Zweiter Sieg im zweiten Spiel
Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach haben am zweiten Spieltag ihr zweites Spiel in der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) mit 26:24 (13:13) beim SV Union Halle-Neustadt gewonnen. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger (7/3), Lilli Holste (5) und Lucie Kretzschmar (4), für die Wildcats waren Vanessa Dierks (4) und die ehemalige Flames-Spielerin Julia Niewiadomska (4/3) am erfolgreichsten.
Neben den Verletzten Sarah Dekker, Isabell Hurst, Alicia Soffel und Vanessa Fehr mussten die Flames an der Saale auch auf die erkrankte Cheftrainerin Heike Ahlgrimm verzichten, die an der Außenlinie von Co-Trainerin Ilka Fickinger vertreten wurde. Die Wildcats konnten, bis auf die die langzeitverletzte Ex-Flames-Spielerin Simone Spur Petersen, ihren kompletten Kader aufstellen.
„Es war, wie erwartet, ein heißer Kampf über 60 Minuten. Wir hatten anfängliche Probleme in der 6:0-Abwehr am Kreis, weil wir die Wege und die Geschwindigkeit vom Rückraum unterbinden wollten. Dabei haben wir nicht den Zugriff zum Kreisläufer bekommen. Dementsprechend haben wir in der Abwehr auf 5:1 umgestellt. Die Umstellung auf 5:1 war dann auch so ein bisschen der Knackpunkt. Die über die gesamte Spielzeit sehr gute Helen van Beurden im Tor hat nach der Umstellung auf 5:1 viele freie Würfe von Halle weggenommen. Vorne im Angriff haben wir das clever gemacht, auch wenn wir dabei nicht so kreative Lösungen hatten, wie dies normalerweise bei unserem Spiel der Fall ist. Halle hatte sich im Vorfeld gut auf uns eingestellt. In der zweiten Halbzeit hatten wir neben Helen im Tor auch eine gute Lilli Holste, die viel Verantwortung übernommen hat“, analysierte Ilka Fickinger nach dem Spiel.
Die ersten fünf Minuten war es bis zum 2:2 eine ausgeglichene Begegnung. Dann konnten sich die Wildcats vor 510 Zuschauern in der SWH.arena über 4:2 auf 7:4 (12.) leicht absetzen. Ilka Fickinger nahm eine Auszeit und stellte die Abwehr von 6:0 auf 5:1 um. Begünstigt auch durch eine Zeitstrafe gegen Helena Mikkelsen und die Abwehrumstellung konnten die Flames durch einen 8:0-Lauf den Rückstand in eine 12:7-Führung (20.) drehen. Großen Anteil hatte hierbei auch Helen van Beurden zwischen den Pfosten der Flames, die mehrere freie Bälle parierte.
Wer dachte, dies sei schon eine kleine Vorentscheidung, der sah sich allerdings getäuscht. Denn jetzt hatten die Flames eine Schwächephase und erzielten fast 11 Minuten kein Tor, so dass die Wildcats den 7:12-Rückstand ihrerseits wieder in eine 13:12-Führung wandeln konnten. Fast mit dem Pausenpfiff gelang Lucie Kretzschmar aber noch der 13:13-Ausgleich. So ging es mit einem Unentschieden in die Kabine.
Dionne Visser eröffnete mit ihrem Führungs-Treffer zum 14:13 eine spannende zweite Halbzeit, die die ersten zehn Minuten bis zum 17:17 erneut komplett ausgeglichen war. Lisa Friedberger verwandelte einen Siebenmeter sicher zum 18:17 und die Flames überstanden kurz danach die Zeitstrafe gegen Ndidi Agwunedu ohne Gegentreffer. Im Angriff hatte Lilli Holste Verantwortung übernommen und erhöhte mit ihrem dritten Treffer auf 19:17 (44.). Wildcats-Trainerin Katrin Schneider reagierte mit einer Auszeit.
Vanessa Dierks gelang der Anschlusstreffer zum 19:18 (47.), doch Lilli Holste und Lisa Friedberger erhöhten erstmals im zweiten Abschnitt auf einen 3-Tore-Vorsprung zum 21:18 (50.) und Helen van Beurden, die nach dem Spiel neben Vanessa Dierks von den Wildcats zur Spielerin des Spiels gewählt wurde, sorgte mit ihren Paraden immer wieder für Sicherheit und verhinderte, dass die Wildcats das Spiel noch einmal drehen konnten. Als sie knapp eine Minute vor dem Ende beim Stande von 25:23 für die Flames einen weiteren Ball parierte und Lucie Marie Kretzschmar zum 26:23 einnetzte, war der erste Auswärtssieg im ersten Auswärtsspiel in trockenen Tüchern. Die ehemalige Flames-Spielerin Julia Niewiadomska konnte nur noch Ergebniskorrektur zum26:24-Endstand betreiben.
