Flames verlieren auch ihr zweites Spiel in der EHF European League

Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach mussten sich auch bei der Heimpremiere am zweiten Spieltag der Gruppenphase in der EHF European League geschlagen geben. Vor 866 Zuschauern in der Untermainhalle in Elsenfeld unterlag das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm dem Tabellendritten der rumänischen Liga, CS Gloria 2018 Bistrita Nasaud, mit 27:35 (15:21). Beste Torschützin bei den Flames war erneut Lucie-Marie Kretzschmar mit sechs Treffern. Die erfolgreichsten Werferinnen bei Gloria waren Tamires De Araujo Frossard und Bianca Bazaliu mit jeweils sieben Treffern.

„Ich denke, dass wir teilweise richtig gute Sachen gemacht haben, aber uns leider nicht belohnen. Und das hat wieder damit zu tun, dass wir einfach zu viele Fehler machen. Wir machen zu viele technische Fehler, zu viele Fehlwürfe und das wird eben international eiskalt bestraft. Heute haben wir erneut Lehrgeld bezahlt“, ärgerte sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm über die deutliche Niederlage.

Da die Weststadthalle in Bensheim nicht den Anforderungen der EHF entspricht, mussten die Flames nach Elsenfeld ausweichen, der Heimstätte des TV Großwallstadt. Die Halle, ausgestattet mit einem hochmodernen Glasboden, bot optimale Voraussetzungen für ein internationales Handballspiel. Von 2007-2009 fanden hier auch teilweise die Heimspiele des damaligen Frauen-Bundesligisten HSG Sulzbach/Leidersbach statt, die in der Saison 2008/09 unter dem Namen „Rhein-Main-Bienen“ spielten.

Von daher war alles angerichtet für die Heimpremiere der Flames. Während die Flames letztes Wochenende bei les Neptunes de Nantes mit 27:39 verloren, konnte sich Gloria mit 26:23 gegen MKS Lublin durchsetzen. Bis auf die langzeitverletzte Dionne Visser und die erkrankte Isabell Hurst standen Heike Ahlgrimm alle Spielerinnen zur Verfügung.

Ndidi-Silvia Agwunedu eröffnete den Torreigen für die Flames, doch dies sollte auch die einzige Führung für die Flames in dieser Begegnung bleiben. Bis zum 4:4 verlief die Begegnung ausgeglichen, doch dann zeigte Gloria, dass sie insgesamt über mehr Qualität und Erfahrung verfügen. Nach 13 Minuten hatte sich Gloria auf vier Tore zum 5:9 abgesetzt. Dieser Vorsprung blieb bis zum 7:11 in der 18. Minute. Durch den Treffer von Lucie-Marie Kretzschmar zum 9:11 (19.) hatten sich die Flames wieder auf zwei Tore herangekämpft. Dieser knappe Rückstand von zwei Toren hatte bis zur 24. Minute Bestand. In der 29. Minute stand es 15:18, doch die Flames kassierten dann durch individuelle Fehler noch drei Gegentreffer, so dass es mit einem 15:21-Rückstand in die Halbzeitpause ging.

„Bis kurz vor der Halbzeit sind es nur zwei, drei Tore und dann machen wir wieder zwei, drei Fehler kurz vor der Halbzeit und innerhalb von zwei Minuten kriegen wir drei Tempogegenstöße durch unsere Fehler. Das darf uns einfach nicht passieren. Damit machen wir uns viel kaputt. Wenn man nur mit zwei oder drei Toren Rückstand in die Pause geht, dann haben wir noch alle Möglichkeiten. In der Kabine war ich daher auch ein bisschen lauter, weil ich einfach sauer war, da das sich das wie so ein roter Faden durchzieht. Die zweite Halbzeit haben wir schwer angefangen. Dann waren wir teilweise wieder auf sechs Tore dran. Aber am Ende des Tages müssen wir uns auch eingestehen, dass wir den Ausfall von Isi nicht kompensieren können, weder in der Abwehr noch im Angriff. Teilweise haben wir aber auch richtig gute Sachen gemacht. Wir machen 27 Tore, wir erarbeiten uns das, aber wir kriegen halt auch 35 Tore und das ist eben international. Das ist was anderes und da werden diese Dinger bestraft. Das sind natürlich auch andere Kaliber, die da auf uns zukommen. Es wäre definitiv einfach mehr möglich gewesen“, haderte Heike Ahlgrimm über die Niederlage.

Im zweiten Abschnitt wurde das Spiel zwar ausgeglichener, aber es gelang den Flames nicht näher als sechs Tore an Gloria heranzukommen, was auch an Gästetorfrau Renata Lais de Arruda lag, die mit einer Effizienz von 42 % (16 Paraden) maßgeblichen Anteil am 35:27-Erfolg der Gäste hatte, die somit ihren zweiten Sieg in Folge einfuhren.

