Letztes Gruppenspiel in Rumänien
Für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach geht es nach dem Ligaspiel am Mittwochabend gegen den VfL Oldenburg bereits am Freitagmittag zum letzten Gruppenspiel der EHF European League bei CS Gloria 2018 ins rumänischen Bistrita Nasaud. Gloria ist Gruppenerster und hat, bis auf ein 19:19-Unentschieden gegen Neptunes de Nantes alle Gruppenspiele gewonnen und hat sich bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Anwurf ist um 18:00 Uhr (19:00 Uhr Ortszeit in Rumänien).
„Es wird ein ganz schweres Spiel. Gloria ist der absolute Top-Favorit in unserer Gruppe und hat sich bis jetzt fast schadlos geschlagen. Das einzige Spiel was sie unentschieden gespielt haben, war in Nantes. Alle anderen Spiele haben sie wirklich sehr souverän gewonnen und sie sind schon weiter. Das kann unser kleiner Vorteil sein, weil ihnen nichts mehr passieren kann. Wir werden sehen, mit wem sie gegen uns auflaufen. Sie hatten am Mittwoch auch noch ein Ligaspiel gehabt, so wie wir. Wir konzentrieren uns auf uns. Es ist unsere letzte internationale Auswärtsfahrt, denn ich glaube nicht, dass Nantes zu Hause gegen Lublin verliert, auch wenn sie diese Woche das schwere Auswärtsspiel in Brest hatten und dort verloren haben. Wir haben bei Gloria nichts zu verlieren und keiner setzt irgendwas auf uns. Aber wir haben in den letzten Wochen schon bewiesen, dass wir die Großen ärgern können und wenn sich für uns eine ganz, ganz kleine Tür öffnet, dann werden wir sie definitiv nutzen. Wir wollen das Spiel gewinnen, so fahren wir auch dorthin und wir wollen zeigen, dass alles, was wir im Moment machen, keine Eintagsfliege ist, sondern alles, was wir im Moment machen, Hand und Fuß hat und dass wir zurecht dort stehen, wo wir sind. Von daher freuen wir uns auf ein sehr spannendes Spiel. Es wird ein sehr hartes Spiel in einer megavollen Halle mit viele frenetischen Fans, die eine Stunde lang stehend feiern. Wir spielen wieder in einem Riesentempel. Von daher ist es was ganz Besonderes für uns und wir freuen uns auf jeden Fall auf dieses Spiel, auf ganz viel Leidenschaft und ganz viele Emotionen. Wir fahren mit ganz viel Selbstvertrauen dorthin“, erläutert Flames-Coach Heike Ahlgrimm mit Blick auf das Spiel.
Im Hinspiel waren die Flames deutlich mit 27:35 (15:21) unterlegen und scheiterten mit ihren Würfen oft an Glorias Torfrau Renata Lais de Arruda, die fast die Hälfte aller Würfe parierte. Die erfolgreichsten Werferinnen bei Gloria waren Tamires De Araujo Frossard und Bianca Bazaliu mit jeweils sieben Treffern.
Für die Flames war dies das erste Heimspiel in der Gruppenphase und hatten vieles richtig gemacht, könnte sich dann aber nicht belohnen, weil sie zu viele Fehler gemacht haben. „Wir machen zu viele technische Fehler, zu viele Fehlwürfe und das wird eben international eiskalt bestraft. Heute haben wir erneut Lehrgeld bezahlt“, ärgerte sich damals nach dem Spiel Heike Ahlgrimm über die deutliche Niederlage.
Doch ihr Team ist auch international mittlerweile angekommen, womit sicher kaum jemand gerechnet hätte. So konnten die Flames MKS FunFloor Lublin zu Hause mit 35:29 besiegen und letzte Woche gelang den Flames ein ganz starkes Spiel gegen Neptunes de Nantes. Während man in Frankreich mit 39:27 unterlag, wurde das Rückspiel mit 37:30 gewonnen.
Dadurch haben die Flames sogar noch die theoretische Chance Gruppenzweiter zu werden und ins Viertelfinale einzuziehen, auch wenn die Chance sehr gering ist, denn dann müsste man selbst am Samstag bei Gloria gewinnen und Nantes zu Hause gegen Lublin verlieren, was ziemlich unwahrscheinlich ist.
Aber ganz egal, wie dieses Spiel ausgeht. Die Flames haben auf jeden Fall Geschichte geschrieben und können jetzt schon ihre internationale Premiere als Erfolg ansehen.
Erwarten tut von den Flames bei CS Gloria 2018 BN definitiv niemand was. Gloria ist ganz klar Favorit mit seinen Fans im Rücken und alles andere als eine Niederlage wäre eine ganz große Überraschung. Allerdings ist auch die komplette Saison der Flames eine Überraschung, die keiner erwartet hätte.
„Wir genießen dieses letzte Spiel und dann schauen wir, was am Ende dabei herumkommt“, ist deshalb auch die Devise von Heike Ahlgrimm.