Neben dem Auswärtssieg durfte sich die A-Jugend-Spielerin Sophia Ewald bei ihrem Treffer zum 15:15 auch über ihr erstes Bundesligator freuen.
Nach diesem guten Saisonstart hoffen die Flames auf viele Zuschauer in der Weststadthalle am nächsten Samstag, 24.09.2022 um 18:00 Uhr. Gegner ist dann der Deutsche Vize-Meister Borussia Dortmund, die gestern ebenfalls einen souveränen 38:25-Auswärtssieg bei der Sport-Union Neckarsulm feiern konnten.
Statistik:
HSG Bensheim/Auerbach:
Helen van Beurden - Leonie Kockel, Lotta Heider (3), Myrthe Schoenaker, Elisa Stuttfeld, Jana Haas, Ndidi Agwunedu (3), Lisa Friedberger (7/3), Sarah van Gulik (2), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (4), Sophia Ewald (1), Lilli Holste (5), Dionne Visser (1).
Flames wollen bei schwerer Auswärtsaufgabe punkten
Mit dem 33:28-Heimsieg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen gelang den Flames der HSG Bensheim/Auerbach ein erfolgreicher Start in die Saison 2022/23 der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Dieses Wochenende sind die Flames auswärts gefordert. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm ist am Samstag, 17. September 2022, zu Gast beim SV Union Halle-Neustadt. Anpfiff ist in der SWH-Arena um 19:00 Uhr. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit die Partie live und kostenlos auf Sportdeutschland.TV zu verfolgen.
Der letztjährige Tabellenachte möchte diese Saison möglichst frühzeitig den Klassenerhalt sichern. Cheftrainerin Katrin Schneider stand vor einem Umbruch ihrer Mannschaft. Sieben Spielerinnen verließen die Wildcats, sechs neue Spielerinnen kamen hinzu. Die Neuzugänge haben sich bereits gut integriert und stärken das Team vor allem in der Breite gegenüber der Vorsaison.
In der Vorbereitung hatte die Mannschaft mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen. Die meisten Spielerinnen standen zum Saisonauftakt beim Saisonauftakt wieder zur Verfügung. Auswärts musste man sich dem Deutschen Vize-Meister Borussia Dortmund mit 24:34 geschlagen geben. So überzeugten Lotta Woch (von FA Göppingen) und Alexandra Lundström (Kärra HF /SWE) im linken Rückraum und Cara Reuthal (Kurpfalz Bären Ketsch) im rechten Rückraum bereits in den Testspielen, für Rückraummitte wurde mit Maxime Struijs (HSG Bad Wildungen) eine erfahren Spielerin geholt.
In der Vorbereitung trafen beide Mannschaften beim Domstadt-Cup in Fritzlar aufeinander. Die Flames lagen zwar schnell 2:6 zurück, konnten das Spiel am Ende aber klar mit 27:14 für sich entscheiden, was für Heike Ahlgrimm aber keine große Rolle spielt. „In der Vorbereitung hatte Halle mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Außerdem probiert man bei den Testspielen und Turnieren in der Vorbereitung viel aus. Das machen nicht nur wir so, sondern alle anderen Mannschaften auch. Von daher sind die Ergebnisse in der Vorbereitung zweitrangig und spielen für mich nur eine untergeordnete Rolle“, erklärt Heike Ahlgrimm.
Letzte Saison mussten sich die Flames zweimal den Wildcats geschlagen geben. Im Hinspiel verlor man in der heimischen Weststadthalle mit 25:28, das Rückspiel ging mit 26:33 verloren. Allerdings waren die Flames da stark coronageschwächt.
“Das Spiel in Halle ist immer ein schweres Auswärtsspiel. Für Halle ist es das erste Heimspiel der Saison. Da ist man immer etwas nervöser, weil das was Besonderes ist, da man sich gut vor seinem Publikum präsentieren will. Letztes Jahr waren wir dort mit einer dezimierten Coronatruppe. Wir haben uns in der Vorbereitung und durch den Sieg gegen Leverkusen viel Selbstvertrauen geholt. Von daher bin ich optimistisch, dass uns wir dort die Punkte holen. Dass es schwer wird, wissen wir, aber wenn wir unser Potential abrufen, dann können wir dort bestehen”, blickt Heike Ahlgrimm positiv auf die Begegnung in Halle.