„Man muss gegen diese Mannschaft nicht mit acht Toren verlieren, von daher bin ich ziemlich enttäuscht, dass wir das nicht umsetzen konnten, was wir uns vorgenommen hatten und dass wir im Endeffekt, wie gegen Nantes, zu viele Fehler gemacht haben. Wir haben das Spiel mitentschieden, weil wir unseren Job nicht machen, unsere Aufgabe nicht machen und so viele Fehler machen. Das wird, wie gesagt, international bestraft. Jetzt müssen wir trotzdem weiter positiv sein. Wir können es jetzt nicht ändern. Wir müssen daraus lernen, aber genau das ist das Problem. Ich hoffe, dass wir das irgendwann auf die Reihe kriegen. Jetzt heißt es abhaken. Wir werden das noch mal ansprechen und vielleicht auch noch mal angucken. Das war jetzt das zweite Spiel und da muss jetzt was passieren und dann hoffe ich, dass wir es am Mittwoch besser machen und nächste Woche gegen Lublin“, so Heike Ahlgrimm.

Im zweiten Spiel der Gruppe unterlag MKS FunFloor Lublin (POL) gegen Neptunes Nantes (FRA) 29:34 (14:16).

In der EHF European League geht es für die Flames nächste Woche erneut mit einem Heimspiel weiter. In der Untermainhalle empfängt man am Samstag, 20. Januar 2024, um 16:00 Uhr den polnischen Vertreter MKS FunFloor Lublin, die wie die Flames bisher beide Gruppenspiele verloren.

Davor geht es für die Flames jedoch erst einmal in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) weiter. Am Mittwoch, 17. Januar 2024, gastieren die Flames um 19:30 Uhr bei Borussia Dortmund.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (1), Sarah Dekker (3), Alicia Soffel (2), Ndidi Agwunedu (4), Lisa Friedberger (3), Kim Naidzinavicius (4/2), Sarah van Gulik (1), Lucie-Marie Kretzschmar (6), Mia Ziercke (2), Sophia Ewald (1), Lilli Holste.

 


EHF-Heimpremiere in Elsenfeld

Nach dem Ligaspiel am Donnerstagabend gegen die Tus Metzingen geht es für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am Samstag bereits in der Gruppenphase der EHF European League gegen CS Gloria 2018 aus dem rumänischen Bistrita Nasaud weiter. Dabei gibt es für die Flames gleich mehrere Premieren. Es ist das erste Heimspiel in der Gruppenphase und da die Weststadthalle in Bensheim nicht den Anforderungen der EHF entspricht, weichen die Flames nach Elsenfeld aus, der Heimstätte des TV Großwallstadt. Ungewohnt ist auch die Anwurfzeit bei einem Heimspiel, denn die Partie in der Untermainhalle (Dammsfeldstraße 11, 63820 Elsenfeld) wird bereits um 16 Uhr angepfiffen.

„Es kommt wieder ein internationales Spitzenteam. Sie belegen in Rumänien Platz drei. Da wird wieder einiges auf uns zukommen. Wir wollen unser allererstes Heimspiel in Elsenfeld genießen. Am Samstag müssen wir nach dem Spiel am Donnerstag natürlich gucken, wie jetzt die Kräfte noch vorhanden sind, weil wir nur einen Tag Pause hatten. Wir freuen uns drauf, wissen aber auch, dass die Trauben dort hochhängen. Wir werden uns weiter mit starken Gegnern messen. Jetzt ist es Gloria und aus diesen Spielen und internationalen Gegnern lernen wir und das macht auch Spaß“, freut sich Heike Ahlgrimm auf das Spiel.

Eine Premiere ist für die Flames auch der Hallenboden, denn das Spiel findet auf einem Glasboden statt, einem modernen Sportbodensystem. Eine der Besonderheiten: Die Linien sind nicht mehr fest auf dem Boden markiert, sondern befinden sich als LED-Linien unterhalb der Glasoberfläche. So können per Knopfdruck die unterschiedlichsten Sportfelder dargestellt werden. Beide Teams konnten sich am Freitagabend bereits bei einer getrennten Trainingseinheit davon überzeugen.

Vor dem Training haben die Flames sich den Gegner auf Video angeschaut. Gloria bestritt letztes Wochenende auch sein erstes Gruppenspiel und setzte sich mit 26:23 gegen MKS Lublin durch.

Für Heike Ahlgrimm sind die stärksten Spielerinnen auf Rückraummitte Cristina Laslo und die Linkshänderin Seynabou Mbengue Rodriguez, die gegen Lublin mit acht Toren die erfolgreichste Torschützin der Rumänen war.

Die Flames werden gegen Gloria mit derselben Aufstellung antreten, wie gegen Metzingen. Neben der Langzeitverletzten Dionne Visser fehlt die erkrankte Isabell Hurst.

„Ich hoffe, dass viele Fans kommen und dass wir uns gut präsentieren. Dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt“, so Heike Ahlgrimm.