Flames verlieren letztes Auswärtsspiel 27:30
Die Flames der HSG Bensheim/Auerbach mussten sich in ihrem letzten Auswärtsspiel der Saison 2022/23 in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) bei der HSG Blomberg-Lippe mit 27:30 (11:18) geschlagen geben. Trotz der Niederlage ist dem Team von Trainerin Heike Ahlgrimm der achte Platz nicht mehr zu nehmen, weil Bayer Leverkusen zu Hause 30:35 gegen den SV Union Halle-Neustadt verlor und die Flames nicht mehr einholen kann. Beste Werferinnen bei den Flames waren Lisa Friedberger mit 7/5 Toren sowie Sarah van Gulik und Lucie-Marie Kretzschmar, die jeweils vier Tore erzielten. Erfolgreichste Werferin bei Blomberg war Alexia Hauf mit sechs Treffern.
„Wir haben es leider nur geschafft 45 Minuten unsere Leistung abzurufen. Wir hatten in der ersten Halbzeit, die erste Viertelstunde, die war in Ordnung. Wir haben eine gute Abwehr gestellt, haben aber dann aber zu viele Gegenstöße bekommen und die letzte Viertelstunde völlig den Faden verloren und gehen zu recht mit 11:18 in die Kabine. Wir haben besprochen, dass wir wieder zu unseren Tugenden finden müssen, dass wir im Angriff mutig sein müssen und dass wir zum Tor gehen müssen, weil die Abwehr gestanden hat. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir können. Wir haben Blomberg vor neuen Herausforderungen gestellt und Blomberg musste wirklich kämpfen. Am Ende waren sie sehr clever, aber sie stehen auch zu recht oben auf Platz vier, das haben wir dann gesehen und wir müssen schauen, dass wir nicht nur 45 Minuten, sondern 60 Minuten abliefern. Dann wäre es vielleicht noch ein bisschen enger gewesen. Am Ende des Tages geht der Sieg in Ordnung. Wir haben keine Punkte, aber ich glaube 45 Minuten kann ich heute zufrieden sein und über die Viertelstunde müssen wir reden, dann abhaken und weitermachen und nächste Woche das letzte Heimspiel genießen“, so die Analyse von Heike Ahlgrimm.
„Wir haben das, glaub ich, in der ersten Halbzeit so richtig ordentlich gemacht, sind sehr zielstrebig und finden immer gute Lösungen. In der zweiten Halbzeit lassen wir dann beim Vorsprung von sieben Toren ein bisschen die Zielstrebigkeit vermissen. Wir machen dann einfach zu viele vermeidbare Fehler. Bensheim stellt uns dann vor Aufgaben, die wir zwar lösen, aber auch ein bisschen den Kopf verlieren. Aber das gehört bei einer jungen Mannschaft auch dazu und dann auch durchzuspielen und am Ende zu gewinnen. Am Wochenende geht es dann nach Oldenburg. Das wird nicht einfach und die Mannschaft wird alles versuchen. Trotzdem haben wir, egal wie es am Samstag ausgeht, eine überragende Saison gespielt“, bilanzierte HSG-Trainer Steffen Birkner nach dem Spiel.
Für sein Team geht es in Oldenburg darum, den vierten Platz zu verteidigen, um sich ein Ticket für Europa zu sichern. Beide Mannschaften sind punktgleich, Blomberg hat jedoch das bessere Torverhältnis.
Die Flames kamen gut ins Spiel. Helen van Beurden zwischen den Pfosten konnte gleich zwei Bälle parieren und Myrthe Schoenaker sowie Lisa Friedberger vom Siebenmeterpunkt brachten ihr Team mit 2:0 (3. Minute) in Führung. Mit einem 3:0-Lauf war Blomberg erstmals mit 3:2 (6.) in Front. Die Partie blieb bis zum 7:7 (14.) ausgeglichen. Dann häuften sich die Fehler im Angriff der Flames und Blomberg spielte sich durch einen 5:0-Lauf zum 12:7 (20.) einen Vorsprung heraus, da die Gastgeber die Fehler zu schnellen Gegenstoßtoren nutzten. Mit einem 11:18-Rückstand ging es in die Halbzeit.