Personell werden die Flames mit demselben Kader nach Halle fahren, der auch gegen Leverkusen auf dem Parkett stand. Lediglich als zweite Torfrau wird dieses Mal Josefin Lotze von den Junior Flames zur Verfügung stehen.
Rückblick auf die Saisonvorbereitung und Ausblick auf die neue Saison – Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm im Interview
Am Samstag startet mit der Begegnung gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach die neue Saison 2022/2023 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Seit Anfang Juli bereitet Coach Heike Ahlgrimm die Flames intensiv auf die sechste Saison im Oberhaus vor. Wie bereits in den letzten Jahren führte Flames-Mitarbeiterin Andrea Müller knapp eine Woche vor Saisonbeginn ein ausführliches Interview mit Heike Ahlgrimm über die Vorbereitung und die bevorstehende Saison.
Heike, die lange Vorbereitung befindet sich auf der Zielgeraden. Freut Ihr Euch auf den Spielbetrieb oder doch noch lieber etwas Vorbereitung?
Heike Ahlgrimm: Definitiv Spielbetrieb. Es ist immer eine lange Zeit. Das sind neun Wochen, die man viel zusammenhängt und ich glaube, jeder möchte jetzt unbedingt, dass es losgeht. Man will sich für die Dinge belohnen, die man trainiert hat und will diese Dinge, die man sich erarbeitet hat, im Spiel umsetzen.
Wie ist die Vorbereitung bisher gelaufen?
Heike Ahlgrimm: Ich denke mit Höhen und Tiefen. Wir haben gute Ergebnisse erzielt, wir haben auch ein oder zwei Spiele gemacht, die nicht so optimal gelaufen sind, weil es vom Kopf her sehr schwierig war und wir paar Verletzungen hatten und alle müde waren. Aber das ist in der Vorbereitung auch normal, dass man mal ein mentales Tief hat und einen Lagerkoller. Das gehört alles in der Vorbereitung dazu und das ist eigentlich in jedem Jahr der Fall. Wir haben letzte Woche ein sehr gutes Turnier bei uns zu Hause gespielt und ich glaube, es hat uns noch mal einen Schub gegeben und wir sind gut gerüstet. Es gab jetzt nochmal ein freies Wochenende und diese Woche können wir uns dann 100%ig auf Leverkusen konzentrieren.
Mit Christin Kühlborn, Saskia Fackel (beide zum Zweitligisten 1. FSV Mainz 05) sowie Ines Ivancok (Mosonmagyaróvári KC SE/Ungarn) haben drei Spielerinnen den Verein verlassen und Sarah Dekker fällt verletzungsbedingt leider die komplette Saison aus. Mit Lucie-Marie Kretzschmar (vorher Neckarsulm) Ndidi-Silvia Agwunedu (Blomberg) und Lilli Holste (Leverkusen) gibt es drei Neuzugänge bei den Flames. Hinzu kommen die beiden Langzeitverletzten Leonie Kockel und Alicia Soffel, die zur Vorbereitung wieder von der Reha zurückgekehrt sind.
Zuerst einmal wie geht es den beiden Rückkehrerinnen Leonie Kockel und Alicia Soffel?
Heike Ahlgrimm: Das ist bei beiden unterschiedlich. Leo hat eine gute Vorbereitung gespielt. Das muss man aber alles peu á peu machen und sie langsam heranführen, denn man merkt schon, dass sie ein Jahr lang pausiert hat und sie braucht wieder ein bisschen Sicherheit für den eigenen Körper und für den Kopf, dass alles wieder gut läuft. Aber sie hat die Vorbereitung komplett mitgemacht und wir haben sie in den Spielen auch schon einsetzen können. Bei Alicia mussten wir nochmal einen kleinen Schritt zurückgehen. Am Anfang sah das richtig positiv aus, jetzt hat der Körper sich gemeldet. Aber das ist auch normal, denn sie hat ja fast zwei Jahre ausgesetzt und hatte auch mehrere OP’s. Daher gehen wir jetzt nochmal ein bis zwei Schritte zurück, aber wir sind im Soll und wir hoffen, dass Alice im September/Oktober den nächsten Schritt geht und dann auch das eine oder andere Spiel machen kann.
Kannst du uns kurz was zu den drei Neuzugängen sagen? Wie ist der erste Eindruck nach der Vorbereitung und was erwartest Du von ihnen?
