Hessenderby in Bad Wildungen

Viel Zeit zur Regeneration hatten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach vor dem Hessenderby nicht. Von dem 29:27-Auswärtssieg beim VfL Oldenburg kehrte man am Donnerstagmorgen um 4:00 Uhr zurück. Abends ging es dann gleich weiter mit der Vorbereitung auf das Spiel bei den HSG Bad Wildungen Vipers. Anwurf der Partie in der Ense-Halle ist am Samstag um 19 Uhr.

Die Flames reisen selbstbewusst und mit 8:0 Punkten nach Nordhessen und wollen unbedingt diese zwei Punkte, um dann am Mittwoch das Duell zweier verlustpunktfreier Mannschaften gegen den Deutschen Pokalsieger und Meister SG BBM Bietigheim zu bestreiten. 10:0 Punkte wäre für die Flames außerdem der bisher beste Saisonstart seit dem Wiederaufstieg vor sechs Jahren in die erste Liga der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Dass es in der Saison 2020/21 nicht 10:0 Punkte wurden, wussten übrigens die Vipers zu verhindern.

Unterschätzen werden die Flames die Vipers aber nicht nur deswegen auf keinen Fall, denn die Hessenderbys hatten es bisher in sich und waren immer enge und hart umkämpfte Spiele. Auch wenn die Flames diesmal Favorit sind und die Vipers mit 0:8 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz liegen, so wird das Team von Vipers-Trainerin Tessa Bremmer alles dafür tun, um zu Hause die ersten Punkte der Saison einzufahren.

„Es ist ein Hessen Derby und wir freuen uns total auf das Spiel. Es sind immer sehr spannende, sehr aggressive und leidenschaftlich geführte Derbys gegen Bad Wildungen. Bad Wildungen ist nicht so gut gestartet, aber das macht sie sehr gefährlich. Sie entwickeln sich von Woche zu Woche. Tessa macht da einen guten Job. Sie haben sehr viele neue Spielerinnen bekommen und hatten sehr viele Abgänge, die man kompensieren muss. Ich bin davon überzeugt, dass sie noch ihre Punkte sammeln werden. Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen, wir müssen weitermachen und wir wollen natürlich die 2 Punkte in Bad Wildungen haben“, so Heike Ahlgrimm.

Erfolgreichste Torschützin der Vipers ist die Schweizerin Norma Goldmann (vorher LK Zug/Schweiz) im linken Rückraum mit 20/2 Toren, gefolgt von Kreisläuferin Jolina Huhnstock mit 19 Toren und Anika Hampel auf Rückraummitte mit 16/12 Toren.

Bisher gab es das Duell gegeneinander in erster und zweiter Liga achtzehnmal. Neunmal gingen die Vipers als Sieger vom Platz und sechsmal die Flames, zuletzt beim 39:29 am 13.05.2023 in der Weststadthalle. Dreimal trennte man sich Unentschieden, so auch in der letzten Saison beim 29:29 in Bad Wildungen.

Dass es mit dem Sieg im Hessenderby funktioniert, dafür wollen auch viele Fans aus Bensheim sorgen, die nach Bad Wildungen zum Spiel reisen.

„Wir werden einen vollen Fan-Bus bekommen. Ich gehe davon aus, dass wir den Fans auch den nächsten Sieg schenken werden. Wir trainieren jetzt zwei Tage gut, werden uns darauf vorbereiten und uns gut einstellen und dann werden wir alles investieren, um erfolgreich gegen Bad Wildungen die Punkte zu holen. Wichtig ist, dass wir den Kampf annehmen, die Leidenschaft mitnehmen, dass wir alles investieren und sie nicht unterschätzen, um dann auch als Sieger vom Feld zu gehen. Wir haben Selbstbewusstsein, wir haben einen Flow und den wollen wir natürlich weiterleben, in der Hoffnung, dass wir weiter zu Null bleiben“, blickt Heike Ahlgrimm optimistisch auf das Derby.

Verzichten muss sie neben der Langzeitverletzten Dionne Visser, auch auf Torfrau Helen van Beurden, die nach ihrem Kopftreffer am Mittwoch in Oldenburg im Krankenhaus untersucht wurde. Sie durfte das Krankenhaus wieder verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung und hofft, bald wieder einsatzfähig zu sein. Für Helen van Beurden wird Tabea Coors mit nach Bad Wildungen fahren.

Erfreuliche Nachrichten gab es am Donnerstag auch für Isabell Hurst und Amelie Berger, die beide von Bundestrainer Markus Gaugisch für den letzten Lehrgang (ab Donnerstag, 02.11.2023) vor der unmittelbaren WM-Vorbereitung nominiert wurden.