Die Flames starteten gut in den zweiten Abschnitt. Die Abwehr stand wieder besser und im Angriff wurden die Chancen besser genutzt, während Blomberg immer öfter an Vanessa Fehr scheiterte.
Nach dem verwandelten Siebenmeter von Lisa Friedberger zum 19:23 (43.) hatte HSG-Trainer Steffen Birkner genug gesehen und bat seine Mannschaft zum Team-Timeout.
Die Flames kämpften weiter um ihre Chance und kamen durch den Treffer von Sarah van Gulik zum 23:25 (49.) auf zwei Tore heran. Bis zum 25:27 (53.) blieb es eng. Malina Marie Michalczik erhöhte wieder auf drei Tore zum 25:28 (54.). Laura Rüffieux erhielt nach einem Foul an Isabell Hurst eine Zeitstrafe. Den fälligen Siebenmeter von Lisa Friedberger parierte die ehemalige Flames-Torfrau Melanie Veith (54.). So blieb es bei dem 3-Tore-Vorsprung der Gastgeber. Die Flames erkämpften sich wieder den Ball, schlossen aber überhastet ab, so dass Melanie Veith keine Probleme mit dem Wurf hatte und im Gegenzug kassierte dann Sarah van Gulik noch eine Zeitstrafe. In Unterzahl gelang den Flames kein Treffer, Nieke Kühne erhöhte aber vorentscheidend für Blomberg zum 25:29 (57.).
Den Schlusspunkte setzte Ndidi-Silvia Agwunedu an ihrer früheren Wirkungsstätte und erzielte für die Flames den 27:30-Endstand.
Die Flames empfangen am kommenden Samstag zum letzten Heimspiel den neuen deutschen Vizemeister Thüringer HC in der Weststadthalle. Wie bei allen Spielen am letzten Spieltag erfolgt der Anwurf um 19:00 Uhr.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (1), Isabell Hurst (2), Lotta Heider (3), Myrthe Schoenaker (2), Elisa Stuttfeld, Alicia Soffel (1), Ndidi Agwunedu (2), Lisa Friedberger (7/5), Sarah van Gulik (4), Lucie Kretzschmar (4), Lilli Holste, Dionne Visser (1).
Zum letzten Auswärtsspiel in die Nelkenstadt
Die Saison 2022/23 der Handball Bundesliga Frauen (HBF) biegt n die Zielgerade ein. Für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach geht es am Samstag, 20.05.23, zum letzten Auswärtsspiel zur HSG Blomberg-Lippe. Der Anwurf der Partie erfolgt um 18.00 Uhr in der Sporthalle an der Ulmenallee.
Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm erwartet in der Nelkenstadt eine schwere Aufgabe beim Kampf um die Punkte. Die HSG Blomberg-Lippe belegt mit 31:17 Punkten den 4. Tabellenplatz. Die Mannschaft von Trainer Steffen Birkner musste sich am Mittwoch im Kampf um den dritten Tabellenplatz nach fünf Siegen in Folge auswärts bei Borussia Dortmund 31:28 (17:10) geschlagen geben, die nun vier Punkte vor Blomberg liegen und sich den europäischen Startplatz gesichert haben. Grund für die Niederlage war vor allem eine schwache erste Halbzeit, aber der große Kampf in der zweiten Halbzeit war bemerkenswert, auch wenn es am Ende nicht mehr zu einem Punktgewinn gereicht hat. Um den vierten Platz zu sichern, benötigt die HSG unbedingt die Punkte aus dem Spiel gegen die Flames. Der VFL Oldenburg als Fünfter hat ebenfalls 31:17 Punkte auf dem Konto, die TuS Metzingen und der Buxtehuder SV auf den Plätzen 6 und 7 haben jeweils 28:20 Punkte. Auf Platz 8 folgen dann die Flames mit 23:25 Punkten und drei Punkten Vorsprung auf Leverkusen mit 20:28 Punkten.
Für die Flames ist demnach nach oben nichts mehr möglich, aber man könnte mit einem Sieg beim Favoriten den 8. Tabellenplatz bereits vor dem Saisonfinale endgültig sichern.
