Deutlicher 39:29-Derbysieg für die Flames

Am Samstagabend hat das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm einen deutlichen 39:29 (20:9)-Derbysieg gegen die HSG Bad Wildungen Vipers gefeiert und so Rang acht in der Tabelle der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gefestigt. verteidigt. 708 Zuschauer:innen durften sich somit in der Weststadthalle über den höchsten Sieg im Hessenderby freuen, denn so deutlich wurde in den bisherigen Partien gegeneinander kein Spiel entschieden. Lucie-Marie Kretzschmar kam auf eine 100%ige Trefferquote und war mit elf Treffern die beste Werferin aufseiten der Flames. Bei den Vipers war Jana Scheib mit 9/4 Toren am erfolgreichsten.

„Wir haben mit zehn Toren das Derby gewonnen. Ich kann mich nicht erinnern, wann das das letzte Mal der Fall war. Von daher bin ich natürlich mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt mit 20:9. Wir haben Bad Wildungen nicht zur Geltung kommen lassen in der Abwehr und haben vorne Lösungen gefunden. Das war so ein spiel, dass richtig Spaß gemacht hat. Wir haben es natürlich in der Halbzeit angesprochen, das ist genau das, was dann in der zweiten passiert. Wir haben ein bisschen den Faden verloren, wir haben uns von der Hektik anstecken lassen, auch von Hektik.  Das ist schwierig, war aber auf beiden Seiten so. Wir haben zum Glück die Kurve gekriegt und hatten natürlich diesen großen Vorsprung. Daran müssen wir noch ein bisschen arbeiten, dass wir nicht so ein großes Gefälle haben. Am Ende des Tages gewinnen wir mit zehn Toren gegen Bad Wildungen und es ist alles in Ordnung. Ich bin happy heute“, freute sich Heike Ahlgrimm über den deutlichen Sieg.

Sichtlich frustriert war dagegen Vipers-Trainerin Tessa Bremmer: „Es geht heute gar nicht darum, dass wir keinen Punkt geholt haben. Dieser Auftritt war einfach zum Schämen und peinlich. Wenn in der ersten Halbzeit zwei Spielerinnen mit Platzwunden raus müssen, dann sagt das schon was alles über die Emotionen und welchen Kampf Bensheim geliefert hat, obwohl die es eigentlich nicht nötig hatten und wie kopflos wir uns einfach dargestellt haben. Das ist für mich absolut unverständlich und inakzeptabel, da wir ja auch wissen, dass wir gegen Bensheim Punkte holen können. Es ist eine gute Mannschaft mit einem sehr breiten Kader, aber wir haben schon oft in Bensheim gezeigt, dass wir hier gewinnen können. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit gezeigt, was wir drauf haben, aber wenn man so auftritt, wie wir in der ersten Halbzeit, obwohl wir wussten, dass es nur noch Nichtabstiegsspiele gibt, dann bin ich einfach mega enttäuscht. Wir können uns nur bei unseren Fans entschuldigen, die mitgereist sind“, so Bremmer.

Durch die anderen Ergebnisse des Spieltages hat sich für die Vipers zumindest nicht viel geändert, denn nach der Niederlage von Neckarsulm in Leverkusen beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz bei noch zwei ausstehenden Spielen weiterhin drei Punkte. Leverkusen wiederum ist nach dem Sieg auch noch die einzige Mannschaft, die die Flames noch vom achten Tabellenplatz verdrängen könnte. Allerdings haben die Flames bereits drei Punkte mehr auf dem Konto.

Das Hessenderby war zu Beginn noch ausgeglichen. Nach neun Spielminuten stand es 4:4 und bis zum 7:6 (17.) war es immer noch das erwartete enge Spiel. Nachdem Lucie-Marie Kretzschmar wieder auf zwei Tore zum 8:6 (18.) erhöhte, nahm Vipers-Trainerin Tessa Bremmer eine Auszeit.

Die nächsten Treffer erzielten jedoch die Flames, denn Amelie Berger und Myrthe Schoenaker erhöhten erstmals auf einen Vier-Tore-Vorsprung zum 10:6 (19.). Auch in der Abwehr war die Ahlgrimm-Sieben die aggressivere Mannschaft. Annika Hampel konnte noch auf 10:7 (19.) verkürzen, doch die Flames zogen auf 14:7 (24.) davon. Bis zur Halbzeit setzten sich die Flames vorentscheidend auf elf Tore ab. Den Treffer zum 20:9-Halbzeitstand erzielte die an diesem Samstag überragende Lucie-Marie Kretzschmar, die alle ihre Würfe im Vipers-Tor versenkte.

Im zweiten Abschnitt blieb es die ersten Minuten beim 22:11 (32.) noch beim alten Abstand. Dann besannen sich die Vipers auf den Abstiegskampf und wollten um ihre geringe Chance das Ergebnis zu drehen, kämpfen. Mit der sehr offensiven Deckung der Gäste hatten die Flames zunächst ihre Probleme und standen selbst in der Abwehr nicht mehr so kompakt. So kamen die Vipers beim 26:20 (44.) bis auf sechs Tore heran, dies blieb bis zum 29:23 (47.).

Trotzdem hatte man nicht das Gefühl, dass der Sieg der Flames nochmal in Gefahr geraten könnte. Sarah van Gulik übernahm im Angriff die Verantwortung und kam bei ihren fünf Toren ebenfalls auf eine 100%ige Trefferquote. So bauten die Flames ihren Vorsprung wieder aus und konnten sich am Ende über einen zweistelligen Sieg freuen. Das letzte Tor des Spiels erzielte für die Vipers Annika Ingenpaß, die mit ihrem fünften Treffer ebenfalls ohne Fehlwurf blieb.

Für die Flames geht es am Samstag, 20.05.23, ins Lippeland zur HSG Blomberg-Lippe. Zum Saisonabschluss empfangen die Flames dann am 27.05.23 um 19:00 Uhr den Thüringer HC.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden (1) – Amelie Berger (4), Isabell Hurst, Lotta Heider (3), Myrthe Schoenaker (6/2), Elisa Stuttfeld, Alicia Soffel, Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (4/1), Sarah van Gulik (5), Lucie Kretzschmar (11), Lilli Holste, Dionne Visser (3).