei weitere Treffer in Folge zum 19:29 – spätestens hier war das europäische Abenteuer beendet.

Trotz des enttäuschenden Ergebnisses stemmten sich die Flames mit viel Einsatz gegen die drohende Niederlage. Herausragende Spielerin auf Seiten der Gäste war Estavana Polman, die mit neun Treffern und starker Spielsteuerung glänzte. Bei den Flames war Amelie Berger mit sieben Toren erfolgreichste Werferin.

Trainerin Ilka Fickinger zeigte sich nach der Partie enttäuscht, aber realistisch:
„Das war im Vergleich zur Vorwoche etwas ganz anderes. Wir wussten, dass Rapid sich steigern würde – sie haben das heute konsequent umgesetzt. Uns hat der Zugriff im Angriff gefehlt, wir haben zu viele Chancen liegengelassen. Mit jedem Fehlwurf wurde die Unsicherheit größer. Der Sieg für Rapid ist verdient, wenn auch vielleicht ein paar Tore zu hoch.“

Auch Amelie Berger haderte nach dem Abpfiff mit der Chancenverwertung, sprach aber auch von internationaler Härte: „Das ist ein anderes Niveau, da wird vieles laufen gelassen. Wir hatten unsere Möglichkeiten, aber konnten sie nicht nutzen.“

Trotz des verpassten Einzugs in die Gruppenphase bleibt die Teilnahme an der European League ein Highlight der Saison. Jetzt heißt es: Fokus auf die Bundesliga.

Nach der Weltmeisterschaft geht es für die Flames am Samstag, den 27. Dezember, um 18:00 Uhr mit dem nächsten Heimspiel weiter – dann empfängt die HSG den SV Union Halle-Neustadt in der Weststadthalle.

Bild: ©Dennis Ungefehr (IG/FB: @du24_social)