Mit der ersten Halbzeit hatten die Flames in dieser Saison auch schon öfters ihre Probleme. Am Wochenende wussten die Flames aber zu Hause gegen die HSG Bad Wildungen Vipers zu überzeugen und erspielten sich bis zur Halbzeit ein 20:9. Am Ende war es ein 39:29 und der bisher höchste Sieg im Hessenderby gegeneinander.
Blomberg ist Favorit, doch die Flames sind nicht chancenlos und wollen die Punkte mit nach Bensheim nehmen. „Das Hinspiel bei uns zu Hause haben wir auch offen gestalten können. Auf jeden Fall fahren wir nach Blomberg, um zwei Punkte zu holen und werden alles dafür tun. Wir brauchen eine mega-geile Abwehr und einen schnellen Rückzug. Beim Abschluss müssen wir uns konzentrieren und wir müssen schauen, dass wir die starken Rückraumspielerinnen in den Griff bekommen“, erklärt Heike Ahlgrimm.
Die erfolgreichsten Torschützinnen bei Blomberg sind Malina Marie Michalczik im linken Rückraum mit 139/9 Toren, Linksaußen Alexia Hauf (91) sowie Laetitia Quist im rechten Rückraum mit 90 Toren.
Die Flames und die HSG Blomberg-Lippe trafen bisher in 15 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz ist ziemlich eindeutig. Vierzehnmal ging die HSG als Sieger vom Platz, einmal die Flames. Das Hinspiel in Bensheim endete 24:27.
In der vergangenen Saison gelang den Flames in Blomberg der erste Bundesliga-Sieg gegen die HSG und darauf hoffen die Flames auch diesmal und nehmen auf jeden Fall den Schwung vom Heimspiel gegen die Vipers mit ins letzte Auswärtsspiel nach Blomberg.
„Wir freuen uns auf das allerletzte Auswärtsspiel und die letzte Auswärtsfahrt. Von daher wollen wir auswärts nochmal alles reinwerfen, weil wir ja letztes Jahr gesehen haben, dass ein Sieg dort möglich ist. Blomberg hat eine richtig gute Mannschaft, spielt eine super Runde und sie stehen im Moment auf Platz 4. Sie haben Druck von hinten, sind punktgleich mit Oldenburg und haben drei Punkte Abstand zu Buxtehude und Metzingen. Von daher wissen wir, was auf uns zukommt. Wir freuen uns drauf und werden uns auf eine kämpferische Mannschaft einstellen, die 60 Minuten Tempo macht. Blomberg muss unbedingt gewinnen. Das kann ein Vorteil für uns sein, weil wir nicht diesen Druck haben. Für uns geht es weder nach oben, noch nach unten. Vielleicht können wir sie nochmal ärgern, so wie letztes Jahr. Ich bin guter Dinge und wir sind soweit alle fit. Dementsprechend werden wir alles investieren und hoffentlich mit zwei Punkten eine schöne Rückfahrt haben“, ist die Zielsetzung von Heike Ahlgrimm für die letzte Auswärtspartie der Saison.
Mangelnde Chancenverwertung führt zur Niederlage gegen Blomberg
Am Samstagabend hätten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach vor 937 Zuschauern erstmals die Chance gehabt ein Heimspiel gegen den Favoriten aus dem Lippeland zu gewinnen. Trotz starker Abwehrleistung führte aber eine mangelhafte Chancenverwertung am Ende zur 24:27 (13:13) Niederlage gegen die HSG Blomberg-Lippe, die sich durch den Sieg auf den 4. Tabellenplatz verbesserte. Beste Werferin bei den Flames war Ndidi Agwunedu, die insgesamt sechsmal gegen ihre ehemaligen Verein traf. Malina Marie Michalczik war mit neun Treffern die beste Werferin bei HSG.
„Wir können uns heute in der Abwehr keinen Vorwurf machen, weil wir eine sehr gute Abwehr gespielt haben und mit zwei guten Torhütern hintendran, was letzte Woche nicht so war. Bei uns hakt es einfach im Angriff. Wir haben 24 Fehlwürfe, damit kann man einfach kein Spiel gewinnen. So ehrlich müssen wir sein, wenn wir davon nur die Hälfte reinmachen, dann sieht es anders aus. Machen wir aber nicht. Ich weiß nicht woran es liegt, dass wir uns die Chancen erarbeiten, dass wir die Chancen auf der Hand haben und dann einfach nicht treffen. Wir werden weiter daran arbeiten, aber wenn wir weiter 24 Fehlwürfe haben, dann wird es natürlich schwer und deswegen stehen wir auch heute wieder mit leeren Händen da“, bilanzierte die enttäuschte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.