Heike Ahlgrimm: Ich glaube, Sie passen menschlich hervorragend in unsere Mannschaft. Wir haben drei junge Mädels bekommen, die sehr ehrgeizig sind. Wir müssen Ihnen aber genug Zeit zur Entwicklung geben. In der Vorbereitung hat Lucie auf dieser Position überzeugt. Das hat auch damit zu tun, dass Alice nicht richtig konnte und dass wir bei Myrthe mit dem Knie auch ein bisschen dosieren mussten. Von daher hat sie ihre Chance genutzt. Das macht sie richtig gut. Sie hat sich sehr schnell eingewöhnt und ist eine starke Abwehrspielerin und kann noch viel mutiger im Spiel sein. Lucie wird noch sehr wichtig für uns werden.
Ndidi auf Linksaußen ist eine richtige Verstärkung. Sie hat verständlicherweise paar Wochen gebraucht, um reinzukommen. Sie ist sehr schnell und mir ihr haben wir im Tempospiel eine weitere Option. Außerdem ist sie eine gute Abwehrspielerin.
Lilli auf Rückraum rechts ist auch eine Verstärkung. Zusammen mit Leo haben wir jetzt zwei Linkshänderinnen auf der Position, die unserem Spiel guttun werden. Sie hat viel Potential und ist ebenfalls eine sehr gute Abwehrspielerin. Im Angriff werden wir noch viel arbeiten. Man sollte jetzt nicht die Wunderdinge erwarten, sondern ihr die Zeit geben, sich hier erst einmal einzugewöhnen. Die Zeit brauchen sie auch, denn sie kommen neu in ein Team hinzu, dass schon sehr gefestigt war und sich schon eingespielt hatte. Ich glaube, dass alle drei uns bereichern und wenn man ihnen die Zeit gibt, dann werden sie uns auch verstärken.
In der Vorbereitung hat sich Vanessa Fehr beim Testspiel vor drei Wochen in Neckarsulm einen Muskelbündelriss zugezogen. Wie lange wird sie ausfallen?
Heike Ahlgrimm: Es wird sechs bis acht 8 Wochen dauern. Ich gehe davon aus, dass sie die ersten Spiele verpassen wird. Wir haben einen sehr zerpflückten Spielplan. Von daher könnte es sein, dass sie im Oktober wieder einsteigt. Definitiv wird sie aber drei Spiele ausfallen. Wir werden das mit Leonie Moormann und Josefine Lotze von den Junior Flames kompensieren und auch immer im Training noch jemanden dabeihaben.
Letzte Saison war Lisa Friedberger als Kapitänin Dein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Wird die Dienstälteste Spielerin der Flames auch diese Saison das Team führen?
Heike Ahlgrimm: Kapitänin ist auch diese Saison wieder Lisa Friedberger. Das stand auch gar nicht zur Diskussion und die Frage nach einem Wechsel hat sich auch nicht gestellt. Sie ist am längsten dabei und ist der Kopf im Team. Lisa ist der verlängerte Arm von uns und es ist das Vertrauen da und wir wissen, was wir voneinander haben, denn ich bin selbst jetzt auch schon sechs Jahre hier. Wir hatten uns letztes Jahr gegen einen Co-Captain entschieden. Wir werden dieses Jahr einen Co-Captain dazunehmen, weil wir denken, dass es letztes Jahr mit Corona schwierig war alles alleine auf den Schultern von Lisa zu haben. Daher haben wir uns für Lotta Heider als Co-Kapitänin zur Entlastung von Lisa entschieden. Sie gehört zur jungen Generation in der Mannschaft und hat eine super Vorbereitung gemacht. Lotta hat aber auch gezeigt, dass sie führen kann und wir werden sie weiter heranführen, so dass wir hier eine gute Kombi haben und sie das jetzt zu zweit machen.
Reden wir über den Liga-Auftakt. Für die Flames geht die neue Saison mit einem Heimspiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen los, dann geht es nach Halle-Neustadt zu den Wildcats. Beide Mannschaften standen in der letzten Saison in der Tabelle vor den Flames. Wie stehen die Chancen gegen diese beiden Teams?
Heike Ahlgrimm: Es ist eine neue Saison und beide Mannschaften sind neu. Leverkusen und Halle haben beide eine neue Mannschaft mit vielen Neuzugängen. Es werden zwei schwere Spiele, die wir natürlich gewinnen wollen. Gerade beim ersten Heimspiel zuhause wäre es gut mit einem Sieg in die Saison reinzukommen. Wir wollen die Weststadthalle nach Corona wieder zur Weststadthölle machen. Das Spiel in Halle ist immer ein schweres Auswärtsspiel. Letztes Jahr waren wir dort mit einer dezimierten Coronatruppe. Von daher bin ich optimistisch, dass wir dort Punkte holen. Wir haben uns in der Vorbereitung Selbstvertrauen geholt und wir wollen beide Spiele gewinnen. Dass es schwer wird, wissen wir, aber wenn wir unser Potential abrufen, dann können wir gegen beide Teams bestehen.
