Flames verlieren in letzter Sekunde

Dramatischer hätte das Spiel in Buxtehude für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am gestrigen Samstag nicht enden können. So nahe waren sie an einem Sieg oder zumindest einer Punktteilung dran – am Ende standen sie mit leeren Händen da und der Buxtehuder SV durfte sich beim  25:24 (9:6) über einen weiteren Sieg gegen die Flames in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) freuen. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm wartet damit weiter auf den ersten Sie gegen den BSV. Beste Werferin bei den Flames war Dionne Visser mit 8 Toren. Beim BSV erzielte Maxi Mühlner ebenfalls 8/3 Tore.

„Glückwunsch an Buxtehude zum am Ende glücklichen, aber verdienten Sieg. Man muss das anerkennen, dass Buxtehude da war, trotz aller Verletzungen. Ich muss mich nochmal für die erste Halbzeit entschuldigen. Das habe ich den Mädels sehr deutlich gesagt, dass sechs Tore, nicht unser Anspruch ist. Wir haben die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit kein Tor mehr gemacht. Ich war sehr, sehr laut in der Kabine. In der zweiten Halbzeit kann ich meinen Mädels keinen Vorwurf machen. Es hätte auch kippen können und wir haben mit Leidenschaft gespielt. Wir haben die Chance für den Siegtreffer und bekommen stattdessen das Tor in der letzten Sekunde. Das ist sehr, sehr bitter, weil wir mit leeren Händen da stehen. Ich glaube, heute wären Punkte oder zumindest ein Unentschieden verdient gewesen. Aber so ist der Sport und es geht wieder weiter“, so die enttäuschte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.

Die Flames kamen gut ins Spiel und führten nach zwei Minuten durch zwei Treffer von Lucie-Marie Kretzschmar mit 2:0 und bauten die Führung auf 2:5 (9.) aus, auch weil der BSV immer wieder an Helen van Beurden zwischen den Pfosten scheiterte. Marie Andresen im Tor des BSV parierte einen Siebenmeter von Lisa Friedberger, der die erste Vier-Tore-Führung gewesen wäre. BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch, der den erkrankten Chef-Trainer Dirk Leun vertrat, bat sein Team zur ersten Auszeit (11.). Maxi Mühlner verkürzte anschließend auf 2:5 für den BSV. Mit ihrem ersten Treffer zum 6:3 (13.) stellte Dionne Visser den alten Abstand her. Danach verloren die Flames im Angriff aber völlig den Faden. Chancen wurden vergeben, technische Fehler häuften sich und der Zug zum Tor fehlte zunehmend. So gelang in den verbleibenden knapp 18 Minuten bis zur Pause kein einziger Treffer mehr und der BSV konnte in dem torarmen Spiel bis zum Halbzeitpfiff aus dem 3:6 eine 9:6-Führung herstellen.

Der BSV nutzte dann auch gleich den ersten Ballbesitz und erhöhte durch Isabelle Dölle auf die erste Vier-Tore-Führung in diesem Spiel.

Die starke Dionne Visser brachte dann die Erlösung nach der 20minütigen Torflaute der Flames und netzte zum 7:10 (31.) ein. Durch einen Doppelpack von Lotta Heider waren die Flames wieder auf ein Tor beim 9:10 (34.) dran.

Lena Münzer legte wieder auf zwei Tore zum 9:11 (36.) vor. Der BSV konnte sich aber nicht mehr weiter absetzen. Sie gingen immer wieder zwei Toren vor, die Flames blieben dran. Erneute war es Dionne Visser, die erstmals wieder für die Flames zum 15:15 43.) ausgleichen konnte. Das Spiel war somit wieder völlig offen.

Sarah van Gulik sah dann aber eine Zeitstrafe und Maxi Mühlner verwandelte den fälligen Siebenmeter zur erneuten Führung für den BSV. In Unterzahl gelang den Flames durch einen Doppelpack von Dionne Visser zum 17:16 (46.) die erste Führung seit der ersten Halbzeit.

BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch reagierte mit einem Team-Timeout.

Bis zum 19:19 (48.) durch Isabelle Dölle legten die Flames jeweils ein Tor vor, der BSV glich aus.

Durch einen 3:0-Lauf konnten sich die Flames auf drei Tore zum 22:19 (51.) absetzen und Adrian Fuladdjusch nahm seine letzte Auszeit. Beim 23:23 (56.) durch Liv Süchting war alles wieder ausgeglichen. Myrthe Schoenaker, die ebenfalls eine starke Leistung bot, sorgte wieder für die 24:23-Führung (57.) der Flames.

Es folgte die dramatische Schlussphase mit dem bitteren Ende für die Flames. Erst musste Dionne Visser mit einer Zeitstrafe auf die Bank. Den Strafwurf verwandelte Maxi Mühlner zum 24:24 (59.). Flames-Coach Heike Ahlgrimm reagierte folgerichtig mit einem Team-Timeout (59:19). Vierzig Sekunden blieben ihrem Team noch, nicht nur den Punkt zu sichern, sondern sogar den Siegtreffer zu erzielen.

Sarah van Gulik setzt ihren Wurf über das Tor. Buxtehude reagierte schnell und schaltete sofort auf den Angriff um, um in den verbleibenden sechs Sekunden vielleicht noch den Siegtreffer zu erzielen. Maxi Mühlner bekommt den Ball auf Außen und trifft in der Schlusssekunde mit ihrem achten Treffer zum 25:24 für den Gastgeber.

Für die Flames geht es am nächsten Wochenende zum Haushahn Final4 nach Stuttgart. In der Liga steht das nächste Spiel am 15.04.2023 um 18:00 Uhr gegen die TuS Metzingen auf dem Programm.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger, Leonie Kockel, Lotta Heider (5), Myrthe Schoenaker (5/3), Elisa Stuttfeld (1), Alicia Soffel (1), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger, Sarah van Gulik, Lucie Kretzschmar (4), Sophia Ewald, Lilli Holste (1), Dionne Visser (8).