Damit hatte es sie auf den Punkt gebracht. Sie hatte ihre Mannschaft bestens auf den Gegner eingestellt. Die Flames zeigten sich stark verbessert gegenüber den letzten Spielen und haben vieles richtig gemacht. Die Abwehr bot eine starke Leistung und in den beiden Torfrauen Vanessa Fehr und Helen van Beurden hatte man einen starken Rückhalt. Hätte sich das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm nicht so viele Fehlwürfe und vor allem vergebene Hundertprozentige Chancen geleistet, dann wäre gegen den Favoriten durchaus ein Sieg möglich gewesen.
Die Anfangsphase war etwas zerfahren und es dauert knapp drei Minuten, bis der erste Treffer fiel. Alexia Hauf brachte die Gäste mit 0:1 in Führung. Lisa Friedberger glich knapp eine Minute später zum 1:1 aus. Die Gäste aus Blomberg kamen aber besser und treffsicherer ins Spiel und hatten nach dem Treffer von Lisa Frey zum 1:4 (9.) bereits eine Drei-Tore-Führung. Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm reagierte folgerichtig mit einem Team-Timeout. Zwar konnten die Gäste noch auf 1:5 (10.) erhöhen, doch ihr Team kam immer besser ins Spiel. Vor allem Ndidi Agwunedu, die letzte Saison noch das Trikot von Blomberg trug, nutzte alle ihre Chancen und die Flames gingen durch den Treffer von Dionne Visser zum 7:6 (17.) erstmals selbst in Führung.
Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, die die Zuschauer auf den Rängen begeisterte. Es vielen sehenswerte Treffer und die beiden Torfrauen Vanessa Fehr und die ehemalige Flames-Torfrau Melanie Veith boten immer wieder tolle Paraden. Mit einem gerechten 13:13-Halbzeitstand ging es in die Kabine.
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren ebenfalls sehr ausgeglichen, wobei die Flames einen Tick besser aus der Kabine kamen. So führte die Ahlgimm-Sieben nach zwei Toren von Ndidi Agwunedu und Lotta Heider erstmals mit zwei Treffern beim 17:15 (38.).
Es sah so aus, als sollte jetzt die Wende gelungen sein, doch die Führung gab den Flames keine Sicherheit und erneut wurden klare Chancen vergeben und der Ball dem Gegner in die Hände gespielt, so dass man nicht nur nicht den Vorsprung ausbaute, sondern selbst dafür sorgte, dass die Führung wieder wechselte und Blomberg vorentscheidend vom 18:17 (44.) durch Ndidi Agwunedu mit einem 4:0-Lauf auf 18:21(48.) davonzog.
Die Flames gaben aber trotzdem nicht auf und kämpften weiter. Doch diesem Rückstand liefen sie am Ende vergeblich hinterher. Sie kamen nicht mehr näher, als auf zwei Tore heran und mussten die letzten sieben Minuten auch noch ohne Kapitänin Lisa Friedberger auskommen, die nach einem Foul die Rote Karte sah und disqualifiziert wurde.
Das nächste Ligaspiel ist am Mittwoch, 01.02.2023 um 19:30 Uhr beim Tabellenzweiten Thüringer HC. Davor kommt es noch am 28.01.2023 in der Weststadthalle zum Viertelfinale im DHB-Pokal gegen den Deutschen Vizemeister Borussia Dortmund, der im Achtelfinale die HSG Blomberg-Lippe aus dem Pokal warf.
HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (3), Isabell Hurst, Leonie Kockel (2), Lotta Heider (1), Elisa Stuttfeld, Alicia Soffel (2), Ndidi Agwunedu (6), Lisa Friedberger (3/1), Sarah van Gulik (2/1), Neele Orth, Lucie Kretzschmar (3), Sophia Ewald, Lilli Holste (1), Dionne Visser (1).