Es ist noch knapp eine Woche zum Saisonstart. Welchen Eindruck macht das Team auf Dich? Was ist in der finalen Vorbereitung diese Woche noch die größte Baustelle?
Heike Ahlgrimm: Die größte Baustelle war, dass wir jetzt einfach mal runterkommen mussten und den Kopf frei kriegen. Jetzt soll es endlich losgehen. Ich glaube, das haben alle so empfunden. Ansonsten haben wir nicht mehr so große Baustellen. Natürlich bereitet es einem etwas Bauschmerzen, wenn man nur einen Kreisläufer hat. Hier werden wir die junge Sophia Ewald mit zu den Spielen dazu nehmen. Dann ist Helen derzeit alleine im Tor. Das sind dann die kleinen Baustellen, wo man ein bisschen Bauchweh hat. Aber trotzdem sind wir gut gerüstet und werden alles dafür tun, dass wir eine schlagkräftige Truppe beim ersten Spiel haben. Ansonsten gibt es keine Baustellen mehr. Man hat sehr intensiv und hart gearbeitet. Jetzt gibt es nur noch das Finetuning und die Vorbereitung auf den Gegner.
Ihr habt bei den Turnieren in Fritzlar und dem selbst ausgerichteten 2. Dentsply Sirona Cup gegen viele Ligakonkurrenten gespielt und auch so gegen Bundesligisten testen können. Das Turnier in Fritzlar habt ihr gewonnen, beim Dentsply Sirona Cup habt ihr das Finale gegen den Buxtehuder SV verloren. Welche Erkenntnisse konntest Du gewinnen?
Heike Ahlgrimm: Man darf die Vorbereitungsspiele jetzt nicht überbewerten. Aber es ist natürlich immer gut, wenn man sehen kann, dass man gegen solche Mannschaften gewinnen kann. Wir haben gegen Buxtehude gewonnen und verloren. Beim Spiel in Neckarsulm haben wir gut mitgehalten und wir haben im Trainingslager gegen Bietigheim ordentlich in der ersten Halbzeit gespielt. Bei den Turnieren konnten wir gegen Metzingen und Blomberg gewinnen. Wie gesagt, dass darf man nicht so hoch bewerten, weil wir alle in der Vorbereitung experimentieren und Dinge ausprobieren und jeder alle spielen lässt. Aber es ist tut gut, wenn man sehen kann, dass man diese Mannschaft schlagen kann. Wenn es um Punkte losgeht, dann ist es natürlich mental was ganz anderes. Es tut aber gut und gibt Selbstvertrauen.
Mit dem 10. Tabellenplatz wurde das ursprüngliche Saisonziel im letzten Jahr nicht ganz erreicht. Ein Grund dafür war sicher auch, neben Verletzungen und Corona, dass die Abwehr, eigentlich eine Stärke der Flames, diesmal nicht so sicher stand. In der Liga kassierten nur zwei Mannschaften mehr Tore, als die Flames.
Was können wir in der kommenden Spielzeit von den Flames erwarten und was ist das Saisonziel?
Heike Ahlgrimm: Das Saisonziel ist wieder ein einstelliger Tabellenplatz. Wir würden gerne Platz 8 erreichen. Das ist das Ziel, was wir uns gesetzt haben. Letztes Jahr hatten wir auch einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel gehabt, da hat uns jedoch Corona ganz weit zurückgeworfen. Wir werden uns in der Abwehr steigern müssen, wir werden uns aber auch im Tor steigern müssen und wir wissen auch, dass wir uns in vielen anderen Situationen steigern müssen. So müssen wir die technischen Fehler und die Fehlwürfe minimieren. Das sind die Dinge, an denen wir arbeiten und die wir angehen. Wie gesagt, Ziel ist Platz 8. Wir haben die Möglichkeit dazu, es darf natürlich nichts mehr dazwischenkommen, wie Corona oder Verletzungen. Das wirft einen dann zurück. Aber wenn wir alle Spielerinnen zur Verfügung haben, dann haben wir eine gute Mannschaft.
Die letzten zwei Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und es waren teilweise keine oder nur wenige Zuschauer zugelassen. Vor der Pandemie hatten die Flames einen Zuschauerschnitt von 1.200 und lagen damit auf Platz zwei der Liga. Als Ende der Saison wieder Zuschauer in die Halle durften, waren es trotzdem nur gut 450 im Schnitt. Denkst Du, dass die Flames wieder mehr Zuschauer in die Halle locken können und vielleicht wieder auf die 1.200 im Schnitt kommen?
Heike Ahlgrimm: Ich glaube nicht, dass wir wieder auf 1.200 kommen, denn dafür ist die Zeit einfach immer noch nicht reif. Ich hoffe aber, dass wir wieder 600-800 Zuschauer bekommen. Das muss das Ziel sein. Damit wir wieder da hinkommen müssen wir einiges dafür tun. Wir müssen ordentliche Spiele machen, wir müssen Werbung für die Spiele machen und die Spiele sollten einen Event-Charakter bekommen. Wir müssen versuchen die Zuschauer davon zu überzeugen, dass sie in die Halle kommen. Es gibt immer noch Corona, denn Corona ist leider noch nicht vorbei. Daher kann man es verstehen, wenn manche Leute vorsichtig sind und nicht in die Halle wollen. Letzte Saison hatten wir am Anfang viele Auflagen und dieses Jahr weiß man noch nicht, wie es weitergeht. Natürlich müssen wir mit unseren Leistungen auch einiges dafür tun, dass die Zuschauer einen Grund haben, in die Halle zu kommen. Dann schließt sich der Kreis und wir werden sehen, was dabei herauskommt. Es ist aber nicht nur bei uns nicht mehr so, wie früher. Das ist bei allen anderen auch so. Aber wir werden alles daransetzen, dass wir wieder annähernd in diese Richtung kommen.
Es gibt drei Regeländerungen (Reduzierung der Passanzahl beim passiven Spiel, Neuerung bei Kopftreffer gegen den Torwart und die Einführung der Anwurfzone).
Was ist Deine Meinung zu den neuen Regeln?
Heike Ahlgrimm: Wir haben jetzt in der Vorbereitung gemerkt, dass sie jetzt uns gar nicht so sehr beschäftigen. Du musst Dir bei den vier Pässen einiges einfallen lassen, weil es relativ fix geht. Da haben wir uns zwei Dinge ausgedacht, wenn das passiert. Beim Kopftreffer war es vorher im Endeffekt auch schon so. Jetzt kommt noch der Treffer vom Kreis und vom Rückraumspieler dazu. Ich finde es, zum Schutz der Torhüter gut, dass man sich dem angenommen hat. Es ist aber oft auch schwierig zu sehen, ob der Torhüter sich bewegt oder nicht und ob der Wurf beim Spieler mit oder ohne Behinderung ist. Was das Spiel jetzt sehr schnell machen kann, ist der schnelle Anwurf, weil man sich jetzt nur noch auf den Mittelkreis konzentriert und die Außen etwas aus dem Blick verliert. Wenn man es sehr gut spielt, dann kann man das ausnutzen. Das werden wir in der Runde sehen. In der Vorbereitung hat es gepasst und war von daher kein großes Thema. Man hat sich schnell damit arrangiert.
Was erwartest Du generell von der Saison in der 1. Handball Bundesliga Frauen – wer wird Meister, wer steigt ab?
Heike Ahlgrimm: Beim Meister habe ich mich, wie bereits letztes Jahr, schon festgelegt. Das wird Bietigheim mit zu Null Punkten. Das wird auch dieses Jahr so sein. Danach wird es diese Saison sehr spannend. Ich glaube, dass Thüringen, wenn sie das hinbekommen eine Mannschaft zu formen, eine sehr gute Mannschaft hat. Neckarsulm wird oben eine Rolle spielen, Dortmund, Metzingen und Buxtehude werden ebenfalls oben sein. Unten kann es auch sehr eng werden. Waiblingen als Aufsteiger wird es sehr schwer haben. In der Vorbereitung gab es bei einigen Mannschaften Überraschungen, bei denen man dachte, dass sie auch unten mitspielen werden. Zwickau wird es mit den vielen Neuzugängen ebenfalls wieder schwer haben. Es wird ein interessantes Jahr, weil sehr viel passiert ist und sehr viele Wechsel in der Liga stattgefunden haben - so viele wie noch nie. Sehr viele Mannschaften haben neue Spielerinnen. Das wird sehr interessant, aber das macht es auch spannend und von daher schauen wir mal, wo die Reise hingeht.
Zum Abschluss: Hast Du einen persönlichen Wunsch für die neue Saison?
Heike Ahlgrimm: Verletzungsfrei bleiben und ich wünsche mir, dass Corona keine Rolle mehr spielt.
Vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg für die neue Saison.
Erfolgreicher Saisonstart für die Flames
Das war ein Saisonauftakt nach Maß. Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach gewannen am Samstagabend vor 451 Zuschauern in der Weststadthalle gegen das Liga-Urgestein TSV Bayer 04 Leverkusen mit 33:28 (15:15). Erfolgreichste Torschützinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger mit 8/4 Toren sowie Neuzugang Lucie-Marie Kretzschmar mit 6 Toren. Bei den Werkselfen war die U18-Nationalspielerin Viola Leuchter mit acht Treffern am treffsichersten.
„Wir haben heute gewonnen, von daher bin ich absolut zufrieden. Man weiß beim ersten Spiel nie, wie es läuft und wie aufgeregt man ist. Ich bin froh, dass heute viele Zuschauer in der Halle waren. Ich glaube, wir konnten für uns Werbung machen. Wir haben versucht viele Dinge umzusetzen, das hat nicht alles geklappt, aber das ist normal fürs erste Spiel. Am Ende des Tages haben wir zwei Punkte und die sind ganz wichtig für das Selbstvertrauen. Von daher können wir darauf aufbauen. Jetzt sind wir endlich in die neue Runde gestartet und sind sehr glücklich“, freute sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.
Auch ihr Gegenüber, Johan Petersson war trotz der Niederlage nicht unzufrieden. „Glückwunsch an Bensheim zu den zwei Punkten. Ich finde, dass beide Mannschaften heute gut gespielt haben. Bensheim hat eine erfahrene Mannschaft und sie machen auch sehr wenige technische Fehler. Wir haben mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren eine sehr junge Mannschaft und das hat man dann in der zweiten Halbzeit gesehen, wo wir viele technische Fehler gemacht haben. Das wird dann von einem solchen Gegner ausgenutzt. Aber allgemein bin ich ganz zufrieden.“
Beiden Mannschaften merkte man anfangs etwas die Nervosität im ersten Saisonspiel an. Den ersten Treffer der neuen Saison erzielte Sarah van Gulik nach knapp drei Minuten. Leverkusen konnte durch Zivile Jurgutyte ausgleichen. Lucie Marie Kretzschmar und Lisa Friedberger (6.) sorgten für den ersten 2-Tore-Vorsprung, beim 6:3 (11.) durch Dionne Visser waren es erstmals drei Tore. Doch Leverkusen blieb bis zum 7:5 (13.) dran. Sarah van Gulik und Lotta Heider erhöhten zum 9:5 (17.). Leverkusen blieb aber beim 12:10 durch Viola Leuchter (23.) weiter dran. Als die Werkselfen nach einer Zeitstrafe gegen Fem Julia Boeters in Unterzahl spielten nutzte Lucie Marie Kretzschmar die Gunst der Stunde und netzte ins leere Bayer-Tor zum 14:10 (25.) ein. Mariana Ferreira Lopes für die Werkselfen und Lisa Friedberger für die Flames hielten den Abstand bei 15:11 (26.) auf 4-Tore.
Nach einer Zeitstrafe gegen Sarah van Gulik folgte die stärkste Phase der Elfen, denen es gelang, den Rückstand in den vier Minuten bis zum Pausenpfiff in einen 15:15-Unentschieden zu wandeln.
Dies beeindruckte die Flames aber nicht, denn sie kamen besser in den zweiten Abschnitt und gingen durch Lucie Marie Kretzschmar und Lotta Heider schnell mit 17:15 in Führung. Näher, als auf 2 Tore ließen die Flames die Werkselfen nicht mehr herankommen – zum letzten Mal beim 24:22 (46.) durch Mareike Thomaier. Den Schlusspunkt setzte Neuzugang Ndidi-Silvia Agwunedu mit ihrem Treffer zum 33:28 – da standen schon längst alle begeisterten Zuschauer, die es nicht mehr auf ihren Sitzen hielt.
Der Sieg sollte den Flames das notwendige Selbstvertrauen für die schwere Auswärtsaufgabe nächsten Samstag, 17.09.2022, 19:00 Uhr bei den Wildcats des SV Union Halle-Neustadt, geben.
Statistik:
HSG Bensheim/Auerbach:
Helen van Beurden - Lenie Kockel, Lotta Heider (5), Myrthe Schoenaker (1), Elisa Stuttfeld, Jana Haas, Ndidi Agwunedu (4), Lisa Friedberger (8/4), Sarah van Gulik (4), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (6), Sophia Ewald, Lilli Holste, Dionne Visser (5).
TSV Bayer 04 Leverkusen:
Lieke Anna van der Linden, Miranda Nasser – Mareike Thomaier (5), Zivile Jurgutyte (1), Viola Leuchter (8), Fem Julia Boeters (3), Sophia Cormann (1), Marla Mathwig, Lynn Kuipers, Emilia Ronge (1), Pia Terfloth (1), Mariana Ferreira Lopes (6/2), Marie Teusch, Jennifer Souza (2).
Zeitstrafen: 6:10 Minuten (van Gulik/zweimal, Heider – Boeters/zweimal, Thomaier, Ronge, Ferreira Lopes)
Flames wollen erfolgreich in die Saison starten
Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach starten mit einem Heimspiel in die neue Saison 2022/23 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Am Samstag, um 18:00 Uhr, trifft das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm auf das Liga-Urgestein, den TSV Bayer 04 Leverkusen. Die Werkselfen beendeten die letzte Saison aufgrund des besseren Torverhältnisses direkt vor den Flames auf dem 9. Tabellenplatz. In der Weststadthalle möchten die Flames mit Unterstützung ihres Publikums beide Punkte in Bensheim behalten uns mit einem positiven Ergebnis in die Runde starten.
Die Werkselfen des TSV Bayer 04 Leverkusen sind ein Ur-Gestein in der Handball Bundesliga und von Beginn an dabei. Der diesjährige Kader von Trainer Johan Petersson, der die Elfen im Dezember übernahm und dann zum Klassenerhalt führte, ist dabei der jüngste Kader in der Vereinsgeschichte. Dazu gehören unter anderem die drei deutschen U18-WM-Teilnehmerinnen Viola Leuchter, Ariane Pfundstein und Pia Terfloth.
Petersson war mit der Vorbereitung seines neu formierten Teams (9 Abgänge / 7 Zugänge) insgesamt zufrieden. Nach dem etwas überraschenden Turniersieg in Melsungen, wo man das Finale gegen Borussia Dortmund gewann, folgte ein vierter Platz bei dem Turnier in Fritzlar, ein letzter Platz beim Turnier in Celles-sur-Belle (Frankreich) sowie ein sechster Platz beim Dentsply Sirona Cup.
Im Rückraum kann Johan Petersson nach langer Verletzungspause wieder auf Mariana Ferreira Lopes zurückgreifen, die bereits auf bestem Weg zu ihrer alten Form ist. Im Tor hat er mit Miranda Nasser und Lieke van der Linden zwei Neuzugänge, die einen starken Rückhalt bilden sollen.
Heike Ahlgrimm hat den Gegner analysiert und ihr Team diese Woche darauf eingestellt.
„Das wird ein schwieriges Spiel. Leverkusen hat eine neu formierte Mannschaft. Es ist ein junges Team mit interessanten Spielerinnen. Sie haben junge gut ausgebildete Holländerinnen geholt, die sehr temporeich spielen. Außerdem ist Mariana Ferreira Lopes wieder zurück im Team. Sie haben für einige Überraschungen in der Vorbereitung gesorgt, dabei sogar beim Turnier in Kirchhof im Finale Dortmund geschlagen. Das schafft man auch nicht so leicht. Es wird ein sehr spannendes Spiel auf Augenhöhe. Wir haben beide die gleichen Ziele und arbeiten beide mit jungen Leuten. Von daher freue ich mich auf das Spiel. Unser Ziel sind aber definitiv die zwei Punkte, um gut in die Saison zu starten.“
Verzichten muss Heike Ahlgrimm gegen Leverkusen auf die Verletzten Vanessa Fehr, Isabell Hurst, Alicia Soffel und die Langzeitverletzte Sarah Dekker.
Letzte Saison konnte sich Leverkusen in Bensheim knapp mit 32:31 dursetzen, das Hinspiel in Leverkusen gewannen die Flames deutlich mit 34:25. Für unseren Neuzugang Lilli Holste gibt es im ersten Pflichtspiel im Flames-Trikot heute gleich ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Club.
Tickets für das Spiel gibt es online unter Tickets – Flames Handball (flames-handball.com) oder an der Tageskasse. Wer nicht vor Ort sein kann, kann die Spiele auch diese Saison wieder live bei sportdeutschland.tv verfolgen.
Flames präsentieren neues Mannschaftsbild - Saison 2022/2023
Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach präsentieren heute erstmals online ihr neues Mannschaftsbild für die Saison 2022/2023.
Die Heimspiele werden die Flames, wie gewohnt, in Rot bestreiten. Dies sind die Vereinsfarben des Hauptvereins und Gründungsmitglieds der Frauen Bundesliga, der Turn- und Sportvereinigung Rot-Weiß Auerbach 1881 e.V..
Wie in den letzten Jahren auch, wurde das Team wieder komplett von der Marc Fippel Fotografie abgelichtet. Selbstverständlich ließ es sich der Chef nicht nehmen, die Fotos selbst zu schießen.
Die grafische Ausgestaltung der Bilder für Plakate, Hallenhefte oder Autogrammkarten hat diese Saison ebenfalls Marc Fippel Fotografie übernommen.